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Shanera (German Edition)

Shanera (German Edition)

Titel: Shanera (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo Schön
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Vorsprüngen. Ein Klippentaucher zog vorbei, ein anderer Vogel pickte ein Stück weiter zwischen den Steinen herum.
    Tiefer unten wurde es neblig, nur manchmal riss es an einigen Stellen auf, so dass man das satte Grün der Tiefebene erahnen konnte. Eine friedliche Stille lag über alldem, die Luft war frisch und angenehm. Eine leichte Brise brachte den Duft von Kräutern und Gräsern.
    „Das ist kein Abgrund. Es ist nur der Blick in die Tiefebene.“, erklärte Shanera. Sie sog den Ausblick in sich auf. „Es ist schön hier. Das ist unsere Heimat.“ Sie breitete die Arme aus. „Vielleicht nicht genau hier, aber so sieht sie aus.“
    „Ja.“, sagte Zela leise. „Ich habe das vermisst.“ Sie legte Koras den Arm um die Schulter. Der drückte sie an sich, in stiller Zustimmung.
    Die Ysrens schauten sich an. Kessy sah mit großen Augen zu Rey und Noor verzog nach kurzem Zögern den Mund zu einem leichten Grinsen, bevor er ebenfalls mit hochgezogenen Augenbrauen Rey ansah.
    Der räusperte sich.
    „Ihr habt uns sehr geholfen.“, sagte er dann zu den Kintari. „Das mit dem Schiff ist Pech, war aber niemandes Schuld. Doch ohne Euch wären zumindest Noor und ich wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Ich danke Euch für Eure Hilfe.“
    Er streckte Shanera die geöffneten Hände entgegen. „Wir stehen in Eurer Schuld. Um dies etwas auszugleichen, seid Ihr frei, zu gehen, wohin Ihr wollt. Ihr müsst nicht mit uns auf das Schiff von der Basis warten, um dann dorthin zu fliegen. Ich weiß nicht, was dann passieren würde, aber es läge offensichtlich nicht mehr in Eurer Macht.“
    „Wir werden einfach sagen, dass wir nach dem Absturz getrennt wurden.“, fügte er hinzu. „Und dass es sich nicht lohnt, nach Euch zu suchen. Da wir knapp an Schiffen sind, werden sie darauf keine Zeit verschwenden, wenn Ihr Euch außer Sicht haltet.“
    Er wandte sich an Kessy und Noor. „Ich nehme doch an, Ihr habt nichts dagegen?“
    „Absolut nicht.“, erwiderte Kessy. „Ich danke Euch ebenfalls.“, sagte sie zu den Kintari. „Auch dafür, dass Ihr mir durch diese schrecklichen Felsen geholfen habt.“ Sie machte eine beschwichtigende Handbewegung. „Ich weiß, sie sind nicht schrecklich.“, korrigierte sie sich. „Ich habe einfach nur Angst, wenn es neben mir so steil nach unten geht.“
    „Auch danke.“, sagte Noor. „Eigentlich schade, dass wir uns trennen müssen. Aber es ist wohl besser so.“
    „Es freut mich, dass wir Euch helfen konnten.“, antwortete Shanera, sehr erleichtert ob der neuen Entwicklung. „Ihr habt uns ja auch schon bei den Flussleuten unterstützt. Und obwohl es sehr interessant mit Euch war, hat Noor doch recht. Unsere Wege sind nicht die gleichen, und mit den Leuten in Eurer Basis haben wir nichts zu tun.“
    „Ja.“, stimmte Zela zu. „Aber bevor wir uns trennen, bringen wir Euch noch nach oben, in Ordnung? Dann verschwinden wir in der Wand und Ihr könnt Euch bequem abholen lassen.“
    „Gut, machen wir es so.“, stimmt Rey zu.
    Sie machten sich auf den Weg zur Kante, in einer Richtung, die weg von dem Schlund führte. Die Wand war hier nicht mehr allzu steil und es gab einen gangbaren Kletterpfad, der auch den Ysrens keine großen Schwierigkeiten machte.
    Nach kurzer Zeit hatten sie die Hochebene erreicht, die hier steinig, mit Spalten durchsetzt und spärlich mit Buschwerk und Gräsern bewachsen war. Sie blieben stehen.
    „Passt auf, wo ihr hintretet.“, warnte Koras. „Nicht, dass Ihr noch mal in ein Loch fallt.“
    „Keine Angst, wir rühren uns nicht mehr vom Fleck.“, erklärte Kessy.
    Die beiden Gruppen standen sich etwas unschlüssig gegenüber.
    „In welcher Richtung liegt unser Dorf?“, fragte Zela schließlich.
    Rey prüfte seine Schriftrolle. „Der große Vorberg, von dem ihr erzählt habt, liegt in dieser Richtung.“ Er zeigte die Kante entlang, weg vom Schlund. „Ich weiß nicht genau, wie schnell Ihr vorankommen könnt, aber wenn es Wege gibt, dürften es ungefähr zwanzig Tagesmärsche sein.“
    Koras nickte. „Das ist zu schaffen.“ Zela nickte ebenfalls.
    „Wollt Ihr in Euer Dorf zurück?“, fragte Kessy.
    „Ja.“, sagte Zela. „Ich glaube, wir werden dort mehr als genug Aufregung haben. Aber dort sind unsere Freunde und Familien. Das einsame Abenteuererleben ist nichts für mich.“
    „Nicht auf Dauer.“, stimmte Koras zu. „Aber Shanera sieht das wohl anders, stimmt‘s?“
    Shanera seufzte. „Ich bin nicht mehr scharf darauf, alleine

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