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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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stand hoch in einer wolkenlosen, blauen Weite über ihr, die Luft war warm und wohlriechend, und die Gesänge der Vögel waren ein strahlendes Trillern vor dem Rauschen des Meeres an den Felsen. Faun schnatterte irgendwo in der Nähe. Sie erhob sich, um nach ihm zu sehen, und fand den Baumschreier auf einem Felsen, wo er an einer Weinranke zog, so daß er ihre Blätter anknabbern konnte. Triss schlief noch, und Stresa war nirgends zu sehen. Spirit saß draußen am Rand der Klippe, und seine wilden Augen starrten hinaus auf das leere Wasser.
    Tiger Ty erschien hinter dem Vogel und schlenderte herüber. Er gab ihr einen Beutel mit Obst und Brot und winkte sie von dem schlafenden Triss fort. Sie erhob sich, und sie gingen und setzten sich in den Schatten einer Palme.
    »Seid Ihr jetzt ausgeruht?« fragte er, und sie nickte. »Eßt ein wenig davon. Ihr müßt fast verhungert sein. Ihr seht aus, als hättet Ihr seit Tagen nichts gegessen.«
    Sie aß dankbar und nahm auch den Alekrug entgegen, den er ihr anbot, und trank, bis sie dachte, sie würde platzen. Faun wandte sich um und beobachtete sie mit hellen, neugierigen Augen.
    »Ihr scheint ein paar neue Freunde aufgesammelt zu haben«, erklärte Tiger Ty, als sie fertig war. »Ich kenne den Elf und den Stachelkater dem Namen nach, aber wie heißt dieser?«
    »Sein Name ist Faun. Er ist ein Baumschreier.« Wrens Blick begegnete dem seinen. »Danke, daß Ihr uns nicht im Stich gelassen habt, Tiger Ty. Ich habe mit Euch gerechnet.«
    »Ha!« schnaubte er. »Als wenn ich die Chance verpassen würde, herauszufinden, wie alles ausgegangen ist. Aber ich gebe zu, ich hatte meine Zweifel, Mädchen. Ich dachte, Eure Torheit hätte Euch vielleicht das Leben gekostet. Sieht so aus, als wäre es fast so gewesen.«
    Sie nickte. »Fast.«
    »Nachdem der Vulkan ausgebrochen war, kam ich jeden Tag zurück, um nach Euch zu schauen. Ich sah ihn schon aus zwanzig Meilen Entfernung explodieren. Ich sagte mir, es müsse etwas damit zu tun haben, daß Ihr mir damit ein Zeichen geben wolltet! Und das habt Ihr auch getan, nicht wahr?« Er grinste, und sein Gesicht legte sich dabei in Falten wie altes Leder. »Wie dem auch sei, wir kreisten einmal am Tag über der Insel, Spirit und ich, und suchten nach Euch. Ich hatte gerade die Runde der letzten Nacht beendet, als ich Euer Licht sah. Sonst wäre ich vielleicht schon zurückgeflogen. Wie habt Ihr das überhaupt geschafft?« Er schürzte die Lippen und zuckte dann die Achseln. »Nein, wartet, sagt es mir nicht. Das war die Magie der Landelfen, wenn ich mich nicht irre. Es ist besser, wenn ich es nicht weiß.«
    Er hielt inne. »Auf jeden Fall bin ich sehr froh, daß Ihr in Sicherheit seid.«
    Sie lächelte zustimmend, und sie saßen einen Moment schweigend da, den Blick auf den Boden geheftet. Vögel, die sich vom Fischfang ernährten, schossen vorbei und tauchten in das offene Wasser wie weiße Pfeile, die Flügel zurückgelegt und die langen Hälse ausgestreckt. Faun kam von seinem Ausguck herunter, um an Wrens Arm heraufzuklettern und sich an ihrer Schulter zu verbergen.
    »Ich vermute, Euer großer Freund hat es nicht geschafft«, sagte Tiger Ty schließlich.
    Garth. Der Schmerz der Erinnerung trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Das hat er nicht.«
    »Das tut mir leid. Ich glaube, Ihr werdet seinen Verlust noch lange Zeit empfinden, nicht wahr?« Die klugen Augen wandten sich ab. »Einige Arten von Schmerz heilen nicht so leicht.«
    Sie sagte nichts. Sie dachte an ihre Großmutter und an Eowen, an die Eule und Gavilan Elessedil, an Cort und Dal, die alle in dem Kampf darum verloren gingen, Morrowindl zu verlassen, alle ein Teil des Schmerzes, den sie mit sich trug. Sie schaute hinaus über das Wasser in der Ferne und suchte den Horizont. Sie fand schließlich, was sie gesucht hatte, einen dunklen Fleck vor dem Horizont, wo Morrowindl langsam zu Asche und Felsgestein verbrannte.
    »Und was ist mit den Elfen?« fragte Tiger Ty. »Ihr habt sie vermutlich gefunden, wenn man von der Tatsache ausgeht, daß einer von ihnen mit Euch gekommen ist.«
    Sie schaute wieder zu ihm zurück, von der Frage überrascht, denn sie hatte einen Moment lang vergessen, daß er nicht bei ihr gewesen war. »Ja, ich habe sie gefunden.«
    »Und Arborlon?«
    »Auch Arborlon, Tiger Ty.«
    Er sah sie einen Augenblick lang an und schüttelte dann den Kopf. »Sie wollten nicht zuhören, nicht wahr? Sie wollten nicht gehen.« Er verkündete

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