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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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und keine Decken. Ihr habt kein Feuer entzündet. Und ihr seht so aus, als ob euch etwas schreckliche Angst gemacht hat.«
    »Perk, du bist ein kluger Junge«, bemerkte Wil eilig und wußte schon, wie er diese Situation anpacken wollte. »Versprichst du mir, daß du es nicht weitererzählst, wenn ich dir jetzt etwas sage?«
    Der Junge nickte mit einer Miene gespannter Erwartung. »Ja, das verspreche ich.«
    »Gut.« Vertraulich neigte sich Wil ihm zu. »Diese Dame hier - Amberle - ist etwas ganz Besonderes. Sie ist eine Prinzessin, eine Enkelin von Eventine Elessedil, dem König der Elfen.«
    »Dem König der Landelfen«, verbesserte Perk. Als Wil, durch den Einwurf des Jungen verwirrt, innehielt, rückte dieser begierig näher an ihn heran. »Seid ihr auf Schatzsuche? Oder ist die Dame verzaubert? Ist sie behext?«
    »Ja. Nein.« Wil brach ab. Worauf hatte er sich da eingelassen? »Wir suchen - äh, wir sind auf der Suche nach einem - einem Talisman, Perk. Nur Amberle kann seine Kraft zur Wirkung bringen. Das Volk der Elfen wird von großem Unheil bedroht. Nur dieser Talisman kann vor diesem Unheil schützen, und wir müssen ihn schnell finden. Wärst du bereit, uns zu helfen?«
    Perks Augen blitzten aufgeregt.
    »Ein Abenteuer? Ein richtiges Abenteuer?«
    »Wil, ich weiß nicht - « unterbrach Amberle mit gerunzelter Stirn.
    »Vertrau mir bitte.« Wil hob beschwichtigend die Hände. Er wandte sich wieder an Perk. »Das ist eine sehr gefährliche Sache, Perk. Die Wesen, vor denen wir fliehen, haben schon eine ganze Anzahl von Elfen getötet. Das ist kein Spiel. Du mußt genau das tun, was ich dir sage, und wenn ich dir sage, daß es vorbei ist, dann mußt du uns auf der Stelle verlassen. Ist das klar?«
    Der Junge nickte zustimmend.
    »Was soll ich denn tun?«
    Wil wies zum Steinkamm-Gebirge hinauf.
    »Du sollst mir einen Weg durch dieses Gebirge zeigen. Kennst du einen?«
    »Aber natürlich.« Perks Stimme klang entrüstet. »Wohin wollt ihr denn?«
    Wil zögerte. Eigentlich hätte er das dem Jungen lieber nicht verraten.
    »Spielt das eine Rolle?« fragte er.
    »Aber gewiß spielt das eine Rolle«, gab Perk sogleich zurück. »Wie kann ich euch zeigen, wie ihr zu eurem Ziel kommt, wenn ich gar nicht weiß, wo euer Ziel liegt?«
    »Das klingt sehr vernünftig«, bemerkte Amberle und warf Wil einen Blick zu, der besagte, daß er all dies hätte voraussehen müssen. »Ich glaube, es ist besser, du sagst es ihm, Wil.«
    Wil nickte. »Also gut. Wir wollen in den Wildewald.«
    »In den Wildewald?« Mit ernster Miene schüttelte Perk den Kopf, und sein Eifer wurde ein wenig gedämpfter. »Der Wildewald ist mir verboten. Er ist gefährlich.«
    »Das wissen wir«, pflichtete Amberle ihm bei. »Aber wir haben keine andere Wahl. Wir müssen dorthin. Kannst du uns helfen?«
    »Ja, ich kann euch helfen«, antwortete der Junge fest. »Aber ihr könnt nicht durch das Gebirge wandern. Da würdet ihr Tage brauchen.«
    »Ja, aber wenn wir nicht durch das Gebirge gehen, wie kommen wir dann hin?« fragte Wil. »Gibt es denn einen anderen Weg?«
    Perk lachte. »Klar. Wir können fliegen.«
    Wil sandte einen hilfesuchenden Blick zu Amberle hinüber.
    »Perk, das geht doch gar nicht, wir können nicht fliegen«, sagte sie behutsam.
    »Doch, wir können fliegen«, beharrte er. »Ich hab’ euch doch gesagt, daß ich ein Himmelsreiter bin - jedenfalls schon fast.«
    Eine blühende Phantasie hat der Knabe, dachte Wil.
    »Schau mal, Perk, zum Fliegen braucht man Flügel, und die haben wir nicht.«
    »Flügel?« Der Junge machte ein verwirrtes Gesicht. Dann lachte er. »Ach so, ihr dachtet - ach so, jetzt verstehe ich. Nein, nein, nicht wir selbst. Wir haben Genewen, Hier, kommt mit.«
    Eilig sprang er auf und lief aus dem Schatten der Föhren auf die Wiese hinaus. Verwundert folgten ihm Wil und Amberle. Als sie die Bäume hinter sich gelassen hatten und am offenen Hang standen, griff Perk in einen der Lederbeutel, die er am Hals trug, und zog eine kleine silberne Pfeife heraus. Er legte sie an die Lippen und blies hinein. Kein Laut war zu hören. Wil blickte wieder zu Amberle hinüber und schüttelte verstohlen den Kopf. Perk steckte das silberne Pfeifchen wieder ein und hob den Kopf zum Himmel hinauf. Ganz mechanisch taten es Wil und Amberle ihm nach.
    Plötzlich stieg aus den Zacken des Steinkamms ein gewaltiges, golden schimmerndes Wesen in die Lüfte empor. Hell blitzte es im warmen Sonnenlicht des Morgens, als es am Hang des Berges

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