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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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ihnen vorbei, als er mit einem Teller mit Essen vom Herdfeuer herannahte, und warf einen scharfen Blick auf den Jungen zurück, als er Wren erreicht hatte.
    »War das ein Kampfhaubenwürger, den ich da gesehen habe?« grollte er. »Ekelhafte Vögel sind das. Kaum zu glauben, daß dieser Junge einen abrichten konnte. Die meisten von ihnen würden jedem den Kopf abreißen, sobald sie ihn erspäht haben.«
    »So gefährlich?« fragte Wren interessiert.
    »Mörder«, antwortete der Flugreiter. »Jagen alles, sogar eine Moorkatze. Ich weiß nicht, wie ihnen jemand entkommen kann, wenn sie ihn erst aufgestöbert haben. Es kursiert das Gerücht, daß sie in früheren Zeiten dazu benutzt wurden, Menschen zu jagen - ausgesandt wie gedungene Mörder. Klug und grausam.« Er schüttelte den Kopf. »Ekelhaft, wie ich bereits sagte.«
    Sie sah Triss an. »Vielleicht sollten wir ihn dann nicht um uns haben wollen.«
    Tiger Ty wandte sich zum Gehen. »Ich würde es nicht wollen.« Er streckte sich. »Zeit zu schlafen. Die anderen sind vor einer Stunde gekommen, falls Ihr es nicht gesehen habt. Wir werden die Lage morgen früh erneut auskundschaften. Gute Nacht.«
    Er schlenderte in die Dunkelheit davon, gebeugt, krummbeinig, von einer Seite zur anderen schaukelnd wie ein altes Möbelstück, das im Vorübergehen angestoßen wurde. Wren und Triss schauten ihm schweigend nach. Als er fort war, sahen sie einander an.
    »Ich werde Tib zurückschicken«, sagte sie.
    Triss nickte. Danach sprachen sie beide nicht mehr.
     
    Wren schlief am Rande des Feuerscheins. Sie war in ihre leichte Wolldecke eingerollt und träumte von Dingen, die so schnell vergessen wurden, wie sie vorbei waren. Zweimal wachte sie von den Geräuschen der Nacht auf, von leisem Zwitschern und Summen, leichten Bewegungen im Gestrüpp und dem Rascheln von unsichtbaren Wesen in den Zweigen der Bäume weit über ihr. Es war warm, und die Luft war still, und das sorgte nicht gerade für einen erholsamen Schlaf. Die Bürgerwehr schlief um sie herum, und Triss war weniger als ein Dutzend Fuß entfernt. Am Rande ihres Sichtfelds sah sie andere patrouillieren, vage Schatten vor der Dunkelheit. In ihrer Armbeuge rührte sich Faun unruhig. Die Nacht schlich sich davon, und sie schwamm träge durch den Schlaf und das Erwachen.
    Sie richtete sich gerade auf einen weiteren Versuch ein, tiefen Schlaf zu finden, denn der tiefste Teil der Nacht war erreicht, als direkt vor ihr ein stacheliges Gesicht auftauchte. Sie sah erschrocken hoch.
    »Hssst! Ruhig, Wren Elessedil!« sagte eine vertraute Stimme.
    Eilig richtete sie sich auf einen Ellenbogen auf. »Stresa!«
    Faun quietschte, als er ihn wiedererkannte, und der Stachelkater zischte ihm zu, er solle ruhig bleiben. Er kam nahe heran, setzte sich zurück und sah sie mit seinen seltsamen, blauen Augen an. »Es schien keine phhttt gute Idee, dich allein hinausziehen zu lassen.«
    Sie lächelte wider Willen. »Du hast mich fast zu Tode erschreckt! Wie bist du denn an den Wachen vorbeigekommen?«
    Die Zunge des Stachelkaters fuhr heraus, und sie hätte schwören können, daß er lächelte. »Nun aber wirklich, Elfenmädchen. Sie sind nur Menschen. Sssstt! Wenn du mir eine Herausforderung stellen willst, phfftt, dann bring mich wieder nach Morrowindl.« Seine Augen blinzelten schimmernd. »Wenn ich noch mal darüber nachdenke, dann tu es lieber nicht. Es gefällt mir hier in deiner Welt.«
    Wren barg Faun an ihrem Körper, als der Baumschreier sich fortzuwinden versuchte. »Ich bin froh, daß du hier bist«, sagte sie zu Stresa. »Ich mache mir manchmal Sorgen um dich.«
    »Sorgen um mich! Phaagg! Warum denn? Nach Morrowindl kann mich nichts mehr erschrecken. Dies ist eine gute Welt, in der du lebst, Wren von den Elfen.«
    »Aber dort, wo wir hingehen, ist es nicht so gut. Weißt du davon?«
    »Hssstt. Ich habe davon gehört. Noch mehr von den dunklen Wesen, dieselben wie die auf Morrowindl. Aber wie böse sind diese, Elfenmädchen? Sind es Wesen wie der rrowwwll Wisteron?«
    Die Nase des Stachelkaters war feucht und glitzerte im Sternenlicht. »Nein«, antwortete sie. »Zumindest noch nicht. Dieses sind Menschen, aber sie sind so viele mehr als wir, und sie sind entschlossen, uns zu vernichten.«
    Stresa dachte einen Moment darüber nach. »Dennoch, besser als die Monster.«
    »Ja, besser.« Sie atmete seufzend die heiße Nachtluft ein. »Aber einige von diesen Menschen sind auch Monster.«
    »Also ändert sich nichts, nicht wahr?« Der

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