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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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jedoch hielt er inne. Sein Gesicht war ruhig, als er den König anblickte.
    »Niemand darf erfahren, daß ich hier bin.«
    Eventine versicherte Verschwiegenheit. Er nickte nur, erhob sich aus seinem Sessel, ging rasch zur Tür und öffnete sie. Auf der Schwelle hockte Manx und wedelte zaghaft mit dem Schwanz, während er aus dunklen Augen zu seinem Herrn aufblickte. Eventine trat in den Flur hinaus und stieß auf Gael, der mit einem Teetablett herankam. Lächelnd nahm der König es ihm ab.
    »Geh nach Hause und schlaf dich aus«, befahl er. Als Gael Einwände erheben wollte, schüttelte der König mit Entschiedenheit den Kopf. »Keine Widerreden! Wir haben morgen wichtige Dinge zu erledigen. Geh nach Hause. Mir kann nichts geschehen. Sage Dardan und Rhoe, daß sie Wache halten sollen, bis ich mich zurückziehe. Ich möchte niemanden sehen.«
    Mit einer hastigen Bewegung wandte er sich ab und betrat wieder sein Arbeitszimmer, wobei er die Tür mit fester Hand hinter sich schloß. Manx hatte sich hereingeschlichen und beschnupperte forschend den Fremden, der am Lesetisch seines Herrn saß. Dann legte er sich, offenbar beruhigt, zufrieden am offenen Kamin nieder, senkte den grauen, zottigen Kopf auf seine Pfoten und schloß träge seine braunen Augen.
    Eventine nahm wieder seinen Platz ein.
    »Dann war es dieses Wesen, das die Erwählten tötete?« fragte er, den Faden des Gesprächs erneut aufnehmend.
    Der Druide nickte. »Ja, ich glaube es zumindest. Ich spürte die Gefahr, die den Erwählten drohte, und eilte so rasch ich konnte herbei. Leider nicht schnell genug, um sie zu retten.«
    Eventine lächelte traurig. »Ich fürchte, die Schuld liegt bei mir. Ich ließ sie schutzlos, selbst nachdem mir berichtet worden war, daß der Bannspruch seine Wirkung zu verlieren drohte. Doch selbst wenn die Erwählten am Leben geblieben wären, bin ich nicht sicher, daß sie den Ellcrys hätten retten können. Die Bilder, die der Baum ihnen von dem Standort des Blutfeuers mitteilte, vermochten wir nicht zu deuten. Nicht einmal der Name, den der Ellcrys nannte, ist bekannt. Sichermal - kennt Ihr ihn?«
    Allanon schüttelte verneinend den Kopf.
    »Unsere Aufzeichnungen berichten nichts über Sichermal - weder die meiner Vorgänger, noch jene, die von den Erwählten gemacht wurden«, fuhr der König fort. »Ich stehe vor einer unmöglich zu lösenden Aufgabe. Der Ellcrys stirbt. Um ihn zu retten, muß einer der Erwählten, denen in diesem Jahr die Hege des Baumes obliegt, sein Samenkorn zum Blutfeuer bringen und es in seine Flammen eintauchen, um es dann der Erde zurückzugeben. Nur so ist die Wiedergeburt möglich.«
    »Ich bin mit der Geschichte vertraut«, warf der Druide ungeduldig ein.
    Der König errötete. Der Zorn und das Gefühl hilfloser Ohnmacht, die er bis jetzt mühsam beherrscht hatte, brachen sich gewaltsam Bahn.
    »Dann haltet Euch folgendes vor Augen: Wir wissen nicht, wo das Blutfeuer zu finden ist. Nicht in einer unserer Aufzeichnungen wird der Name Sichermal je erwähnt. Die Erwählten leben alle nicht mehr. Wir haben niemanden, der das Samenkorn des Ellcrys zum Blutfeuer bringen kann. So bitter es ist, es scheint offenbar, wie diese Katastrophe enden wird. Der Ellcrys wird sterben. Die Mauern des Bannspruchs werden nicht länger standhalten. Die Mächte des Bösen werden wieder in Freiheit sein. Den Elfen und allen Rassen, die in den vier Ländern leben, droht ein Kampf, der unser aller Untergang sein wird.«
    Mit einer heftigen Bewegung beugte er sich vor.
    »Ich bin nur König; ein König und weiter nichts. Doch Ihr seid Druide, ein Zauberer. Wenn Ihr helfen könnt, dann tut es. Ich bin mit meiner Macht am Ende.«
    Der Druide neigte den Kopf leicht zur Seite, so als überdenke er ein Problem.
    »Bevor ich Euch aufsuchte, Eventine, betrat ich die Gärten des Lebens, um mit dem Ellcrys zu sprechen.«
    Der König starrte ihn ungläubig an.
    »Ihr habt mit dem Ellcrys gesprochen?«
    »Genauer wäre es vielleicht zu sagen, daß der Baum zu mir gesprochen hat. Hätte er sich dazu nicht herbeigelassen, so hätte zwischen uns kein Gespräch stattfinden können.«
    »Aber er spricht nur zu den Erwählten«, warf Andor ein und schloß hastig wieder seinen Mund, als er bemerkte, wie sein Vater unwillig die Stirn runzelte.
    »Mein Sohn hat recht, Allanon.« Eventine wandte sich wieder an den Druiden. »Der Ellcrys spricht nur zu den Erwählten - und auch zu ihnen nur selten.«
    »Er spricht zu denen, die ihm dienen«,

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