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Shanera (German Edition)

Shanera (German Edition)

Titel: Shanera (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo Schön
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macht Ihr da?!“, rief Rey zu den beiden an der Steuerung.
    „Das System reagiert nicht mehr!“, erwiderte Noor. „Beim Rammen der Felsen muss es schwere Schäden gegeben haben!“
    „Vergesst es! Kommt runter!“, kommandierte Rey nach kurzem Zögern. Der Boden stand inzwischen in so steilem Winkel, dass man nicht mehr gehen konnte, ohne sich irgendwo festzuhalten. „Wir müssen hier raus, falls das Schiff sich doch überschlägt oder abstürzt. Zela, kannst Du das Seil runterlassen?“
    „Äh, ja. Mache ich.“ Zela krabbelte auf allen Vieren zur Seilsteuerung und aktivierte sie. Das Seil rollte sich ab und baumelte schräg nach unten aus dem Schiff. Von ihrer Position aus konnte Zela zerklüftete Felsen sehen, aber keine der Kreaturen. Vielleicht waren sie auf der anderen Seite des Abgrunds gelandet oder der Aufprall hatte sie vertrieben oder abstürzen lassen. Die Felswand war nahe am Schiff, sehr nahe sogar.
    Ein heftiger metallischer Schlag über ihrem Kopf ließ sie zusammenzucken. Sie klammerte sich fest und sah Felstrümmer und Geröll am Ausgang vorbei stürzen. Steinbrocken zerbarsten an tiefer liegenden Felsen und kristalline Splitter wirbelten durch den Raum.
    „Wir bringen alles zum Einsturz!“, rief sie den anderen entsetzt zu.
    „Wie sieht es draußen aus?“, wollte Rey wissen. „Können wir ohne große Kletterkünste ein Stück vom Schiff wegkommen?“
    Zela spähte nochmals nach draußen und versuchte nicht an die gähnende Schlucht zu denken, die sich unter ihnen auftat. Von ihrem Blickwinkel konnte man nur eine sehr unregelmäßige Felswand sehen.
    „Das müsste gehen!“, meldete sie. Sie schluckte, bevor sie fragte: „Soll ich vorgehen?“
    Bevor jemand antworten konnte, ließ ein erneuter Ruck das Schiff erzittern, das sich immer steiler aufstellte. Die Insassen rutschten in Richtung Tor und liefen Gefahr, abzustürzen.
    Sie mussten sich schleunigst in Sicherheit bringen. Zela holte tief Luft, hängte sich in das Seil und ließ sich über die Ladekante nach unten gleiten. Sie pendelte hin und her und versuchte, unter sich einen gangbaren Weg auszumachen.
    Dort drüben sah es ganz gut aus! Eine unregelmäßige Kante im Fels, fast schon ein Pfad. Darauf könnten sich auch die Ysrens ein ordentliches Stück vom Schiff entfernen, das wie eine in Bewegung geratene Steinplatte gigantischen Ausmaßes über ihr hing.
    Sie holte noch einmal Schwung und landete auf dem Boden. Über sich sah sie Koras nach unten rutschen, es folgten Kessy und Noor, schließlich Shanera und Rey. Geröll und Staub regneten von oben herab und sie drückten sich an die Wand. Sie hatten Glück, dass gerade keine größeren Brocken herunterkamen.
    Sobald alle die Wand erreicht hatten, hasteten sie so schnell, wie es das Gelände zuließ, weg vom Schiff. Die Gruppe erreichte nach einigen dutzend Schritten eine kleine Nische hinter einer der säulenartigen Felsformationen. Von hier aus ging der Pfad nicht mehr weiter. Shanera spähte zurück um die Ecke.
    Das Schiff schien sich kopfüber in den Fels bohren zu wollen, tatsächlich sah die Wand schon beinahe eingedrückt aus. Wie konnte das sein, es war doch massiver Fels? Oder … Shanera blickte zurück über den Schlund. Sie waren dem Wasserfall genau gegenüber, also an der Außenwand des Abgrunds. Der Fels war nicht massiv, sondern nur eine dünne Abgrenzung in Richtung Tiefebene.
    In diesem Moment ertönte ein Donnerschlag. Das Gestein um die Schiffsnase herum explodierte förmlich, Shanera konnte wie in Zeitlupe Gesteinstrümmer in alle Richtungen fliegen sehen. Große Teile der Wand brachen ein, während das Schiff sich ruckartig nach vorne bewegte und wieder in die Waagrechte kam. Halb durch die Wand gebrochen, wurde es jedoch von herabstürzenden Felsplatten und niederprasselnden Gestein zum Stillstand gebracht. Der Antrieb heulte auf und verabschiedete sich dann mit einem klagenden Geräusch, während immer mehr Trümmer auf das Schiff stürzten.
    Dumpfes Grollen hallte über die Schlucht, Staubwolken breiteten sich aus und verschleierten die Sicht.
    „Großartig.“, meinte Kessy. „Das haben wir echt toll hingekriegt.“
    „Die Dinger waren plötzlich auf mir und ich habe wohl die Steuerung verrissen.“, versuchte Noor zu erklären.
    „Keiner macht Dir einen Vorwurf.“, beruhigte ihn Rey. „Die Sicherheitsvorrichtungen waren mit der engen Schlucht überfordert. Beim Aufprall wurde dann irgendwas beschädigt, wahrscheinlich die …“ Hier streikten

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