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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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zwinkerte ihm zu, was ihn so zermürbte, daß er davonstolzierte. Sie war sich bewußt, daß Triss mit steinernem Gesicht an ihrer Seite saß, und Desidio sie von der anderen Seite her heimlich betrachtete. Tiger Ty war bereits aufgebrochen. Er war bei Tagesanbruch mit Spirit davongeflogen, um den augenblicklichen Aufenthaltsort der Föderation zu erkunden. Die restlichen Flugreiter würden bei Sonnenuntergang aufbrechen, um sich in ihrem Lager in der Nähe des Rhenn mit ihnen zu treffen. Die Elfenjäger zogen unter dem Winken und Hurrarufen der Stadtbewohner hinaus. Jung und Alt, alle waren herabgekommen, um sie zu verabschieden. Banner und Bänder wurden geschwenkt und gute Wünsche gerufen. Wren sah sich zweifelnd um. Es fühlte sich alles sehr seltsam an. Ihr Aufbruch wurde von fröhlicher Festtagsstimmung begleitet, und er verriet nichts von Verletzungen und Tod, die unweigerlich folgen würden.
    Sie schritten an diesem ersten Tag schnell voran, liefen auf dem engen Pfad weit auseinandergezogen, um sich nicht gegenseitig zu behindern. In regelmäßigen Abständen verteilten sich Fährtensucher im Wald, um vor drohenden Gefahren zu warnen. Sie bewegten sich in ihrem eigenen Land und schenkten daher den Vorsichtsmaßnahmen, die sie anderweitig vielleicht beachtet hätten, weniger Aufmerksamkeit. Wren ritt mit Triss und der Bürgerwehr und wurde vorn und hinten abgeschirmt von Jägern, die sie sorgfältig gegen alles schützten, was vielleicht drohen könnte. Darüber mußte sie lächeln und sie dachte daran, wie anders die Dinge doch gewesen waren, als sie noch eine einfache Fahrende gewesen war. Hin und wieder mußte sie das Verlangen unterdrücken, von ihrem Pferd zu springen und in die kühle, grüne Stille der Bäume hineinzulaufen, zu dem Leben zurückzukehren, aus dem sie gekommen war, zu seinem Frieden zurückzufinden.
    Faun hatte sie zu Hause zurückgelassen, eingeschlossen in Wrens Zimmer im zweiten Schloß des Elessedilheimes. Der Streleheim war kein Ort für ein Waldwesen, hatte sie erklärt. Aber der Baumschreier machte sich seine eigenen Gedanken und war nicht immer von dem überzeugt, was Wren für das beste für ihn hielt. Daher war Faun plötzlich da, als die Vorhut am Mittag haltmachte, um sich auszuruhen und die Pferde zu tränken. Er schoß als schwarzer Fleck aus dem dunklen Blätterwerk hervor, um sich auf seine verblüffte Herrin zu stürzen. Innerhalb von Sekunden hatte sich das kleine Wesen in den Falten von Wrens Reitkleidung verborgen und es sich dort bequem gemacht. Wren zuckte nur die Achseln und akzeptierte, was sie offensichtlich nicht würde ändern können.
    Die späte Sommerhitze war stickig und feucht, und am Ende des Tages waren Männer und Pferde gleichermaßen verschwitzt. Sie lagerten mehrere Meilen vom Rhenn entfernt auf einer geschützten Lichtung zwischen Eichen und Hickorybäumen, nahe an einem Fluß und einem Teich, so daß sie sich waschen und trinken, aber auch in die Schatten und die Verborgenheit des Waldes zurückweichen konnten. Desidio sandte eine Patrouille von Reitern auf den Paß vor ihnen, um sicherzustellen, daß alles in Ordnung war, und setzte sich dann mit Wren und Triss zusammen, um darüber zu beraten, wie sie weiter vorangehen wollten. Tiger Ty würde bei seiner Rückkehr Neuigkeiten über den Standort der Föderationsarmee bringen, aber wenn man annahm, daß die Armee noch immer auf dem Vormarsch durch den Tirfing war, würden die Elfen südwärts über die freien Ebenen ziehen und sich dabei darauf verlassen können, daß die Kundschafter verhindern konnten, daß sie in einen Hinterhalt liefen. Sie würden aber auch unter den Bäumen bleiben können, wo sie nicht so leicht zu sehen wären. Wren hörte geduldig zu, sah dann Triss an und erklärte, sie zöge es vor, im Freien weiterzuziehen, damit sie mehr Zeit gewännen. Wenn sie erst einmal in Sichtweite der Föderation gelangt wären, würden sie den Wald als Versteck benutzen, während sie darüber entschieden, was dann als nächstes zu tun sei. Desidio sah sie bei den Worten »entscheiden, was als nächstes zu tun ist«, scharf an, nickte dann aber zustimmend und ging davon.
    Sie hatten gerade ihre Mahlzeit beendet, als Tiger Ty staubig und erhitzt und müde durch die Bäume herabschwebte. Er ließ Spirit in einiger Entfernung landen, damit der riesige Rock die Pferde nicht aufstörte, und marschierte dann selbstbewußt zum Lager. Wren und Triss gingen ihm entgegen, um ihn zu begrüßen, und Desidio

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