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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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die Toten zu begraben und festzustellen, was ihnen von ihrem Proviant geblieben war. Kundschafter patrouillierten am Rande des Lagers, und Suchtrupps sondierten das Terrain, aber der Hauptteil des Heeres war noch immer damit beschäftigt, sich wieder zu sammeln.
    Dennoch war Tiger Ty nicht zufrieden.
    »Es ist eine Sache, heute festzustellen, daß sie sich wieder formieren«, erklärte er Wren, ohne auf die anderen zu hören. »Es war zu erwarten, daß sie nach einem Angriff wie diesem festsitzen. Sie haben wirklichen Schaden erlitten, und sie müssen ein wenig ihre Wunden lecken. Aber Ihr solltet Euch da nicht täuschen. Sie werden das tun, was wir tun: Sie werden darüber nachdenken, wie sie auf unseren Überfall reagieren sollen. Wenn sie morgen noch immer dort sind, sollten wir uns das näher ansehen. Denn dann haben sie bestimmt etwas geplant. Darauf könnt Ihr Euch verlassen.«
    Wren nickte und führte ihn davon, damit sie sich mit Triss beim Mittagessen zusammensetzen konnten. Triss stimmte Tiger Tys Gedankengängen zu. Es war eine erfahrene Armee, der sie gegenüberstanden, und ihre Befehlshaber würden sehr bemüht sein, den augenblicklichen Vorteil, den die Elfen errungen hatten, zurückzuerobern.
    Sie hatten ihre Mahlzeit gerade beendet, als eine Elfenpatrouille mit einem zerschlagenen und aufgelösten Tib Arne im Schlepptau hereinritt. Die Patrouille hatte das untere Ende des Callahorns auf den Streleheim zu erkundet, als sie auf den Jungen gestoßen waren, der auf der Suche nach den Elfen über die Ebenen gewandert war. Da sie ihn allein und verletzt vorgefunden hatten, hatten sie ihn mitgenommen und direkt hierhergebracht. Tib hatte Schnitte und Quetschungen im Gesicht und war von Kopf bis Fuß mit Dreck und Staub bedeckt. Er war sehr erschöpft und konnte zunächst kaum sprechen. Wren brachte ihn zu einer Stelle, an der er sich hinsetzen konnte, und säuberte ihm mit einem feuchten Tuch das Gesicht. Triss und Tiger Ty standen in der Nähe, weil sie wissen wollten, was er zu sagen hatte.
    »Erzähle mir, was geschehen ist«, drängte Wren ihn, nachdem sie ihn ausreichend beruhigt hatte, daß er wieder sprechen konnte.
    »Es tut mir leid, meine Königin«, entschuldigte er sich. Er machte ein beschämtes Gesicht und litt darunter, daß er die Kontrolle über sich verloren hatte. »Ich war einen Tag und eine Nacht lang dort draußen, ohne etwas zu essen oder zu trinken zu haben, und ich habe auch nicht geschlafen.«
    »Was ist mit dir geschehen?« wiederholte sie.
    »Wir wurden angegriffen, ich und die Männer, die Ihr mit mir ausgesandt hattet. Das war nicht weit von den Drachenzähnen entfernt. Es war Nacht, als sie kamen, mehr als ein Dutzend von ihnen. Wir hatten ein Lager errichtet, und sie stürmten auf uns zu. Eure Männer kämpften so gut, wie sie konnten. Aber sie wurden getötet. Ich wäre sicherlich auch getötet worden, wenn Gloon nicht gewesen wäre. Er kam mir zu Hilfe, schoß auf meine Angreifer herab, und ich entkam in die Dunkelheit. Ich konnte Gloons Schrei hören und die Rufe der Männer, die gegen ihn kämpften, und dann nichts mehr. Ich habe mich die ganze Nacht lang in der Dunkelheit verborgen gehalten und ging dann zurück, um Euch zu finden. Ich hatte Angst, ohne Gloon weiterzugehen, Angst, daß mich andere Patrouillen aufgreifen würden.«
    »Ist der Kampfhaubenwürger tot?« fragte Tiger Ty abrupt.
    Tib brach in Tränen aus. »Ich glaube ja. Ich habe ihn nicht mehr gesehen. Ich habe nach ihm gepfiffen, als es hell war, aber er ist nicht gekommen.« Er sah Wren niedergeschlagen an. »Es tut mir leid, daß ich versagt habe, Mylady. Ich weiß nicht, wie sie uns so leicht finden konnten. Es war, als hätten sie es gewußt!«
    »Mach dir keine Gedanken, Tib«, tröstete sie ihn und legte ihre Hand auf seine Schulter. »Du hast dein Bestes getan. Es tut mir leid wegen Gloon.«
    »Ich weiß«, murmelte er und faßte sich wieder.
    »Du wirst jetzt hier bei uns bleiben«, sagte sie zu ihm. »Wir werden eine andere Möglichkeit finden, die Geächteten zu informieren, und wenn nicht, werden wir einfach darauf warten, daß sie uns finden.«
    Sie ließ Nahrung und Getränke für den Jungen bringen, wickelte ihn in eine Wolldecke und zog dann Tiger Ty und Triss beiseite. Sie standen unter einer hoch aufragenden Eiche, durch deren Laubwerk das Licht vom wolkenverhangenen Himmel schwach und grau sickerte.
    »Was denkt Ihr?« fragte sie sie.
    Triss schüttelte den Kopf. »Es waren erfahrene

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