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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sie ein, und sie verschwanden im Aufflammen von Feuer und plötzlichen Schreien. In Sekundenschnelle blieb nichts weiter von ihnen übrig als Rauch und Asche.
    Die ganze Nacht über folgten ihnen andere nach, kleine Gruppen, die im rasenden Ansturm aus der Dunkelheit hervorschossen und einem schnellen und sicheren Tod entgegengingen. Wren vernichtete sie ohne Gefühle und ohne Bedauern und setzte dann den Wald um sie herum in Brand, bis er genauso entflammte wie die Abhänge unter den Lavaflüssen. Als der Morgen herannahte, war die Erde um ihr Versteck fünfzig Fuß im Umkreis schwarz und verraucht, ein Leichenhaus mit jenseits allen Erkennens geschwärzten Körpern, ein Friedhof, auf dem nur sie überlebt hatten. Es gab keinen Schlaf, keine Ruhepause und nur wenig Aufschub zwischen den Angriffen. Die Morgendämmerung fand sie, wie sie hohläugig vor sich hin starrten, hagere, mitgenommene Gestalten vor dem aufsteigenden Licht. Triss war an einem halben Dutzend Stellen verwundet, seine Kleidung hing in Fetzen an ihm hinunter, und alle seine Waffen außer seinem Kurzschwert waren verloren oder zerbrochen worden. Wrens Gesicht war grau vor Asche, und ihre Hände zitterten nach diesen Anwendungen der Macht der Elfensteine. Stresas Stacheln fächerten sich in alle Richtungen auf, und es schien, als würde er sie niemals wieder anlegen können. Faun kauerte zusammengedrückt neben Wren.
    Mit einem silbrigen Sonnenaufgang kroch aus dem Osten Licht durch den Dunst aus Feuer und Rauch. Erst jetzt erzählte Wren ihnen, was geschehen war, denn sie hatte schließlich das Bedürfnis, es zu erzählen, um sich von der einsamen Last, die sie trug, zu befreien, von dem bitteren Wissen, das allein das ihre war. Sie erzählte ruhig und leise, in der Stille, die auf den letzten Angriff gefolgt war. Sie weinte erneut und dachte, sie könnte vielleicht niemals wieder aufhören. Aber dieses Mal bewirkten die Tränen Reinigung, als würden sie schließlich einen Teil des Schmerzes fortspülen. Sie hörten ihr schweigend zu, der Hauptmann der Leibgarde, der Stachelkater und der Baumschreier, dicht um sie versammelt, so daß ihnen nichts entging, nicht einmal Faun, der ihre Worte vielleicht verstanden hatte oder auch nicht und sich an ihre Schulter schmiegte. Die Worte flossen leicht aus ihr heraus, der Damm aus Verzweiflung und Beschämung gab nach, und eine Art Frieden senkte sich über sie.
    »Grrrrr, Wren, es war notwendig«, belehrte Stresa sie ernst, als sie geendet hatte.
    »Du wußtest es, nicht wahr?« fragte sie als Antwort.
    »Hsssttt. Ja. Ich erkannte, was das Gift anrichten würde. Aber ich konnte es dir nicht sagen, Wren von den Elfen, weil du mir nicht geglaubt hättest. Es mußte von ihm kommen.«
    Und damit hatte der Stachelkater recht, obwohl es jetzt nicht mehr wirklich wichtig war. Sie sprachen noch ein wenig länger miteinander, während das Licht langsam durch die Dämmerung sickerte und die Welt um sie herum erhellte. Es war eine Welt aus schwarzen Trümmern, aus denen sich der Rauch noch immer in dünnen Spiralen himmelwärts ringelte und in der die Erde noch immer unter dem Zorn von Killeshan erzitterte.
    »Er hat sein Leben für Euch gegeben, Hoheit«, begann Triss ernst. »Er stand über Euch, als der Wisteron Euch überwältigen wollte, und kämpfte um Eure Sicherheit. Niemand von uns hätte so gut reagieren können. Wir haben es versucht, aber nur Garth hatte die Kraft. Behaltet das von ihm in Eurer Erinnerung.«
    Aber sie konnte noch immer spüren, wie sie auf den Griff des langen Messers gedrückt hatte, als es in sein Herz glitt, konnte noch immer spüren, wie seine Hände sich über ihre legten, fast als habe er ihr alle Verantwortung abnehmen wollen. Sie würde sie immer dort spüren, dachte sie. Sie würde immer sehen, was in seinen Augen gewesen war.
    Sie brachen kurz danach wieder auf, überquerten das verkohlte Schlachtfeld der Nacht, das bald von der frischen, grünen Landschaft des Tages vor ihnen abgelöst wurde, zogen auf das letzte Stück Land zu, das sie vom Strand trennte. Die Erschütterungen unter ihren Füßen setzten sich noch immer stetig fort, und die Feuer der Lavaflüsse brannten sich näher heran und strömten von der Bergflanke über ihnen. Verschiedenartige Wesen flohen um sie herum in alle Richtungen, und sogar die Dämonen hielten auf ihrer Flucht nicht mehr inne, um anzugreifen. Alle rannten, um der brennenden Hitze zu entkommen, vom Zorn des Killeshan zu den Ufern der Blauen Spalte

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