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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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schloß sich ihnen an. Der Flugreiter gab einen kurzen Bericht über das Wichtigste. Die Föderationsarmee hatte den Mermidon erreicht und bereits begonnen, ihn zu überqueren. Irgendwann morgen würden sie gen Norden weiterziehen können. Sie kamen sehr zügig voran.
    Wren nahm die Neuigkeiten mit einem Stirnrunzeln entgegen. Sie hatte gehofft, die Föderierten auf der anderen Seite des Flusses erreichen und dort aufhalten zu können. Aber die Ereignisse schritten schneller voran, als ihr lieb war.
    Sie dankte Tiger Ty für den Bericht und schickte ihn fort, um etwas zu essen.
    »Ihr denkt, daß die Elfenarmee zu spät eintreffen wird«, sagte Desidio leise, und sein hageres Gesicht war grübelnd verzogen. Sie nickte. »Sie wird diesen Punkt hier erst in einer Woche erreichen.« Ihre grünen Augen richteten sich auf ihn. »Ich glaube nicht, daß wir die Föderation so nahe an Arborlon herankommen lassen dürfen, bevor wir sie aufzuhalten versuchen.«
    Sie sahen einander an. »Ihr habt den Befehlshaber gehört«, sagte Desidio. »Wir müssen auf die Hauptarmee warten.« Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung.
    Sie zuckte die Achseln. »Ich habe es gehört. Aber Hauptmann Oridio ist nicht hier. Aber Ihr seid es.«
    Die dunklen Brauen hoben sich fragend. »Ihr habt etwas im Sinn, Mylady?«
    Sie hielt seinem Blick stand. »Vielleicht. Wäret Ihr bereit zuzuhören, wenn es soweit ist?«
    Desidio erhob sich. »Ihr seid die Königin. Ich muß stets zuhören.«
    Als er gegangen war, lächelte sie Triss zweifelnd an. »Er weiß, was ich vorhabe, meint Ihr nicht auch?«
    Triss bewegte seinen geschienten Arm ein wenig und legte ihn dann wieder bequem an. Am nächsten Tag würde die Schiene abgenommen werden. Triss wartete ungeduldig darauf, daß dies endlich geschah. Er dachte über ihre Frage nach und schüttelte dann den Kopf. »Ich glaube nicht, daß irgend jemand weiß, was Ihr im Sinn habt, Mylady«, sagte er weich. »Darum haben sie Angst vor Euch.«
    Sie nahm diese Beobachtung kommentarlos zur Kenntnis. Triss konnte ihr alles sagen. Was sie auf ihrer Flucht von Morrowindl zusammen erlebt hatten, erlaubte es. Ihr Blick schweifte in die Bäume ab. Die Dämmerung breitete in dunklen Teichen Schatten aus, die das Licht auffraßen. Seit Garth gestorben war, stellte sie manchmal fest, daß sie sich fragte, ob sie versuchen würden, auch sie zu verschlingen.
    Nur Momente später lenkte das Geräusch von Pferdehufen ihre Aufmerksamkeit wieder dem Lager zu. Die zum Rhenn entsandten Kundschafter waren zurückgekehrt, und sie hatten jemanden mit sich gebracht. Sie kamen donnernd zum Halten, rissen an den Zügeln ihrer schnaubenden, schaumbedeckten Tiere. Die Pferde waren hart geritten worden. Triss stand schnell auf, und Wren ging mit ihm. Die Reiter und der Mann, den sie mitgebracht hatten, waren abgestiegen und bahnten sich ihren Weg durch eine Gruppe von Elfenjägern zu der Stelle, an der Desidio als hagerer Schatten vor dem Feuerschein wartete. Worte wurden ausgetauscht, und dann wandten sich Desidio und der unbekannte Mann um und kamen auf sie zu.
    Sie konnte mehr erkennen, als sich die beiden näherten, und sah, daß es keineswegs ein Mann war, der da mit Desidio herankam. Es war ein Junge.
    »Mylady«, sagte ihr Hauptmann, als er eintraf. »Ein Bote von den Geächteten.«
    Der Junge trat ins Licht. Er war blond und blauäugig und unter der Bräune durch Sonne und Wind sehr hellhäutig. Er war klein und wirkte flink und kompakt, ohne sehr muskulös zu sein. Er lächelte und verbeugte sich eher unbeholfen.
    »Ich bin Tib Arne«, verkündete er. »Padishar Creel und die Geächteten haben mich entsandt, um dem Elfenvolk Grüße zu entrichten und ihre Unterstützung in dem Kampf gegen die Föderation anzubieten.« Seine Worte klangen sehr einstudiert.
    »Ich bin Wren Elessedil«, erwiderte sie und reichte ihm die Hand. Er nahm sie, hielt sie einen Moment lang unsicher fest und ließ sie dann wieder los. »Wie hast du uns gefunden, Tib?«
    Er lachte. »Ihr habt mich gefunden. Ich kam von Westen aus dem Callahorn, um die Elfen zu suchen, aber Ihr habt es mir leicht gemacht. Eure Kundschafter warteten bereits am Eingang des Tales, als ich es betrat.« Er sah sich um. »Es scheint, als wäre ich gerade rechtzeitig angekommen.«
    »Welche Art von Hilfe bieten die Geächteten uns an?« fragte sie und ignorierte seine Bemerkung. Er war zu gewitzt.
    »Mich, für den Anfang. Ich soll Euer bereiter und williger Diener sein, Euer

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