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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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schnell ins Freie stiegen, und legte es dann vorsichtig wieder auf seinen Platz.
    Sie standen in einem Keller, der mit mehreren anderen Räumen verbunden war, die alle in beide Richtungen so weit verliefen, wie man sehen konnte. Überall waren Vorräte aufgestapelt, Kisten mit Waffen, Werkzeugen, Kleidung und verschiedenen anderen Gütern, alle sorgfältig beschriftet und an den dicken Steinmauern auf Holzbrettern aufgestapelt. In einem angrenzenden Raum waren Fässer untergebracht, und die verrosteten Rahmen alter Betten bildeten in der Düsterkeit ein kaum wahrnehmbares Labyrinth aus Metallknochen. Hoch oben an den Wänden, direkt unter der Kellerdecke und unmittelbar über dem Erdboden ließ eine Reihe schmaler, vergitterter Fenster dünne Streifen des schwindenden Lichts herein.
    Der Maulwurf führte sie durch das Labyrinth von Kellerräumen voran, an den Stapeln von Vorräten vorbei und um das Durcheinander von Kisten herum zu einer Stelle, an der eine zweite Treppe zu einer schweren Holztür hinaufführte. Sie stiegen die Treppe vorsichtig hinauf, und Par spürte, wie sich die Haare auf seinem Rücken und in seinem Nacken bei dem Gedanken an die Möglichkeit, daß unsichtbare Augen vielleicht jede ihrer Bewegungen verfolgten, kribbelnd aufrichteten. Er spähte nach links und nach rechts, über sich und rund um sich herum, aber er sah nichts.
    An der Tür blieben sie erneut stehen, während der Maulwurf ein kleines Metallwerkzeug dazu benutzte, das Schloß aufspringen zu lassen. Innerhalb von Sekunden waren sie durch die Tür hindurch und bewegten sich schnell den dahinterliegenden Gang entlang. Sie befanden sich jetzt in der Innenmauer der Zitadelle, der zweiten Verteidigungslinie der Stadt, die gleichzeitig Standort der Baracken war, die die meisten Föderationsgarnisonen beherbergten. Der Gang war gerade und schmal und von Türen und Fenstern unterbrochen, die sie jedermann verraten konnten. Aber niemand erschien während der Augenblicke, die sie brauchten, um den Eingang zu erreichen, den der Maulwurf suchte, und sie waren bereits durch eine weitere Tür gelangt, bevor Par auch nur Zeit hatte, beruhigt aufzuatmen.
    Jetzt standen sie in einem schattigen Windfang, der auf einen Hof hinausführte, der zwischen den inneren und den äußeren Mauern der Stadt lag. Föderationssoldaten standen an den Toren und auf den Festungsmauern Wache. Sie waren nur noch als verschwommene Umrisse in der zunehmenden Dunkelheit erkennbar. Lichter flackerten durch die Fenster der Schlafquartiere und Wachhäuser und auch von den Festungsmauern und den Toren herüber. Beschuhte Füße schabten in der Stille. Stimmen erhoben sich zu leisem Murmeln. Irgendwo schärfte ein Schleifstein Metall. Par spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. Die Geräusche geschäftigen Tuns erklangen überall um sie herum.
    Sie schmiegten sich noch viele weitere Minuten lang in die Schatten des Windfangs, lauschten und beobachteten, warteten, bevor sie weiterzugehen versuchten. Par konnte Padishars Atem hören, als sich der alte Mann neben ihn an die Wand kauerte. Sein eigener Atem verriet den schnellen Schlag seines Herzens. Bewegungen der Magie des Wunschgesangs waren tief in seiner Brust zu spüren, ganz tief innen, wo die Gefühle ihren Ursprung hatten, und er kämpfte darum, sie unter Kontrolle zu halten. Er stellte fest, daß er erneut darüber nachdachte, was geschehen würde, wenn er die Magie einzusetzen versuchte. Sie war da, und er würde sie gebrauchen - dessen war er sich sicher. Aber ob sie ihm gehorchen würde, war eine vollkommen andere Sache, und es schien ihm plötzlich, daß, wenn sie ihn tatsächlich überwältigen würde und zu dem werden ließ, was er nach Felsen-Dalls Warnung werden mußte, nichts ihn daran hindern konnte, seine Freunde anzugreifen.
    Damson, sagte er sich, Damson und das, was sie ihm bedeutete, würden die Magie unter Kontrolle halten.
    Schließlich ging der Maulwurf weiter, glitt von dem schattigen Eingang fort und an dem groben Stein der großen Mauer entlang. Padishar folgte ihm sofort, und Par stellte, fast bevor er wußte, was er tat, fest, daß er sich beeilte, Schritt zu halten. Sie eilten vorsichtig durch die Dunkelheit und versuchten, wenn das Licht der Fackeln ihren Weg in sanften Teichen erhellte, mit dem Stein zu verschmelzen, und stellten sich vor, unsichtbar zu sein, damit sie es tatsächlich würden. Föderationssoldaten bewegten sich weiterhin rund um sie herum, unglaublich laut, unbehaglich nah,

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