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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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nicht einmal von dem Schwert«, wandte Shea ein. »Ich wußte nicht einmal, wer ich war, wußte nichts vom Nordland oder - «
    »Darauf kommt es nicht an!« unterbrach ihn Allanon scharf. »Wenn du tot bist, gibt es keinen Zweifel über dich mehr.« Seine Stimme verlor sich in einem Murmeln, und er blickte wieder zu den fernen Berggipfeln hinüber. Shea ließ sich im Gras langsam zurücksinken und starrte in das blasse Blau des Spätwinterhimmels, über den kleine Wölkchen zogen. Er schloß die Augen und dachte an sein Leben im Tal, an die gemeinsamen Pläne mit Flick, an ihre Hoffnungen. Sie würden alle in Rauch aufgehen, wenn zutraf, was er erfahren hatte. Schließlich setzte er sich wieder auf.
    »Ich weiß nicht, was ich denken soll«, sagte er langsam. »Es gibt so viele Fragen, die ich Euch stellen muß. Der Gedanke, etwas anderes zu sein als ein Ohmsford, verwirrt mich - jemand zu sein, den der Tod durch die Hand eines - einer Legende bedroht. Was, meint Ihr, soll ich tun?«
    Allanon lächelte zum erstenmal freundlich.
    »Im Augenblick nichts. Noch droht dir keine unmittelbare Gefahr. Denk über alles nach, was ich dir gesagt habe, und wir sprechen ein andermal über die Folgen. Da beantworte ich gern alle deine Fragen. Aber sprecht mit keinem darüber, auch nicht mit eurem Vater. Das gilt für euch beide. Tut so, als habe dieses Gespräch nicht stattgefunden, bis wir Gelegenheit haben, uns näher mit den Problemen zu beschäftigen. «
    Die beiden jungen Männer nickten und sahen einander an. Allanon erhob sich lautlos und streckte sich, bevor er auf die Brüder hinuntersah, die ebenfalls aufgestanden waren.
    »Legenden und Mythen, die es in der Welt von gestern nicht gegeben hat, wird es in der von morgen geben. Böses, unbarmherzig und verschlagen, wird, nachdem es Jahrhunderte geschlummert hat, erwachen. Der Schatten des Dämonen-Lords wird auf die vier Länder fallen.« Er schwieg kurze Zeit. »Ich wollte nicht grob werden«, sagte er mit sanfter Stimme, »aber wenn dies das Schlimmste ist, was in den kommenden Tagen geschehen wird, solltet ihr froh sein. Du stehst langfristig vor einer echten Bedrohung, Shea, nicht vor einem Märchen, das man lachend abtun kann. Nichts, was geschieht, wird gerecht für dich sein. Du wirst vieles über das Leben lernen, das dir nicht gefallen wird.« Er verstummte, ein langer, grauer Schatten vor dem Grün der Hügel. Eine Hand griff kurz nach Sheas Schulter, dann wandte er sich ab und verschwand.

Kapitel 3
    Allanons Pläne für weitere Besprechungen im Gasthof erfüllten sich nicht. Er kehrte in sein Zimmer zurück, während Shea und Flick, nachdem sie sich noch unterhalten hatten, von ihrem Vater einen Auftrag erhielten, der sie zum Nordende des Tales führte. Es war dunkel, bis sie wieder zurückkamen, und sie hasteten in den Eßraum, um den Historiker weiter zu befragen, aber er erschien nicht. Sie verschlangen ihre Mahlzeit, unfähig, über den Nachmittag zu sprechen, während ihr Vater dabeisaß. Nach dem Essen warteten sie fast eine ganze Stunde, aber Allanon tauchte immer noch nicht auf, und schließlich gingen sie zu seinem Zimmer. Die Tür war unverschlossen, der Wanderer fort. Das Zimmer sah unbenutzt aus. Sie suchten hastig das ganze Gebäude ab, doch Allanon war nirgends zu finden. Sie kamen schließlich zu der Folgerung, daß er Shady Vale verlassen haben mußte. Shea war nicht begeistert, er empfand Unsicherheit darüber, nicht mehr unter der schützenden Hand des Historikers zu stehen. Flick dagegen war froh, daß der Mann das Weite gesucht hatte. Er saß mit Shea in der Gaststube vor dem offenen Feuer und versuchte ihm klarzumachen, daß alles sich zum Besten wenden werde. Shea nickte ab und zu, hing aber seinen eigenen Gedanken nach, die sich immer wieder um Allanons Glaubwürdigkeit drehten. Endlich gab er auf und ging mit Flick in seine Stube, wo Flick sich auf das Bett fallen ließ, während Shea mit mürrischer Miene auf einen Stuhl sank.
    Die beiden Kerzen auf dem kleinen Tisch am Bett warfen düstere Schatten in den großen Raum, und Flick schlief beinahe ein. Er streifte mit der Hand ein Stück Papier, das zwischen Matratze und Kopfkeil geschoben worden war. Er warf einen Blick darauf und sah, daß es ein Brief an Shea war.
    »Was ist das?« murmelte er und überreichte den Brief seinem Bruder.
    Shea riß den Umschlag auf und überflog die Zeilen, dann pfiff er leise vor sich hin und stand auf.
    »Von Allanon«, sagte er zu Flick, der sich

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