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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sollte, zurückgekehrt und hatten berichtet, daß es keinerlei Anzeichen irgendeiner weiteren Föderationsstreitmacht gab.
    Sie aßen eine warme Mahlzeit, da der Rauch vom Regen verschluckt wurde, und zogen sich dann zum Schlafen zurück. Wren spielte Dutzende von Möglichkeiten durch, was als nächstes geschehen könnte, und dachte, sie würde noch stundenlang wachliegen, aber sie schlief fast sofort ein. Ihr letzter Gedanke galt Triss und der Bürgerwehr, die nahe bei ihr Wache hielten.
    Als sie erwachte, regnete es noch immer genauso beständig wie am Abend zuvor. Der Himmel war bewölkt, und die Erde war durchweicht und verwandelte sich in Schlamm. Es regnete den ganzen Tag lang und auch noch am Morgen des nächsten Tages. Kundschafter zogen aus, um den Standort der Föderationsarmee zu erkunden, und kehrten mit der Nachricht zurück, daß sie nicht weitergezogen war. Wie Wren gehofft hatte, war das Grasland sumpfig und trügerisch geworden, und die Soldaten der Südlandarmee hatten ihre Kragen hochgeschlagen und warteten den Sturm ab. Sie erinnerte sich an Tiger Tys Warnung, nicht fälschlicherweise zu glauben, daß die Föderation, nur weil sie nicht weiterzog, untätig blieb, aber das Wetter war so schlecht, daß die Flugreiter nicht starten wollten, und es war wenig zu erkennen, solange sie auf dem Boden blieben.
    Von Arborlon traf die Nachricht ein, daß die Hauptmacht der Elfenarmee noch immer mehrere Tage brauchen würde, bevor sie ihren Marsch nach Süden beginnen konnte. Wren knirschte enttäuscht mit den Zähnen. Das Wetter war auch den Elfen nicht wohlgesonnen.
    Sie verbrachte einen Teil ihrer Zeit mit Tib, da sie mehr über ihn erfahren wollte, und fragte sich, ob Tiger Tys Verdacht begründet war. Tib war offen und herzlich, außer wenn Gloon erwähnt wurde. Ermutigt durch ihre Zuwendung, war er bestrebt, über sich selbst zu sprechen. Er erzählte ihr, daß er in Varfleet aufgewachsen war, später seine Eltern an die Föderationsgefängnisse verloren hatte, dann von den Geächteten rekrutiert worden war, um im Widerstand zu helfen, und seitdem bei den Geächteten gelebt hatte. Er überbrachte überwiegend Nachrichten, denn er konnte fast überall hingelangen, weil er nicht so aussah, als bedeute er für irgend jemanden eine Gefahr. Er lachte darüber und brachte Wren damit ebenfalls zum Lachen. Er sagte, er sei ein- oder zweimal nordwärts zu den Festungen der Geächteten in den Drachenzähnen gezogen, sei aber nicht dorthin gegangen, um dort zu leben, da er in den Städten zu wertvoll war. Er sprach begeistert von den Zielen der Geächteten und von der Notwendigkeit, das Grenzland von der Herrschaft der Föderation zu befreien. Er sprach nicht von den Schattenwesen und ließ auch nicht erkennen, daß er etwas über sie wußte. Sie lauschte sorgfältig auf alles, was er sagte, und hörte nichts, was darauf schließen ließ, daß Tib etwas anderes war als das, was er zu sein behauptete. Sie bat Triss, ebenfalls mit dem Jungen zu sprechen, damit er sich auch eine Meinung bilden konnte. Das tat Triss, und er kam dabei zu demselben Schluß wie sie. Tib Arne schien zu sein, wer und was er behauptete. Wren war davon inzwischen überzeugt und ließ daher die Angelegenheit fallen.
    Der Regen endete am frühen Morgen des dritten Tages, als sich die Wolken teilten und der Himmel zu hellem Sonnenschein aufklarte. Wasser tropfte von den Blättern und bildete in Vertiefungen Pfützen, und die Luft dampfte und wurde feucht. Desidio sandte Reiter zu den Ebenen zurück, und Erring Rift schickte zwei Flugreiter südwärts. Die Elfen zogen aus den tiefen Wäldern zum Rand des Graslands und ließen sich dort nieder, um abzuwarten.
    Die Kundschafter und die Flugreiter kehrten am Mittag mit unterschiedlichen Berichten zurück. Die Elfenjäger hatten nichts gefunden, aber die Flugreiter berichteten, daß das Föderationslager abgeschlagen worden war und sich die Armee darauf vorbereitete, weiterzuziehen. Da es bereits Mittag war, konnte man nicht mit Sicherheit sagen, was dies bedeutete, denn die Armee konnte nicht darauf hoffen, bis zur Dämmerung mehr als nur wenige Meilen zurücklegen zu können. Wren lauschte all den Berichten, ließ sie sich ein zweites Mal wiederholen, durchdachte die Angelegenheit und rief dann Erring Rift herbei.
    »Ich möchte aufsteigen und mir das selbst ansehen«, erklärte sie ihm. »Könnt Ihr jemanden auswählen, der mich hinaufbringt?«
    Der schwarzbärtige Rift lachte. »Und der soll

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