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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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vielerlei Gründe haben konnte.
    Dennoch flüsterte ihm etwas in seinem Innern zu, daß er recht hatte. Die Soldaten waren dort, weil Paranor zurückgebracht worden war.
    Er beugte sich hastig zu Damson hinab. Sie sah ihn überrascht an, als sie die Erregung in seinen Augen wahrnahm. »Damson. Wir müssen an diesen Wächtern vorbeigelangen. Oder zumindest…« Seine Gedanken rasten. »Zumindest müssen wir weit genug in die Felsen hineingelangen, um sehen zu können, was dahinter ist, was sich dort unten in dem Tal befindet. Können wir das schaffen? Gibt es einen Weg? Einen anderen Weg?«
    Er sprach so schnell, daß sich seine Worte überschlugen. Walker Boh, dachte er. Der Dunkle Onkel. Er hatte Walker fast vergessen, hatte ihn fast aufgegeben, seit sie sich am Hadeshorn getrennt hatten. Aber Walker war unberechenbar. Und Allanon hatte an ihn geglaubt, jedenfalls genug, um zu beschließen, daß er die Aufgabe haben sollte, Paranor zu finden.
    Schatten! Sein Herz schlug so schnell, daß es in seiner Brust umherzuspringen schien. Was wäre wenn…?
    Damsons Hand auf seinem Arm erschreckte ihn. »Komm mit mir.«
    Sie gingen den Weg durch den Paß bis zu einem Einschnitt wieder zurück, von dem aus ein enger Pfad aufwärts führte. Langsam begannen sie zu klettern. Der Pfad drehte und wand sich, führte manchmal zu sich selbst zurück und bildete manchmal so steile Winkel, daß sie gezwungen waren, auf Händen und Knien weiterzukriechen, sich aufwärts zu ziehen, indem sie Felsen und Gestrüppteile ergriffen. Die Minuten vergingen, und sie kletterten noch immer, schwitzten jetzt stark, atmeten durch den Mund, und die Muskeln begannen zu schmerzen. Par fragte nicht, wohin sie strebten. Diese Berge waren jahrelang die Festung der Geächteten gewesen. Niemand kannte sie besser. Damson wußte sicherlich, was sie tat.
    Schließlich flachte der Pfad wieder ab und bog nach vorn auf den Widerschein der Wachfeuer zu. Sie befanden sich nahe der Gipfel weit oberhalb des Passes. Der Wind blies hier frostig und scharf, und die Geräusche waren gedämpft. Sie gingen geduckt weiter, als die Felsen auf beiden Seiten des Weges eine schmale Klippe freigaben. Der Wind schlug heftig gegen sie, und das Licht der Feuer breitete sich vor dem Schirm der Nacht aus wie ein umnebelter Sonnenuntergang im Herbst.
    Der Pfad endete an einem Hang, der an einer Klippe Hunderte von Fuß tief abfiel. Auf halber Höhe unter ihnen lag der nördliche Eingang zum Kennonpaß. Dort brannten Dutzende von Wachfeuern im Schutz der Felsen. Schlafende Gestalten lagen überall und ihre Pferde waren an einer Pfahlreihe angepflockt. Zahlreiche Wächter patrouillierten um das Lager. Die Föderation hatte den Paß vollständig blockiert.
    Mit ein wenig Angst davor, was er finden würde - oder nicht finden würde - hob Par seinen Blick über das Föderationslager hinweg zu dem Tal dahinter. Einen Moment lang konnte er nichts sehen, denn er war von den Feuern, die er betrachtet hatte, noch geblendet und die Dunkelheit, in die er hineinstarrte, war für ihn nur ein schwankender Vorhang, der den gesamten Horizont verbarg. Er wartete darauf, daß sich seine Augen der Dunkelheit anpaßten, und hielt den Blick derweil auf das Tal gerichtet. Langsam begann es Gestalt anzunehmen. In dem sanfteren Licht des Mondes und der Sterne hoben sich die Silhouetten von Bergen und Wäldern vom Horizont ab. Seen und Flüsse schimmerten als undeutliche Silberblitze, und das trübe, tiefe Grau der nächtlichen Wiesen und grasbewachsenen Hügel bildete ein Mosaik aus Licht und Schatten vor der Schwärze.
    »Par!« flüsterte Damson plötzlich, und ihre Finger legten sich fester um seinen Arm. Sie lehnte sich erregt gegen ihn und wies mit dem Finger hastig ins Tal.
    Und da war Paranor.
    Sie hatte es zuerst gesehen - weit draußen im Tal, in Mondlicht gebadet stand es dort auf einem großen Hügel. Par hielt den Atem an und beugte sich vor. Er beugte sich so weit wie er konnte über den Rand des Hanges hinaus, um sich zu vergewissern, daß er sich nicht täuschte, daß er sich nicht irrte…
    Nein. Es gab keinen Zweifel. Es war tatsächlich der Druidenkeep, zurückgekehrt aus der Zeit und aus der Geschichte, zurückgekehrt aus Träumen davon, was einst in der Welt der Menschen gewesen sein mochte. Par konnte es noch immer nicht glauben. Kein Lebender hatte Paranor jemals gesehen. Par selbst hatte nur davon gesungen, hatte sich aus den Geschichten, die er davon gehört hatte, eine Vorstellung

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