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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Angelegenheit erfolgreich erledigt wird.«
    »Wer würde gehen?« fragte Barsimmon Oridio ruhig.
    »Ihr nicht, Bar«, antwortete die Königin. »Ihr auch nicht, Eton. Dies ist eine Reise für junge Männer. Ich möchte, daß Ihr bei der Stadt und bei unserem Volk bleibt. Dies wird für alle sehr neu sein. Der Loden ist schließlich nur eine Geschichte. Jemand muß in meiner Abwesenheit für Ordnung sorgen, und Ihr seid am besten dafür geeignet.«
    »Dann wollt Ihr also eine Teilnehmerin der Reise sein?« fragte Eton Shart. »Dieser Reise für junge Männer?«
    »Schaut nicht so vorwurfsvoll, Erster Minister«, neckte ihn Ellenroh. »Natürlich muß ich mitgehen. Der Ruhkstab ist mir anvertraut worden, und mir obliegt es, die Macht des Loden anzurufen. Um auf den Punkt zu kommen: Ich bin die Königin. Mir obliegt es, dafür zu sorgen, daß mein Volk und meine Stadt sicher ins Westland zurückgebracht werden. Außerdem habe ich diesen Plan geschmiedet. Ich kann wohl kaum für ihn eintreten, um es dann jemand anderem zu überlassen, ihn auszuführen.«
    »Hoheit, ich glaube nicht…« begann Aurin Striate zweifelnd.
    »Eule, bitte sagt das nicht.« Ellenrohs Stirnrunzeln ließ die anderen schweigen. »Ich bin sicher, daß ich Wort für Wort jeden Einwand wiederholen kann, den Ihr gerade machen wolltet, also macht Euch nicht die Mühe. Wenn Ihr es für nötig haltet, könnt Ihr mir Eure Bedenken mitteilen, während wir fortziehen, denn ich erwarte auch von Euch, daß Ihr die Reise mitmacht.«
    »Ich möchte es gar nicht anders haben.« Das hagere Gesicht der Eule war von Zweifeln umwölkt.
    »Es gibt niemanden, der eher dazu in der Lage wäre, außerhalb der Mauern zu überleben, als Ihr, Aurin Striate. Ihr werdet für uns dort draußen Augen und Ohren sein, mein Freund.«
    Die Eule nickte wortlos ihre Zustimmung.
    Ellenroh sah sich um. »Triss, ich werde Euch und Cort und Dal brauchen, um den Loden und damit alle anderen zu beschützen. Das macht fünf. Eowen wird mitgehen. Wir werden ihre Visionen vielleicht brauchen, wenn wir überleben wollen. Gavilan.« Sie sah ihren Neffen voller Hoffnung an. »Ich möchte, daß auch du mitgehst.«
    Gavilan Elessedil überraschte alle mit einem strahlenden Lächeln. »Das würde ich auch gern, Hoheit.«
    Ellenroh strahlte. »Du kannst mich nach heute abend wieder ›Tante Ell‹ nennen, Gavilan.«
    Schließlich wandte sie sich an Wren. »Und du, Kind? Wirst auch du uns begleiten? Du und dein Freund Garth? Wir brauchen deine Hilfe. Du hast diese Reise vom Strand herauf gemacht, und du hast sie überlebt. Du kennst dich dort draußen ein wenig aus, und dieses Wissen ist wertvoll. Und du bist diejenige, der der Flugreiter versprochen hat, daß er zurückkommt. Fordere ich zuviel?«
    Wren blieb einen Moment still. Sie machte sich nicht die Mühe, zu Garth hinüberzusehen. Sie wußte, daß er mitmachen würde, was auch immer sie beschloß. Sie wußte auch, daß sie nicht den ganzen Weg nach Arborlon gekommen war, um sich jetzt auszuschließen, und daß Allanon sie nicht hierher geschickt hatte, damit sie sich versteckte, und daß man ihr die Elfensteine nicht anvertraut hatte, damit sie jeglichen Gebrauch vermied. Die Realität war hart und fordernd. Sie war nicht nur als Bote gesandt worden und sollte nicht nur etwas darüber erfahren, wer sie war und woher sie gekommen war. Ihren Anteil an dieser Angelegenheit - ob es ihr gefiel oder nicht - hatte sie bisher kaum erfüllt.
    »Garth und ich gehen mit«, erklärte sie.
    Sie dachte, daß ihre Großmutter sich daraufhin herüberbeugen und sie umarmen würde, aber die Königin blieb aufrecht auf ihrem Stuhl sitzen und lächelte statt dessen nur. Was Wren in ihren Augen sah, war jedoch mehr wert als eine Umarmung.
    »Sind wir uns also wirklich einig, daß wir es tun wollen?« fragte Eton Shart plötzlich vom anderen Ende des Tisches herüber.
    Im Raum wurde es still, als sich Ellenroh Elessedil erhob. Sie stand vor ihnen. Stolz und Zuversicht spiegelten sich in ihren feingeschnittenen Zügen, in der Art, wie sie sich hielt und in dem Glanz ihrer Augen. Wren fand ihre Großmutter in diesem Moment wunderschön, wie die Locken ihres flachsfarbenen Haares auf ihre Schultern fielen, wie ihre Gewänder ihre Füße umspielten und wie die Linien ihres Gesichts und ihres Körpers im Wechselspiel von Schatten und Licht glatt und weich wirkten.
    »Das sind wir, Eton«, erwiderte sie sanft. »Ich habe Euch hierhergebeten, damit Ihr hört, was ich

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