Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
Vier Länder gerettet werden sollen.«
    »Was in den Vier Ländern geschieht, ist nicht unser Problem, Hoheit«, erinnerte Eton Shart ruhig.
    Sie wandte sich um und sah ihn an. »Ja, Erster Minister, das ist genau das, was wir mehr als hundert Jahre lang erklärt haben, nicht wahr? Aber was ist, wenn wir uns irren? Was, wenn unser Problem mit ihrem zusammenhängt? Was, wenn die Schicksale aller, anders als wir geglaubt haben, miteinander verbunden sind und das Überleben davon abhängt, ob wir einen gemeinschaftlichen Bund schließen? Wren, erzähle den Versammelten, wie es dazu kam, daß du mich schließlich gefunden hast. Erzähle ihnen, was dir von dem Schatten des Druiden und von dem alten Mann aufgetragen wurde. Erzähle ihnen auch von den Elfensteinen. Das ist jetzt in Ordnung. Es ist an der Zeit, daß sie es erfahren.«
    Also erzählte Wren einmal mehr die Geschichte, wie sie und Garth nach Arborlon gekommen waren, wobei sie mit ihren Träumen begann und mit ihrer Entdeckung, wer sie war, endete. Sie sprach nur zögernd von den Elfensteinen, da sie noch immer unsicher war, ob sie von ihrer Existenz erzählen sollte. Aber die Königin nickte ihr ermutigend zu, als sie ansetzte, und so ließ sie nichts aus. Als sie geendet hatte, herrschte Schweigen. Diejenigen, die um den Tisch saßen, tauschten unsichere Blicke aus. Gavilan sah sie an, als sähe er sie zum ersten Mal.
    »Versteht Ihr jetzt, warum ich es für unmöglich halte, noch länger zu leugnen, was jenseits von Morrowindl geschieht?« fragte die Königin leise.
    »Hoheit, ich glaube, wir verstehen Euch«, sagte die Eule, »aber jetzt sollten wir uns anhören, was Ihr zu tun vorschlagt.«
    Ellenroh nickte. »Ja, Aurin Striate, das solltet Ihr.« Wieder breitete sich Schweigen im Raume aus. »Es bleibt uns hier auf Morrowindl nichts mehr zu tun übrig«, sagte sie dann. »Daher ist es an der Zeit, zu gehen und in die Alte Welt zurückzukehren. Wir sollten wieder ein Teil von ihr werden. Die Tage, wo wir verschwunden waren und in der Abgeschiedenheit lebten, sind vorbei. Es ist an der Zeit, den Loden wieder zu gebrauchen.«
    Gavilan stand ruckartig auf. »Tante Ell, nein! Wir können doch nicht einfach aufgeben! Woher sollen wir wissen, ob der Loden nach all dieser Zeit überhaupt noch wirkt? Er ist nur eine Legende! Und was ist mit der Magie des Keel? Wenn wir fortgehen, ist sie verloren! Das können wir doch nicht tun!«
    Wren hörte Barsimmon Oridio zustimmend murmeln.
    »Gavilan!« Ellenroh war wütend. »Wir sind in der Beratung. Ihr werdet mich angemessen ansprechen!«
    Gavilan errötete. »Ich entschuldige mich, Hoheit.«
    »Nun setzt Euch wieder hin!« bellte die Königin. Gavilan setzte sich. »Es scheint mir, daß wir unsere gegenwärtige Lage unserer Unentschlossenheit verdanken. Wir haben es zu lange versäumt zu handeln. Wir haben dem Schicksal erlaubt, die Wahl für uns zu treffen. Wir haben sogar noch um die Magie gekämpft, als es für uns alle längst offensichtlich war, daß wir uns nicht mehr auf sie verlassen konnten.«
    »Hoheit!« Ein bleicher Eton Shart beruhigte sich jedoch schleunigst wieder.
    »Ja, ich weiß«, erwiderte Ellenroh. Sie sah Wren nicht direkt an, aber in ihren Augen war ein plötzliches Aufflackern zu sehen, das dem Mädchen sagte, die Warnung sei ihretwegen erfolgt.
    »Hoheit, Ihr fordert also, daß wir die Magie vollständig aufgeben sollen?«
    Die Königin nickte kurz. »Sie erfüllt doch nicht länger ihren Zweck, oder etwa nicht, Erster Minister?«
    »Aber wie der junge Gavilan sagt, können wir doch nicht wissen, ob der Loden das vollbringen wird, was wir von ihm erwarten.«
    »Wenn er versagt, haben wir nichts verloren. Außer vielleicht jegliche Möglichkeit zur Flucht.«
    »Aber Flucht, Eure Hoheit, ist doch nicht notwendigerweise die Antwort, nach der wir suchen. Vielleicht Hilfe aus einer anderen Quelle…«
    »Eton.« Die Königin unterbrach ihn. »Denkt doch erst einmal darüber nach, was Ihr da vorschlagt. Welche andere Möglichkeit gibt es denn? Schlagt Ihr etwa vor, noch mehr Magie anzurufen? Sollen wir die Magie, die wir zur Verfügung haben, vielleicht auf andere Weise nutzen und sie zu weiteren Schrecknissen umwandeln? Oder sollen wir bei jenen Menschen Hilfe suchen, die wir vor Jahren der Föderation überlassen haben?«
    »Wir haben das Heer, Hoheit«, erklärte Barsimmon Oridio eifrig.
    »Ja, Bar, das stimmt. Für den Moment. Aber wir können jene Leben nicht zurückholen, die wir verloren haben.

Weitere Kostenlose Bücher