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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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zögern.
    »Ungeheuer?«
    »Ja, Ungeheuer aller Art. Hexen auch, hat mein Großvater immer gesagt.«
    Wil wußte nicht, ob er das glauben sollte. Schließlich lag dem Großvater daran, seinen Enkel von einem Ausflug in den Wildewald abzuschrecken; da hatte er in seinen Warnungen vielleicht übertrieben.
    »Hast du schon einmal von einem Ort namens Sichermal gehört?« fragte er, einem Impuls folgend.
    Perk schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Das dachte ich mir.« Wil seufzte. »Ungeheuer und Hexen also, wie? Gibt es Straßen und Wege da unten?«
    Der Junge nickte. »Ich zeig’s euch.«
    Er führte sie aus den Tannen heraus zu einer kleinen Anhöhe, von wo aus sie ins Tal hinunterblicken konnten.
    »Seht ihr das da?« fragte er und wies auf ein wirres Chaos umgestürzter Bäume am Fuß des Hangs. Wil und Amberle blickten seinem ausgestreckten Arm nach. »Auf der anderen Seite dieser Bäume verläuft eine Straße, die nach Grimpen Ward führt. Alle Straßen im Wildewald führen nach Grimpen Ward. Das ist ein Dorf, das irgendwo mitten im Wald liegt. Von hier aus kann man es nicht sehen. Mein Großvater hat mir erzählt, daß es ein ganz schlimmer Ort ist, wo nur lauter Banditen wohnen. Aber vielleicht findet ihr dort jemanden, der euch führen kann.«
    »Ja, vielleicht.«
    Wil lächelte zum Zeichen seines Dankes. Banditen, dachte er bei sich, waren Hexen und Ungeheuern immer noch vorzuziehen. Dennoch war Vorsicht geboten. Selbst wenn alle Banditen und Hexen und Ungeheuer Ausgeburten der Phantasie waren, so mußten sie doch vor den Dämonen auf der Hut sein, die, nur allzu real, sie verfolgten, sie jagten, vielleicht schon auf sie warteten.
    Perk war tief in Gedanken versunken. Nach einer kleinen Weile blickte er auf.
    »Was habt ihr denn vor, wenn ihr dieses Sichermal gefunden habt?« fragte er.
    Wil zögerte. »Nun, Perk, wenn wir Sichermal gefunden haben, dann haben wir auch den Talisman gefunden, von dem ich dir erzählt habe. Dann können wir nach Arborlon zurückkehren.«
    Der Junge strahlte.
    »Dann kann ich doch noch etwas für euch tun«, verkündete er voller Eifer.
    Er griff in den kleinen Beutel, den er um den Hals trug, und entnahm ihm das silberne Pfeifchen, um es Wil zu reichen.
    »Perk, was -?« begann Wil, als der Junge ihm das Pfeifchen in die Hand drückte.
    »Ich habe noch fünf Tage Zeit, ehe ich in den Rockhort zurückkehren muß«, erklärte der Junge rasch. »Jeden Tag fliege ich zur Mittagszeit einmal über das Tal. Wenn ihr mich braucht, dann gebt mir das Signal mit dieser Pfeife, und ich komme. Der Ton kann von Menschen nicht vernommen werden - nur von den Rocks. Wenn es euch gelingt, den Talisman innerhalb der fünf Tage zu finden, die mir noch bleiben, dann können Genewen und ich euch wieder nach Norden bringen, in eure Heimat.«
    »Perk, ich glaube nicht-«, begann Amberle kopfschüttelnd.
    »Moment mal«, unterbrach Wil. »Wenn Genewen uns wieder nach Norden fliegen könnte, würden wir viele Tage sparen. Und wir müssen so schnell wie möglich zurück, Amberle, das weißt du doch.« Rasch wandte er sich Perk zu. »Könnte Genewen denn einen solchen langen Flug unternehmen? Könntest du es?«
    Der Junge nickte voller Selbstvertrauen.
    »Aber er hat doch gerade gesagt, daß ihm der Wildewald verboten ist«, wandte Amberle ein. »Wie soll er dann dort landen?«
    Perk ließ sich den Einwand durch den Kopf gehen.
    »Nun ja, wenn ich Genewen nur so lange lande, bis ihr aufgestiegen seid - das wäre doch nur ein Moment.«
    »Mir gefällt das alles nicht«, erklärte Amberle und blickte Wil stirnrunzelnd an. »Das ist viel zu gefährlich für Perk - , und er verletzt damit das Vertrauen, das man in ihn gesetzt hat.«
    »Aber ich möchte euch helfen«, beharrte der Junge. »Außerdem habt ihr mir doch selbst erzählt, wie wichtig das alles ist.«
    In seiner Stimme lag so viel Entschlossenheit, daß Amberle zunächst kein weiteres Gegenargument vorbringen konnte. Wil nutzte die Gelegenheit, um sich nochmals einzuschalten.
    »Paß auf, machen wir doch einen Kompromiß. Ich verspreche dir, wenn für Perk auch nur die geringste Gefahr besteht, werde ich ihn auf keinen Fall rufen. Was hältst du davon?«
    »Aber Wil - «, begann der Junge.
    »Und Perk verspricht uns, daß er nach Ablauf der fünf Tage zum Rockhort zurückkehren wird, wie er das seinem Großvater zugesagt hat, ganz gleich, ob ich ihn rufen werde oder nicht«, schloß Wil, ohne den Einwendungen Raum zu lassen, die der Junge erheben

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