Shane Schofield 03 - Operation Elite
dass Sie der Sachverständige sein würden. Gerade erst habe ich zu meinem Kollegen gesagt, was für ein charmanter Mensch Sie doch sind.«
»Das kann ich mir denken«, meinte Delacroix trocken. Er musterte Schofield und Gant in ihrer IG-88-Montur. »Neue Mitarbeiter. Ich wusste gar nicht, dass Sie sich aus Monsieur Larkhams Mannschaft bedienen.«
»Gute Mitarbeiter sind schwer zu finden«, sagte Knight.
»Das kann man wohl sagen«, bemerkte Delacroix. »Bitte treten Sie doch ein.«
Sie betraten die einer Ausstellungshalle ähnelnde Garage der Burg, die voll gestopft war mit Sportwagen der Luxusklasse. Delacroix ging voran; die drei Behälter mit den drei Köpfen hatte er auf einen Handwagen gestapelt.
»Hübsche Burg«, bemerkte Knight.
»Ja, ziemlich eindrucksvoll«, sagte Delacroix.
»Wem gehört sie?«
»Einer sehr reichen Persönlichkeit.«
»Und deren Name -«
»- darf ich nicht preisgeben. Ich bin an meine Anweisungen gebunden.«
»Natürlich«, meinte Knight. »Die Waffen?«
»Dürfen Sie behalten«, gab Delacroix gleichgültig zurück. »Die würden Ihnen hier sowieso nichts nützen.«
Sie stiegen die Treppe am Ende der Garage hinab und gelangten in einen kreisförmigen Vorraum mit Steinmauern, von dem ein langer schmaler Tunnel abging.
Delacroix blieb stehen. »Ihre Kollegen müssen hier warten, Captain Knight.«
Knight nickte Schofield und Gant zu. »Das geht schon in Ordnung. Erschreckt nicht, wenn sich die Türen schließen.«
Schofield und Gant nahmen auf einem lederbezogenen Sofa an der Wand Platz. Delacroix geleitete Knight den schmalen, von Fackeln erhellten Tunnel entlang.
Am Ende des abweisenden Gangs lag ein luxuriös ausgestattetes Büro. Delacroix trat vor Knight hinein, dann drehte er sich um, in der Hand eine Fernbedienung.
Bang! Bang! Bang!
Die drei Stahltüren krachten herab und schlossen Schofield und Gant im Vorraum und Knight im Gang ein.
Knight zuckte nicht einmal mit der Wimper.
Delacroix machte sich daran, die Köpfe zu untersuchen -Köpfe, die Demon Larkham in den afghanischen Höhlen eingesammelt hatte: die Köpfe von Zawahiri, Khalif und Kingsgate. Laserscans, Zahnuntersuchungen, DNA ...
Knight, der im langen Steintunnel eingesperrt war, wartete.
Er bemerkte die Wandöffnungen, die für das siedende Öl vorgesehen waren.
»Hmmm«, machte er. »Ganz schön fies.«
Durch ein kleines, in die Stahltür eingelassenes Plexiglasfenster konnte er in das Büro blicken.
Er sah Delacroix bei der Arbeit, sah das gewaltige Panoramafenster hinter dem Schreibtisch des Schweizer Bankiers, das eine prachtvolle Aussicht auf den Atlantik bot.
Auf einmal bemerkte Knight die Schiffe.
Am Horizont waren mehrere Kriegsschiffe zu erkennen: Zerstörer und Fregatten, alle um einen massigen Flugzeugträger versammelt, den er sogleich als den brandneuen atombetriebenen Träger der Charles-de-Gaulle-Klasse identifizierte.
Es handelte sich um einen Flugzeugträgerverband.
Einen französischen Flugzeugträgerverband.
Schofield und Gant warteten im Vorraum.
Schofield wurde auf ein leises Sirren an der Decke aufmerksam.
Er schaute hoch - und erblickte sechs eigentümlich geformte Antennen, die am Rand der kreisförmigen Decke angeordnet und in die Steinwände eingelassen waren. Sie ähnelten Stereolautsprechern, doch in Wirklichkeit handelte es sich um Mikrowellensender mit tödlicher Wirkung.
Außerdem sah er, woher das Sirren kam, nämlich von einer Videokamera. »Wir werden beobachtet«, sagte er.
In einem anderen Raum irgendwo in der Burg saß tatsächlich jemand vor einem Schwarzweißmonitor und beobachtete Schofield und Gant.
Der Beobachter fixierte Schofield, als blicke er durch dessen Bandagen und die Sonnenbrille geradewegs hindurch.
Monsieur Delacroix schloss die Tests ab.
Er wandte sich an Knight, der noch immer im Tunnel eingeschlossen war.
»Captain Knight«, sagte Delacroix über die Sprechanlage. »Meinen Glückwunsch. Jeder der drei Köpfe weist eine hervorragende Übereinstimmung auf. Sie sind um 55,8 Millionen Dollar reicher.«
Der Schweizer Bankier drückte einen Knopf an der Fernbedienung, worauf die drei Stahltüren in die Deckenaussparungen hochschossen.
Knight trat in dem Moment in Delacroix' Büro, als der Bankier hinter dem gewaltigen Schreibtisch Platz nahm und auf der Tastatur seines Laptops zu tippen begann.
»So«, sagte Delacroix, die Hand über der Tastatur in der Schwebe. »Auf welches Konto möchten Sie das Kopfgeld
Weitere Kostenlose Bücher