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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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aufstieg. Grabesstille herrschte in den Wäldern rundum, und nur das Knistern des Lagerfeuers war zu hören. Unsicher blickte der Talbewohner in die Runde. Keiner der Fahrensleute regte sich; sie standen wie angewurzelt, die Männer noch mit kampfbereit gezückten Waffen in der Hand, die Frauen und Kinder dicht aneinandergedrängt. Und auf allen Gesichtern spiegelten sich Ungläubigkeit und Furcht. Schrecken fuhr durch alle Glieder. Würden sie sich jetzt gegen ihn wenden, da sie wußten, daß er sie getäuscht hatte? Rasch blickte er zu Amberle, doch auch die stand wie versteinert; und in ihren grünen Augen lag ein tiefes Staunen.
    Dann endlich kam Cephelo hinkend auf ihn zu. Er warf die abgebrochene Lanze beiseite, als er vor dem Talbewohner stand. Sein dunkles, bärtiges Gesicht war von Ruß und Blut verschmiert.
    »Wer seid Ihr?« fragte er leise. »Sagt mir, wer Ihr seid.«
    Wil zögerte. »Ich bin der, der ich sagte, daß ich bin«, antwortete er schließlich.
    »Nein.« Cephelo schüttelte den Kopf. »Nein, Ihr seid gewiß nicht nur ein schlichter Heiler. Ihr seid mehr als das.« Seine Stimme war barsch und drängend. »Ich habe von Anfang an recht gehabt, in Euch etwas Besonderes zu vermuten, nicht wahr?«
    Wil wußte nicht, was er darauf entgegnen sollte.
    »Sagt mir, wer Ihr seid«, forderte Cephelo wieder, und in seiner leisen Stimme lag ein gefährlicher Unterton.
    »Ich habe Euch bereits gesagt, wer ich bin.«
    »Gar nichts habt Ihr mir gesagt!« Das Gesicht des Führers der Fahrensleute färbte sich rot vor Zorn. »Ich glaube, daß Ihr von diesem Teufel wußtet. Ich glaube, daß er Euretwegen hierherkam. Ich glaube, daß all dies Euretwegen geschehen ist!«
    Abwehrend schüttelte Wil den Kopf.
    »Das Ungeheuer ist durch Zufall auf Euch gestoßen; und es war ebenso ein Zufall, daß ich bei Euch war, als es geschah.«
    »Heiler, Ihr belügt mich!«
    Wil spürte, wie auch in ihm sich der Zorn regte.
    »Wer hat wen belogen, Cephelo? Das war doch Euer Spiel, das hier gespielt wurde - Ihr habt die Regeln bestimmt!«
    Der hochgewachsene, dunkle Mann trat einen Schritt näher.
    »Gewisse Regeln muß man Euch vielleicht erst noch lehren!«
    »Das glaube ich nicht«, versetzte Wil gelassen.
    Er hob ein klein wenig die Faust, in der die Elfensteine eingeschlossen waren. Cephelo entging die Geste nicht. Langsam wich er zurück. Das Lächeln, das sich auf seinem Gesicht ausbreitete, war unverkennbar gezwungen.
    »Ihr sagtet, daß Ihr nichts von Wert bei Euch habt, Heiler. Hattet Ihr diese da vergessen?«
    »Die Steine besitzen für keinen einen Wert, außer für mich. In Eurer Hand waren sie wertlos.«
    »In der Tat!« Cephelo sprach mit offenem Hohn. »Dann seid Ihr wohl ein Zauberer? Vielleicht selbst ein Teufel? Warum wollt Ihr nicht offenbaren, wer Ihr seid?«
    Wil zögerte. Der Streit führte zu nichts. Er mußte dem ein Ende machen. Amberle trat neben ihn. Ihre kleine Hand berührte leicht seinen Arm. Wil fand es beruhigend, sie an seiner Seite zu wissen.
    »Cephelo, Ihr müßt mir mein Pferd zurückgeben«, sagte er ruhig.
    Das Gesicht des Fahrensmannes verschloß sich.
    »Amberle und ich müssen unverzüglich weiter. Dieser Teufel, den ich vernichtet habe, ist nicht der einzige im Land - soviel will ich Euch immerhin sagen. Es sind noch andere Dämonen unterwegs, die es auf das Elfenmädchen abgesehen haben. Und jetzt, da ich die Steine gebraucht habe, werden sie wissen, wo wir zu finden sind. Wir müssen fort von hier - und auch Ihr müßt fort von hier.«
    Eine Weile starrte Cephelo ihn wortlos an, offensichtlich unschlüssig, ob er ihm glauben sollte oder nicht. Am Ende siegte die Vorsicht über sein Mißtrauen. Er nickte kurz.
    »Nehmt Euer Pferd und geht. Ich möchte mit Euch nichts mehr zu tun haben.«
    Damit machte er auf dem Absatz kehrt und ging davon, während er seinen Leuten schon mit lauter Stimme Befehl gab, das Lager abzubrechen. Auch er, das war klar, hatte kein Verlangen, länger im Tirfing zu verweilen. Wil beobachtete ihn noch eine Zeitlang, dann ließ er die Elfensteine in den kleinen Lederbeutel fallen und steckte diesen wieder in seinen Kittel. Er nahm Amberle beim Arm und zog sie mit sich zu den Pferden. Dann fiel ihm Eretria ein. Er hielt nach ihr Ausschau und fand sie im Schatten der Wohnwagen. Ihre dunklen Augen sahen ihn unverwandt an.
    »Leb wohl, Wil Ohmsford«, sagte sie leise.
    Er lächelte schwach. Sie wußte, daß sie ihre Chance, mit ihm zu gehen, verloren hatte. Einen

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