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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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erhalten, stießen sie auf unerwartete Probleme. Das Wissen, das jeder einzelne besessen hatte, war, durch die Weitergabe von Generation zu Generation auf kaum merkliche Weise immer wieder verändert worden, so daß viele der ausschlaggebenden Erkenntnisse sich von ihren Ursprüngen unterschieden.
    Die Lage wurde noch komplizierter durch eine begreifliche Unfähigkeit, die verschiedenen Materialien, das Wissen der einzelnen Forschungszweige zu koordinieren. Für viele der Ratsmitglieder mangelte es dem von ihren Vorfahren überkommenen Wissen an praktischem Wert, und nicht Weniges war völlig unverständlich. Während die Druiden, wie sie sich selbst nach einer alten Gruppe nannten, die nach Erkenntnis gesucht hatte, also in der Lage waren, die Rassen in vielerlei Hinsicht zu unterstützen, sahen sie sich nicht imstande, aus den eingelernten Texten so viel zusammenzufügen, daß sie irgendeine der wichtigen Konzeptionen der großen Wissenschaften mühelos zu meistern vermocht hätten, jener Begriffe, von denen sie überzeugt waren, daß sie Wachstum und Wohlhabenheit würden fördern können.«
    »Dann wollten die Druiden die alte Welt nach ihren Vorstellungen neu aufbauen«, warf Shea ein. »Sie wollten die Kriege verhindern und die Vorteile der alten Wissenschaften bewahren.«
    Flick schüttelte verwirrt den Kopf, weil er nicht begriff, was dies alles mit dem Dämonen-Lord und dem Schwert zu tun hatte.
    »Richtig«, sagte Allanon. »Der Druiden-Rat übersah jedoch trotz seines enormen Wissens und seiner guten Absichten einen Grundsatz menschlichen Daseins. Sobald ein intelligentes Wesen den inneren Wunsch hat, sein Leben zu verbessern, die Rätsel des Fortschritts zu entschlüsseln, wird es die Mittel dazu finden - wenn nicht durch die eine Methode, dann mit einer anderen. Die Druiden sonderten sich in Paranor ab, isolierten sich von den Rassen, während sie allein oder in kleinen Gruppen danach strebten, die Geheimnisse der alten Wissenschaften zu meistern. Die meisten stützten sich auf das vorhandene Material, das Wissen einzelner Mitglieder in Beziehung zu dem des ganzen Rates, um die alten Methoden, Energie zu zähmen, neu anzuwenden. Aber manche gaben sich damit nicht zufrieden. Einige vertraten die Meinung, man solle, statt die Worte und Gedanken der Alten besser zu verstehen, bemüht sein, das sofort verfügbare Wissen konkret anzuwenden und im Zusammenhang mit neuen Ideen und neuen Erkenntnissen weiterzuentwickeln.
    So kam es, daß einige Mitglieder des Rates unter der Führung eines gewissen Brona sich mit den alten Rätseln befaßten, ohne das volle Verstehen der alten Wissenschaften abzuwarten. Sie hatten phänomenale Gehirne, manche waren Genies, und sie wollten unbedingt erfolgreich sein; sie waren ungeduldig, jene Macht zu beherrschen, die den Rassen so nützlich sein würde. Aber durch einen schicksalhaften Zufall führten ihre Entdeckungen und Entwicklungen sie von den Wegen des Rates immer weiter fort. Die alten Wissenschaften waren für sie Rätsel ohne Lösungen, und so wichen sie auf andere Gebiete des Denkens aus und befaßten sich immer mehr mit Dingen, die noch niemand gemeistert hatte und keiner als Wissenschaft bezeichnete. Was sie zu entschleiern begannen, war die unendliche Macht des Mystischen - die Zauberei! Sie vermochten einige mystische Geheimnisse zu enträtseln, bevor der Rat aufmerksam wurde und ihnen befahl, diese Versuche einzustellen. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen, und die Anhänger Bronas verließen den Rat im Zorn, entschlossen, ihren Weg weiterzugehen. Sie verschwanden und wurden nicht wieder gesehen.« Er erstummte für Augenblicke und dachte über seine Worte nach. Seine Zuhörer warteten ungeduldig. »Wir wissen jetzt, was in den folgenden Jahren geschah. Bei seinen Studien entdeckte Brona die tiefsten Geheimnisse der Zauberei und begann sie zu beherrschen. Vergessen waren die alten Wissenschaften und ihr Sinn in der Welt des Menschen. Vergessen war der Druiden-Rat und sein Ziel, eine bessere Welt zu schaffen. Vergessen war alles außer dem Drang, mehr von den mystischen Künsten zu erfahren, die Geheimnisse der Kraft des Geistes kennenzulernen, in andere Welten zu greifen. Brona war besessen von dem Trieb, seine Macht zu erweitern - die Menschen und ihre Welt durch die Beherrschung dieser furchtbaren Kraft unter seinen Einfluß zu zwingen. Die Folge seines Ehrgeizes war der berüchtigte Erste Krieg der Rassen, als er seinen Einfluß auf die schwachen und

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