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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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kleiness Kerlchen. Hör zu! Unsser waren die begabten Leute, wir waren die Herren des Lebenss diesser Berge. Vor vielen Jahren kam der Dämonen-Lord zu unss, und ein Abkommen wurde getroffen. Wir schicken ihm kleine Gnomenleutchen als Diener, wenn er unss Herren diesser Berge bleiben lässst. So hat er ess gemacht, der Dämonen-Lord, und verschwand von der Erde, alss sseine Zeit gekommen war. Aber wir überdauern. Wir leben!«
    Der krumme Finger drehte sich langsam. »Dann kommen die Wandler auss der Grube dess Maelmordss in unssere Berge gesstiegen. Dienen der Magie des Dämonen-Lordss, ssagen ssie. Ssollen unssere Heimat verlassen, ssagen ssie. Ssollen die kleinen Leutchen aufgeben, die unss dienen. Abkommen haben keine Bedeutung mehr. Wir lehnen die Wandler, die Mordgeisster ab. Wir ssind ebenfalss sstark. Aber ssie haben unss etwass angetan. Wir werden krank und ssterben. Keine Jungen kommen mehr zur Welt. Unsser Volk ging unter. Jahre versstreichen, und wir schrumpfen auf ein paar wenige zussammen. Immer wieder ssagen die Wandler, wir ssollten auss den Bergen versschwinden. Sschliesslich ssind wir zu wenige, und die Wandler vertreiben unss!«
    Darauf machte er eine Pause, die grünen Schlitzaugen bohrten sich tief in die des Talbewohners. In ihnen stehen Wut und Verbitterung. »Hielten mich für tot, die Wandler, die Geisster. Finsstere Wesen dess Bössen. Aber ich lebe noch!«
    Jair starrte das Ungeheuer an. Stythys gab ihm gegenüber zu, daß die Mwellrets zu Zeiten von Shea Ohmsford dem Dämonen-Lord das Leben der Berg-Gnome verkauft hatten, um sie im Kampf gegen das Südland in dem fehlgeschlagenen Dritten Krieg der Rassen einzusetzen. Die Mwellrets hatten das getan, um sich die Vorherrschaft in ihrem Bergkönigreich im Rabenhorn zu sichern. Es war, wie Foraker ihm berichtet und Spinkser es vermutet hatte. Doch dann waren die Mordgeister aufgetaucht, um als Nachfolger des Dämonen-Lords schwarze Magie auszuüben. Das Ostland befand sich nun in ihrer Hand, und das Rabenhorn würde nicht mehr lange Gebiet der Mwellrets sein. Als die Echsenwesen Widerstand geleistet hatten, waren sie von den Geistern infiziert und vernichtet worden. Demnach war Stythys tatsächlich aus seiner Heimat vertrieben worden, ehe ihn die Zwerge gefunden und auf Capaal gebracht hatten…
    »Aber was hat das alles mit mir zu tun?« fragte er, und ein entsetzlicher Verdacht stieg in ihm hoch.
    »Zauberkunsst«, zischte der Mwellret sogleich. »Magie, kleiner Freund! Ich möchte dass, wasss du bessitzt. Die Lieder, die du ssingen kannsst, muss ich erlernen! Du besitzt die Zauberkräfte! Du musst ssie mir geben!«
    »Aber das kann ich nicht!« rief Jair enttäuscht aus.
    Eine Grimasse verzerrte das schuppige Gesicht des anderen. »Kannsst nicht, kleiner Freund? Mein Volk muss wieder Zauberkünste bessitzen - die Mordgeisster dürfen ssie nicht erlangen. Du wirsst unss deine Zauberkünsste geben, Elfling. Im Gefängniss wirsst du ssie uns schenken. Du wirsst ssehen!«
    Jair schaute fort. Es war bei Stythys das gleiche wie bei dem Gnomensedt Spilk - beide hatten den Besitz von etwas begehrt, das Jair ihnen nicht abtreten konnte. Er besaß die Magie des Wünschliedes, und er allein vermochte es einzusetzen. Es würde dem Mwellret ebensowenig nützen wie dem Sedt.
    Und dann kam ihm ein furchterregender Gedanke. Angenommen, Stythys begriff das? Angenommen, der Mwellret wußte, daß er die Magie sich nicht aneignen konnte, sondern Jair benutzen mußte, um sie sich dienstbar zu machen? Der Talbewohner erinnerte sich, was der Mwellret in der Zelle von Capaal mit ihm angestellt hatte - wie er ihn dazu gebracht hatte, seine Zauberkünste zu enthüllen…
    Er hielt den Atem an. Oh, gütige Geister! Angenommen, Stythys wußte… oder angenommen, er vermutete bloß… daß er noch andere Zauberkräfte besaß? Angenommen, er fühlte die Präsenz des Sehkristalls und des Silberstaubs?
    »Du wirst sie nicht bekommen«, flüsterte er, fast ehe ihm bewußt wurde, was er da sagte. Aus seiner Stimme klang eine Spur Verzweiflung.
    Die Antwort des Mwellrets war ein leises Zischen. »Das Gefängniss wird dich umstimmen, kleines Kerlchen. Du wirst ssehen.«
    Danach lag Jair Ohmsford noch lange wach; er war wieder gefesselt und geknebelt und seinen düsteren Gedanken überlassen, während er auf das Plätschern des Regens und das Atmen des schlafenden Mwellrets lauschte. Dunkelheit lag über dem Eingang der kleinen Höhle; draußen trieb der Wind die Unwetterwolken

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