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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Bergen und Wäldern gewöhnt, an Land, das nicht von Wasser umgeben war und nicht nur die Oberfläche von etwas bildete, das sich auf eine Laune hin öffnen und alles verschlingen konnte, was darauf lebte. Killeshans Atem dampfte durch die Risse im Lavagestein in kleinen Eruptionen, die nach brennendem Gestein und Gasen rochen und kleine Partikel in der Luft zurückließen. Und doch wuchsen inmitten des Lavagesteins und des Unkrauts vereinzelt Gruppen blühender Büsche, die gegen die Hitze und die Asche um ihr Überleben kämpften. Diese Insel, dachte Wren für sich, war einst sicher sehr schön, aber es war schwer, sich das jetzt vorzustellen.
    Es wurde spät, bis sie schließlich den Rowen erreichten. Das Licht verblaßte bereits, und es begann zu dunkeln. Die Wesen im Nebel rührten sich bereits wieder. Ihr Poltern und Grollen zwang die drei Gefährten, noch aufmerksamer zu werden als bisher. Sie kamen an einer Stelle an den Fluß, wo der jenseitige Hang von einer Nebelwand verborgen war und das Ufer steil zu einem Wasserlauf abfiel, der trübe und rauh war, unter Schlick und kleinen Partikeln erstickte und so dicht umwölkt war, daß nichts von dem zu sehen war, was sich unter seiner Oberfläche verbarg.
    Stresa blieb am Ufer stehen, schaute unsicher nach rechts und links und schnüffelte in die Luft.
    Wren kniete sich neben den Stachelkater. »Wie kommen wir da hinüber?« fragte sie.
    »Wo er ganz schmal ist«, antwortete Stresa mit einem Knurren. »Ssspptt. Das Problem ist, daß ich nicht sicher bin, wo das ist. Ich bin diesen Weg lange Zeit nicht mehr gegangen.«
    Wren schaute zu Garth zurück, der sie still beobachtete. Das Licht verblaßte jetzt schnell, und das Geräusch der erwachenden Dämonen wurde immer lauter. Die Luft blieb ruhig und dicht, während die Hitze zu feuchter Schwüle abkühlte.
    »Rrrwwll. Flußabwärts, denke ich«, überlegte Stresa, aber er klang nicht allzu sicher.
    Plötzlich sah Wren eine Bewegung im Nebel hinter ihnen und warf sich zur Seite. Garth riß sein kurzes Schwert heraus. Eine kleine Gestalt trippelte zögernd in ihr Blickfeld, und Wren kam überrascht auf die Füße. Es war der Baumschreier. Er ging um Garth herum, kam auf sie zu und ergriff zaghaft ihren Arm.
    »Was machst du denn hier, Kleiner?« murmelte sie und strich über seinen pelzigen Kopf.
    Der Baumschreier kletterte auf ihre Schulter hinauf und piepste leise zu Stresa hinab.
    Der Stachelkater knurrte. »Er sagt, daß der - crrrwwwll - Übergang flußaufwärts ist, nicht weit von hier. Phfffft. Er sagt, daß er uns den Weg zeigen wird.«
    Wren runzelte zweifelnd die Stirn. »Weiß er denn, wonach wir suchen?«
    »Ssssttt. Es scheint so.« Stresa richtete ängstlich seine Stacheln auf. »Ich mag es nicht, so ungeschützt herumzustehen. Das ist eine Chance. Laßt uns tun, was er sagt. Vielleicht weiß er etwas.«
    Wren nickte. Sie begannen flußaufwärts zu gehen, wobei sie der gezackten Linie des Ufers des Rowen folgten. Stresa watschelte voran, und Wren trug den Baumschreier, der sich besitzergreifend an sie klammerte. Er war ihnen wohl den ganzen Weg von jenem Spalt im Lavagestein ab gefolgt, dachte sie. Anscheinend wollte er nicht zurückgelassen werden. Vielleicht hatten ihn die kleinen Freundlichkeiten, die sie ihm erwiesen hatte, für sie eingenommen. Sie streichelte den dünnen Körper gedankenverloren und fragte sich, wieviel Freundlichkeit den harmlosen Wesen auf Morrowindl wohl jemals begegnete.
    Nur Augenblicke später blieb Stresa abrupt stehen und drängte sie zurück in den Schutz mehrerer Felsen. Etwas Großes und Mißgestaltetes kam auf seinem Weg zum Fluß an ihnen vorbei. Es war nicht mehr als ein Schatten im Nebel. Geduldig warteten sie. Als sich die Dämmerung vertiefte, nahm die Lautstärke von Husten und Grunzen noch zu. Und als sie schließlich weitergingen, war sogar ihr Atmen zu einem Flüstern geworden.
    Schließlich zweigte das Ufer von ihrem Klippenweg ab und wandte sich abwärts und den rasch dahinfließenden Wassern des Flusses zu, die die wirbelnde Oberfläche in zerklüftete Stromschnellen verwandelten. Der Nebel hob sich so weit, daß eine kleine Brücke aus Felsen sichtbar wurde. Sie überquerten sie schnell, knapp über das Wasser geduckt, und verließen sich auf den Schutz des Nebels rundherum. Als sie sicher auf dem gegenüberliegenden Ufer angekommen waren, schnatterte der Baumschreier erneut auf Stresa ein.
    »Geht nach links, sagt er«, übersetzte der Stachelkater, wobei

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