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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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für den Nachtmarsch trafen. Sie wagten kein Feuer anzuzünden und begnügten sich damit, getrocknetes Rindfleisch und rohes Gemüse zu kauen, ein wenig Obst zu essen und Wasser zu trinken. Flick kam wieder auf ihr Ziel zu sprechen.
    »Shea«, sagte er vorsichtig, »ich will nicht störrisch sein, aber bist du sicher, daß das die beste Lösung ist? Ich meine, selbst wenn Menion uns helfen will, könnten wir uns sehr leicht in den Sümpfen und Bergen verirren, die hinter den Schwarzen Eichen liegen.«
    Shea nickte langsam und zuckte schließlich die Achseln.
    »Entweder so, oder weiter nach Norden gehen, wo es weniger Deckung gibt und selbst Menion das Gelände nicht mehr kennt. Glaubst du, das wäre besser?«
    »Wahrscheinlich nicht«, gab Flick zu. »Aber ich denke immer an das, was uns Allanon gesagt hat - daß wir keinen einweihen sollen, keinem trauen dürfen. Das hat er immer wieder betont.«
    »Fang damit nicht wieder an.« brauste Shea auf. »Allanon ist nicht hier, und die Entscheidung liegt bei mir. Ich sehe nicht, wie wir die Anar-Wälder erreichen können, wenn Menion uns nicht beisteht. Außerdem ist er immer ein guter Freund gewesen; dazu kommt, daß er einer der besten Schwertkämpfer ist, die ich kenne. Wir brauchen seine Erfahrung, falls es zu einem Entscheidungskampf kommen sollte.«
    »Dazu kommt es bestimmt, wenn er dabei ist«, sagte Flick spitz. »Außerdem - was für eine Chance haben wir gegen ein Wesen wie dieses? Es würde uns zerreißen!«
    »Sei nicht so pessimistisch«, meinte Shea. »Noch sind wir am Leben. Vergiß nicht - die Elfensteine schützen uns.«
    Flick war von diesem Argument nicht überzeugt, hielt es aber für angebracht, die Sache vorerst auf sich beruhen zu lassen. Er mußte zugeben, daß Menion Leah im Kampf ein wertvoller Bundesgenosse war, aber Shea schien den Prinzen trotzdem nicht objektiv genug zu sehen. Leah war eine der wenigen noch bestehenden Monarchien im Südland, und Shea trat entschieden für eine dezentralisierte Regierungsform ein, sprach sich gegen absolute Macht aus. Trotzdem hatte er Freundschaft mit dem Thronerben Leahs geschlossen, was Flick für inkonsequent hielt.
    Sie beendeten schweigend die Mahlzeit, während sich die ersten Abendschatten zu erheben begannen. Die Sonne war längst verschwunden, und ihre sanften goldenen Strahlen waren dunkelrot geworden. Die Brüder packten hastig ihre Habseligkeiten ein und begannen im verblassenden Tageslicht den Marsch nach Osten. Der Wald war ungewöhnlich still, selbst für den frühen Abend, und die Brüder schritten in vorsichtigem Schweigen durch den dunklen Wald, während der Mond als ferner Lampion auftauchte und nur in Abständen zwischen den Baumwipfeln erschien. Ab und zu blieben sie in der Dunkelheit stehen und lauschten in die tiefe Stille hinein; dann, als sie nichts hörten, setzten sie ihren Weg wieder rasch fort und suchten nach einer Öffnung im Wald, die auf das Hochland hinausführte. Flick verabscheute die lastende Stille und pfiff einmal leise vor sich hin, aber eine warnende Handbewegung Sheas brachte ihn wieder zum Schweigen.
    In den frühen Morgenstunden erreichten die Brüder endlich den Rand des Duln-Waldes und traten hinaus in das buschbewachsene Grasland, das sich meilenweit bis zum Hochland Leahs erstreckte. Die Sonne würde noch auf sich warten lassen, also marschierten sie weiter nach Osten. Die beiden verspürten große Erleichterung darüber, den Duln-Wald hinter sich zu haben. In der Deckung des Waldes mochten sie verborgener gewesen sein, aber im freien Grasland war andererseits auch von ihnen jede Gefahr eher zu erkennen. Sie sprachen sogar leise miteinander. Vor dem Sonnenaufgang erreichten sie ein kleines, gebüschüberwuchertes Tal, wo sie aßen und sich ausruhten. Sie konnten im Osten schon das Hochland von Leah sehen, noch eine Tagesreise entfernt. Shea schätzte, daß sie ihr Ziel erreichen konnten, bevor die Sonne das zweitemal aufging, wenn sie zügig weiterwanderten. Danach würde alles von Menion Leah abhängen. Mit diesem Gedanken schlief er ein, Flick tat das gleiche.
    Nach Minuten waren sie aber beide wieder wach. Es lag nicht an einem Geräusch, das sie aufgeschreckt hätte, sondern an der Totenstille, die sich drohend über das Grasland legte. Augenblicklich spürten sie die Gegenwart eines anderen Wesens. Das Gefühl erfaßte sie gleichzeitig, und sie fuhren hoch, ohne ein Wort zu sagen, die gezogenen Dolche in den Händen. Nichts regte sich. Shea winkte seinem

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