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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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ihr Schwert, sprang zur Seite und entging nur knapp dem Griff begieriger Finger. Garth stand ungerührt da, ließ das Wesen auf sich zukommen und schlug dann so schnell auf es ein, daß Wren die Bewegung der Klinge kaum wahrnahm. Blut floß aus der Bestie, aber es wurde kaum langsamer. Grunzend griff es nach Garth. Der riesige Fahrende sprang zurück und zur Seite und stürmte dann erneut auf das Wesen los. Wren griff aus dem Hintergrund an, aber ein monströser Arm schwang herum und fegte sie davon. Sie hielt ihr Schwert umklammert und wollte sich erheben. Das Wesen stand jedoch fast über ihr. Garth glitt eilig neben sie, riß sie hoch und zog sie fort. Sie rannten weiter und flohen den glitzernden schwarzen Fels entlang, dessen Kante sich direkt neben ihren Füßen befand. Garth verlangsamte seinen Schritt, ohne jedoch anzuhalten, und sprang mit ihr hinunter. Ihre Füße berührten kaum den Boden, als sie schon weiterliefen. Sie sahen Stresa vor sich, der irgendwie wieder die Führung übernommen hatte. Und sie hörten das Grollen und Schnüffeln des Wesens hinter ihnen.
    Dann explodierte etwas in den Schatten zu ihrer Linken und traf Wren. Ein Schmerz rann ihren Arm entlang, und sie sah, daß Blut ihren Ärmel durchtränkte. Zähne und Klauen rissen an ihr. Sie schrie und stieß fort, was auch immer an ihr hing. Es war zu nahe, als daß sie ihr Schwert benutzen konnte. Garth kam aus dem Nichts, packte ihren Angreifer mit bloßen Händen und zog ihn von ihr fort. Sie sah sein ekelerregendes, verzerrtes Gesicht und den verkrümmten Körper, während er fiel. Mit einem Schrei warf sie sich mit ihrem Schwert auf das Wesen, und es flog davon.
    »Grrrlll!« Stresa war neben ihnen. »Wir müssen uns verstecken! Sssttt! Es sind zu viele!«
    Hinter ihnen, zu nahe, um lange zu überlegen, gab das sie verfolgende Monster einen triumphierenden Schrei von sich. Sie flohen vor ihm zurück in den Nebel, durch das Gewirr von Schatten und Halblicht. Sie stolperten immer wieder und hangelten sich an den Felsen vorwärts. Wren blutete stark. Sie konnte auch an Garth Blut erkennen, war aber nicht sicher, ob es sein eigenes oder ihres war. Ihr Mund war trocken, und ihre Brust brannte, als sie nach Luft schnappte. Ihre Kräfte begannen nachzulassen.
    Sie gelangten auf eine Erhebung, und plötzlich stürzte Stresa, der sie noch immer führte, vor ihnen aus ihrem Blickfeld. Als sie zu der Stelle eilten, wo er gefallen war, sahen sie ihn am Fuße eines kleinen Abhangs seltsam ausgestreckt liegen.
    »Hier! Ein Versteck!« rief er plötzlich aus und spuckte und zischte, während er wieder auf die Füße kam.
    Sie krochen die begehbare Seite des Abhanges hinunter - die andere war ein Geröllhaufen - und sahen, was er entdeckt hatte. Unter einem Überhang war ein Spalt im Felsgestein, der in die Dunkelheit führte.
    »Sssstttfff! Hinein, schnell. Geht, es ist ziemlich sicher!« drängte der Stachelkater. Als sie nicht sofort reagierten, kam er bedrohlich auf sie zu. »Versteckt euch! Ich werde das Wesen ablenken und zu euch zurückkommen! Grrrrrr! Geht jetzt!«
    Er wirbelte herum und verschwand. Garth zögerte nur einen Moment und tauchte dann in den Spalt ein. Wren war nur einen Schritt hinter ihm. Sie tasteten unbeholfen umher, als die Dunkelheit sie umschloß, und versuchten einen Weg zu finden. Der Spalt öffnete sich eine Strecke weit in das Lavagestein und öffnete sich dann hinunter in die Erde. Als sie weit genug hineingelangt waren, so daß sie das Licht von außen kaum noch erkennen konnten, kauerten sie sich zusammen, um abzuwarten.
    Sekunden später hörten sie ihren Verfolger. Das Wesen näherte sich mit unverminderter Geschwindigkeit und sauste vorbei. Die Geräusche wurden leiser.
    Wren griff nach Garth und drückte seinen Arm. Ihre Augen begannen sich anzupassen, und sie konnte ihn jetzt in der Dunkelheit schemenhaft ausmachen. Sie steckte ihr kurzes Schwert in die Scheide, zog ihre Lederjacke aus und schob den Ärmel ihrer Tunika zurück. Sie konnte die dunklen Streifen der Klauenspuren an ihrem Arm erkennen. Sie behandelte die Wunden mit einer Heilsalbe und verband sie mit dem letzten sauberen Tuch, das sie bei sich trug. Das Stechen ließ nach einiger Zeit nach und verwandelte sich in einen dumpfen, klopfenden Schmerz. Sie setzte sich erschöpft zurück und lauschte auf das Geräusch ihres eigenen Atems, der sich in der Stille mit dem von Garth verband.
    Die Zeit verstrich. Stresa kehrte nicht zurück. Wren ließ ihre

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