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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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dachte über seine sonderbare Freundschaft mit dem Thronerben nach. Eines Tages würde Menion König sein, aber Shea bezweifelte, daß sein leichtfertiger Freund darauf jetzt schon mehr als beiläufige Gedanken verschwendete. Menions Mutter war vor einigen Jahren gestorben, kurz nach dem ersten Besuch Sheas im Hochland. Menions Vater war kein alter Mann, aber der Tod eines Königs hing nicht immer mit dem Alter zusammen, und Menion würde seine Lektionen schnell lernen müssen, wenn dem König etwas zustoßen sollte.
    Das Heim der Leah-Könige war ein breites, zweistöckiges Gebäude, das friedlich zwischen hohen Hickorybäumen und kleinen Gärten stand. Durch hohes Gebüsch war der Besitz von der Stadt abgegrenzt. Ein großer Park lag dem Haus direkt gegenüber, und als die Talbewohner müde auf das Tor zuschritten, planschten kleine Kinder übermütig in einem Teich. Der Tag war noch warm, und an den Wanderern eilten die Bewohner vorbei, um Freunde zu treffen oder zu ihren Familien zurückzukehren. Im Westen färbte sich der Spätnachmittagshimmel goldrot.
    Das hohe Eisentor stand offen, und die Brüder strebten mit schnellen Schritten auf den Eingang zu, zwischen Hecken und Blumenbeeten auf einem mit Platten belegten Weg. Bevor sie die Tür erreichten, ging sie von innen auf, und Menion Leah stand vor ihnen. Er trug einen bunten Umhang und eine Jacke in Grün und Hellgelb, und sein Körper verriet katzenhafte Gewandtheit. Er war kein großer Mann, wenn auch einige Zoll größer als die Talbewohner, aber breitschultrig und schlaksig. Er wollte gerade einen Seitenweg betreten, blieb aber wie angewurzelt stehen, als er die beiden staubigen, erschöpften Gestalten sah, und seine Augen weiteten sich vor Überraschung.
    »Shea!« stieß er hervor. »Was, um alles… was ist mit dir geschehen?« Er faßte sich und drückte seinem Freund herzlich die Hand.
    »Gut, dich zu sehen, Menion«, sagte Shea lächelnd.
    Menion trat einen Schritt zurück und betrachtete Shea mit seinen grauen Augen prüfend.
    »Ich hätte nie gedacht, daß mein Brief so schnell Wirkung zeigt.« Er verstummte und starrte in das müde Gesicht seines Gegenübers. »Daran liegt es auch nicht, wie? Aber sag nichts - ich will nichts hören. Ich nehme um unserer Freundschaft willen lieber an, daß du nur hergekommen bist, um mich zu besuchen. Und den argwöhnischen alten Flick hast du auch mitgebracht, wie ich sehe. Das ist eine Überraschung.« Er grinste Flick an, der kurz nickte und sagte:
    »Das war nicht meine Idee, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Es wäre mit lieber, Menion, wenn unsere Freundschaft der Grund für diesen Besuch wäre«, seufzte Shea. »Es wäre mir lieber, wenn ich dich nicht in diese Dinge verwickeln müßte, aber ich fürchte, wir sind in ernsthaften Schwierigkeiten, und du bist der einzige, der uns helfen kann.«
    Menion wollte lächeln, überlegte es sich aber anders, als er die ernste Miene Sheas sah, und nickte.
    »Nichts Komisches an der Sache, wie? Nun, zuerst kommt ein heißes Bad, dann eine Mahlzeit. Was euch hergeführt hat, können wir später besprechen. Herein mit euch! Mein Vater hat an der Grenze zu tun, aber ich stehe euch zur Verfügung.«
    Im Haus wies Menion die Dienerschaft an, sich um die Brüder zu kümmern, und sie wurden fortgeführt, um ein willkommenes Bad zu nehmen und sich umzuziehen. Eine Stunde später trafen sich die drei jungen Männer in der großen Halle zu einem Essen, das normalerweise für die doppelte Anzahl von Speisenden gereicht hätte, an diesem Abend aber kaum genügte. Beim Essen erzählte Shea Menion die seltsame Geschichte, die sich hinter ihrer Flucht aus Shady Vale verbarg. Flick beteiligte sich nicht an der Unterhaltung, weil er beschlossen hatte, Menion nicht zu vertrauen. Er war überzeugt davon, daß es besser war, wenn wenigstens einer von ihnen wachsam blieb.
    Menion Leah hörte sich die lange Geschichte an und zeigte keine Überraschung bis zu dem Punkt, an dem Shea von seiner angeblichen Abstammung berichtete. Das schien Menion nicht wenig zu erfreuen. Er hatte sofort begriffen, warum die beiden zu ihm gekommen waren. Allein konnten sie nicht hoffen, von Leah durch das Tiefland von Clete zu den Schwarzen Eichen zu gelangen.
    Shea beendete seinen Bericht und wartete geduldig auf Menions Reaktion. Der Hochländer schien in seinen Gedanken verloren zu sein, den Blick auf das halbvolle Weinglas vor sich gerichtet.
    »Das Schwert von Shannara«, sagte er schließlich

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