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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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schnell auf Spirit hinaufzusteigen - aber erst nachdem er Stresa einen scharfen Blick zugeworfen und dem Stachelkater eine gezielte Warnung hatte zukommen lassen, daß er seine Stacheln am besten bei sich behalten sollte. Während er etwas über Wrens Wahl ihrer Reisegefährten murmelte, schlang er der Stachelkatze einen Lederüberwurf um und hob ihn hoch, Obwohl Stresa ruhig und nachgiebig blieb, schossen seine Blicke doch ärgerlich umher. Wren band Faun auf ihren Rücken, bestieg Spirit, zog den halb bewußtlosen Triss hinauf und setzte ihn vor sich, wo sie ihn an seinem Platz festhalten konnte. Da sie die Hände voll hatte, stieß sie den Ruhkstab neben ihre Beine in Spirits Harnisch. Sie arbeiteten geschwind, Tiger Ty und sie, angetrieben durch das Knurren und Fauchen, das sich aus der Dunkelheit der Bäume erhob, getrieben von der Angst vor den Wesen, die sich dort verborgen hielten. Zweimal schossen schwarze Gestalten aus den Schatten, als wollten sie angreifen, aber jedes Mal schickte der ärgerliche Schrei von Spirit sie wieder davon.
    Es schien, als würden sie ewig brauchen, aber schließlich waren sie bereit. Mit einem schnellen letzten Blick auf die Riemen des Harnischs sprang Tiger Ty auf den Rock.
    »Hoch jetzt, alter Vogel«, schrie er drängend.
    Mit einem letzten Schrei breitete Spirit seine großen Schwingen aus und erhob sich in die Luft. Eine Handvoll Dämonen brach aus der Deckung hervor. Sie rasten in dem letzten verzweifelten Versuch heran, sie zu fangen, und warfen sich auf den Fels. Einige erwischten noch Federn des Rock und zogen den großen Vogel hinab. Aber Spirit schüttelte sich, wand sich und schlug wild mit seinen Klauen um sich, und die Angreifer fielen in die Dunkelheit zurück. Als der Rock über die Blaue Spalte dahinglitt und aufzusteigen begann, schaute Wren ein letztes Mal zurück. Morrowindl war ein glühender Schmelztiegel vor der Nacht, ganz Nebel und Dampf und Asche, und Killeshans Krater spie Ströme geschmolzenen Felsgesteins aus. Flüsse aus Feuer, die zum Meer strömten.
    Sie schloß die Augen und schaute nicht mehr zurück.
    Sie war sich niemals sicher, wie lange sie in dieser Nacht geflogen waren. Es konnten Stunden oder auch nur Minuten gewesen sein. Sie klammerte sich an Triss und die Haltegurte, während sie darum kämpfte, wach zu bleiben. Ihre Erschöpfung reichte bis zum Punkt der Gefühllosigkeit. Faun hatte seine Arme warm und pelzig um ihren Hals gelegt, und sie konnte den ängstlichen Atem des Baumschreiers an ihrem Hals spüren. Irgendwo hinter ihr ritt schweigend Stresa. Sie hörte Tiger Ty ein- oder zweimal etwas zu ihr zurückrufen, aber seine Worte gingen im Wind verloren, und sie machte sich nicht die Mühe, eine Antwort zu versuchen. Eine Vision von Morrowindl in diesen letzten Minuten schwamm geisterhaft an ihren Augen vorbei, ein harter unnachgiebiger Alptraum, der niemals dem Schlaf weichen würde.
    Als sie landeten, wieviel Zeit auch immer bis dahin vergangen sein mochte, war es noch immer Nacht, aber der Himmel um sie herum war klar und strahlend. Spirit ließ sich auf einem schmalen Atoll nieder, das grün bewachsen war. Der süße Geruch von Blumen wehte in der Luft. Wren atmete die Düfte dankbar ein, als sie von Rocks breitem Rücken glitt und automatisch die Hände nach Triss und dann nach Stresa ausstreckte. Stell dir das vor, dachte sie benommen - ein Mond und Sterne, eine Nacht, die von ihrem Licht erhellt wird, kein Nebel oder Dunst, kein Feuer.
    »Hier entlang, hier hinüber, Mädchen«, riet Tiger Ty ihr freundlich und nahm sie am Arm.
    Er führte sie zu einem Flecken weichen Grases, wo sie sich hinlegte und sofort einschlief.
    Die Sonne glühte rot vor dem Horizont, als sie wieder erwachte. Sie war eine scharlachrote Kugel, die aus den karmesinroten Wassern des Meeres in einen Himmel aufstieg, der schwarz war von Gewitterwolken. Der Sturm und sein Feuer schienen auf einen einzigen Flecken der Erde und des Himmels konzentriert zu sein. Sie erhob sich auf den Ellenbogen und spähte zu dem seltsamen Phänomen hoch, wobei sie sich fragte, wie das sein konnte.
    Doch dann flüsterte Tiger Ty, der an ihrer Seite Wache hielt! »Schlaft weiter, Fräulein Wren. Es ist noch immer Nacht. Das dort draußen ist Morrowindl. Es steht ganz in Flammen und brennt von innen nach außen aus. Der Killeshan hat alles zerstört. Es wird bald nichts mehr übrig sein, vermute ich.«
    Sie schlief weiter, und als sie erneut erwachte, war es Mittag, die Sonne

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