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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Elfenarmee auszurüsten und mit Proviant zu versorgen, unter der Leitung von Barsimmon Oridio voran. Wren ging dem alten Soldaten aus dem Weg. Sie war zufrieden, daß er eifrig mit etwas beschäftigt war, anstatt sie auszufragen. Ohne daß jemand anderes es hören konnte, informierte sie Triss, daß sie ein großes Kontingent der Bürgerwehr auf ihrer Reise dabeihaben wollte, und Tiger Ty, daß sie zudem ein Dutzend Flugreiter an ihrer Seite brauchte. Diese beiden Streitmächte sollten unter ihrem persönlichen Kommando stehen. Es war gut, eine Taktik für den Kampf auf dem Schlachtfeld von Männern wie Bar ersinnen zu lassen, aber eine größere Konfrontation war das letzte, was sie wollte. Sie hatte die Angelegenheit sehr sorgfältig durchdacht. Ständige Belästigungen und Verfolgung, so daß sich der Marsch der Angreifer verzögerte, so hatte sie es dem Konzil gesagt - und das war etwas, was die Elfen zu erreichen hoffen konnten. Garth hatte sie alles gelehrt, was es über diese Art des Kämpfens zu wissen gab. Sie hatte dem Konzil nichts davon gesagt, aber die Woche, die nötig war, um die Elfenarmee zu versammeln, konnte sich als zu große Verzögerung erweisen. Die Vorhut war in Wahrheit einfach ein Schild, der es ihr ermöglichen würde, schneller zu handeln. Die Föderationsarmee mußte jetzt aufgehalten werden. Sofort. Unkonventionelle Taktiken waren dafür nötig, und die Bürgerwehr und die Flugreiter waren für diese Aufgabe hervorragend geeignet.
    Am Morgen des dritten Tages brach sie mit einer Streitmacht auf, die aus wenig mehr als tausend Mann bestand - aus achthundert Infanteristen, die sich überwiegend aus Bogenschützen zusammensetzten, und dreihundert Kavalleristen, aus einhundert Angehörigen der Bürgerwehr unter dem Kommando von Triss und einem Dutzend Flugreiter, wie sie es von Tiger Ty gefordert hatte. Die Flugreiter wurden von einem erfahrenen Veteran namens Erring Rift angeführt, aber Tiger Ty war auch dabei, denn er hatte darauf bestanden, daß niemand außer ihm die Königin gen Himmel führen sollte, wenn sie den Wunsch äußern sollte, weitere Erkundungen zu unternehmen. Barsimmon Oridio hatte einen hageren Veteran namens Desidio dazu ernannt, die Expedition anzuführen. Wren kannte ihn als zuverlässig, zäh und klug. Es war eine gute Wahl. Desidio war erfahren genug, um tun zu können, was getan werden mußte, aber er würde auch nicht mehr tun. Das war für Wren in Ordnung. Die Bürgerwehr unterstand ihr, und die Flugreiter waren unabhängig und konnten folgen, wem immer sie wollten. So waren ihre Kräfte sehr ausgewogen.
    Die Tatsache, daß sie überhaupt mitziehen wollte, war ein Streitpunkt unter den Verwaltern gewesen, aber sie hatte vom ersten Abend an klargemacht, daß eine Elfenkönigin immer die Führung übernehmen muß, wenn sie erwarten will, daß irgend jemand ihr folgt. Sie hatte von Anfang an die Absicht gehabt, mit dem Heer hinauszuziehen, daran hatte sie die Verwalter erinnert, und es gab keinen Grund, damit zu warten. Sie hatte ein Leben damit verbracht, zu lernen, wie man überlebt, und sie besaß die Macht der Elfensteine, die sie beschützen würde. Sie hatte weniger Grund denn je, sich Sorgen zu machen. Und sie hatte nicht die Absicht, Ausreden zu ersinnen.
    Schließlich setzte sie sich durch, denn es war niemand darauf vorbereitet, in dieser Angelegenheit gegen sie anzutreten. Einige, so dachte sie wenig liebevoll, als sie den düsteren Ausdruck auf den Gesichtern von Jalen Ruhl und Perek Arundel sah, hofften vielleicht sogar, daß ihre außergewöhnliche Beharrlichkeit ihr endlich zum Schaden gereichen würde.
    Sie überließ Eton Shart die Verantwortung für das Konzil und die Stadt. Die Verwalter würden ihm nicht in die Quere kommen, und die Elfen kannten und respektierten ihn. Er würde sich auf jede notwendige Art entscheiden können, und sie vertraute darauf, daß er wissen würde, was zu tun wäre. Ihr erster Verwalter war vielleicht noch nicht völlig davon überzeugt, daß sie die Königin war, die ihr Volk brauchte, aber er hatte ihr Unterstützung zugesagt, und sie glaubte nicht, daß er dieses Versprechen brechen würde. Bei den anderen war sie sich weniger sicher, obwohl Fruaren Laurel ihr jetzt gewogen zu sein schien. Eton Shart jedenfalls würden sie alle die Treue halten.
    Barsimmon Oridio kam, um sie zu verabschieden, erklärte, er werde in wenigen Tagen folgen, und erinnerte sie an ihr Versprechen, auf ihn zu warten. Sie lächelte und

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