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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Schwerts. Er betastete es versonnen, als er sich zurücklegte und über die Probleme nachdachte, die es zu bewältigen galt. Shirls angstvolles Gesicht stand vor seinem inneren Auge. Sie war ihm von allerhöchster Wichtigkeit; er konnte sie jetzt nicht verlassen, um die Suche nach Shea wiederaufzunehmen, gleichgültig, was die Folgen sein mochten. Eine bittere Wahl war das, wenn es eine solche überhaupt gab, denn seine Pflicht ging über das Leben dieser beiden Menschen hinaus; sie galt Balinor und seinen gefangenen Kameraden und zuletzt auch den Menschen von ganz Callahorn. Wenn Shea noch lebte, war es Aufgabe von Allanon und Flick, ihn zu finden. Soviel hing von jedem einzelnen von ihnen ab, dachte er abwesend, während sich der Schlaf schon auf ihn hernieder senkte. Sie konnten nur darum beten, dass alles gut gehen möge… beten und abwarten. Er schlief ein.
    Wenig später gab es ihm einen Ruck, und er war schlagartig wach. Es mochte ein kaum wahrnehmbares Geräusch gewesen sein, vielleicht lag es auch an einem sechsten Sinn in ihm, jedenfalls wurde er aus einem Schlaf gerissen, der mit seinem Tod geendet hätte. Er lag regungslos auf dem großen Bett und lauschte. Aus der gegenüberliegenden Wand war ein schwaches Scharren zu vernehmen. Durch die Augenschlitze sah er, wie sich ein Gobelin bewegte. Ein Teil des massiven Mauerwerks dahinter schien sich nach vorn zu schieben, dann tauchte eine gebückte Gestalt im roten Umhang auf.
    Menion zwang sich, ruhig weiterzuatmen, obwohl sein Herz heftig schlug und es ihn drängte, aufzuspringen und den rätselhaften Eindringling zu packen. Die Gestalt im Umhang huschte lautlos durch das Zimmer. Das fremde Gesicht drehte sich hastig hin und her und richtete sich dann wieder auf die im Bett liegende Gestalt des Hochländers. Der Eindringling war nur noch einen Meter vom Bett entfernt, als eine seiner schmalen Hände unter dem scharlachroten Umhang verschwand und mit einem langen, spitzen Dolch wieder auftauchte.
    Menions ausgestreckte Hand lag auf dem Schwert, aber er bewegte sich noch immer nicht. Er wartete noch einen Augenblick länger, bis der Angreifer das Bett erreicht hatte, den Dolch in Hüfthöhe. Dann stieß Menion zu wie ein Raubvogel. Der schlanke Körper schnellte hoch und warf sich auf den Eindringling. Das noch in der Lederscheide steckende Schwert traf mit der Breitseite den Mann im Gesicht, dass es klatschte. Der Fremde taumelte zurück und hob abwehrend den Dolch. Das Schwert in der Scheide schlug ein zweites Mal zu, und der Dolch flog davon. Menion riss die rote Gestalt zu Boden und nagelte sie auf dem Teppich fest, während eine Hand sich um seine Kehle schloss.
    »Rede, feiger Mörder!« knurrte er drohend.
    »Nein, nein, wartet, Ihr habt Euch geirrt… ich bin kein Feind… bitte, ich kann nicht atmen…« Ein Gurgeln drang aus der Kehle des Eindringlings, als Menions Zugriff sich noch verstärkte. Menion konnte sich nicht erinnern, den Mann schon einmal gesehen zu haben. Das Gesicht war scharf geschnitten und spitz, umrahmt von einem kleinen, schwarzen Bart. Der Hochländer sah die hasserfüllten Augen, die zusammengebissenen Zähne, und er wusste, dass er sich nicht getäuscht haben konnte. Er riss den Eindringling hoch, ohne seinen Hals loszulassen.
    »Dann erklär mir, wo mein Fehler liegen soll. Du hast eine Minute, bevor ich dir die Zunge abschneide und dich den Wachen übergebe.« Er ließ die Kehle des Mannes los und packte ihn an der Brust, während er mit der anderen Hand den Dolch aufhob.
    »Das ist ein Geschenk, Prinz von Leah… ein Geschenk vom König.« Die Stimme schwankte ein wenig. »Der König wollte seine Dankbarkeit bezeugen, und ich… ich kam durch eine andere Tür herein, um Euch nicht im Schlaf zu stören.« Er machte eine Pause, als warte er auf irgend etwas, während er Menion ins Gesicht starrte. Er wartete nicht darauf, dass seine Geschichte geglaubt wurde - es war etwas anderes, ganz so, als rechne er damit, dass Menion noch mehr zu sehen bekommen werde…
    Menion Leah riss den Mann zu sich heran.
    »Das ist wohl das Armseligste, was ich je gehört habe. Wer bist du, Halunke?«
    Die Augen des anderen schienen vor Hass zu lodern.
    »Ich bin Stenmin, der Berater des Königs.« Er schien sich wieder gefasst zu haben. »Ich belüge Euch nicht. Der Dolch ist ein Geschenk von Palance Buckhannah, das ich Euch überbringen soll. Ich will Euch nichts Böses. Wenn Ihr mir nicht glaubt, geht zum König und fragt ihn.«
    Es klang so

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