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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Höhle heraustrieb, hatte das Wesen schließlich den Geruch desjenigen, den es jagte, gefunden. (Sein Name? Wie lautete sein Name?) Da es das Gebiet am Fuß der Klippe jetzt schon seit über einer Woche Nacht für Nacht durchstreifte, war es immer verzweifelter geworden. Es mußte ihn finden, ihn aufspüren, damit es Erleichterung verspüren konnte, damit der Wahnsinn enden würde.
    Aber wie? Wie würde er enden?
    Er wußte es nicht. Irgendwie würde es geschehen. Wenn es den Grund fand. Wenn es… ihn verletzte, wie er es verletzte…
    Der Gedanke schwebte verschwommen vor seinen Augen. Aber es war Freude in dem Gedanken, darin, wie er schmeckte und sich anfühlte.
    Zähne und Augen schimmerten im heller werdenden Mondlicht.
    Auf der anderen Seite des Flusses nahm das Wesen seinen Weg leichtfüßig wieder auf und begann der Spur erneut zu folgen. Frisch war sie. So deutlich wie der Geruch von etwas Totem, das zum Verwesen der Sonne überlassen worden war. Nicht weit entfernt war es.
    Noch einige Stunden, vielleicht weniger…
    Ein Schauder durchlief das Wesen. Vorahnung. Verlangen. Die Samen des Wahnsinns in Blüte.
    Coll Ohmsford hielt seine Nase zu Boden gerichtet wie ein Tier, wozu er ja auch geworden war, und verschwand zwischen den Bäumen.

Kapitel 7
    Die Dämmerung ging in Nacht über, als Par und Damson den Fuß der Drachenzähne und den Pfad erreichten, der sich durch die Klippen aufwärts zum Kennon wand. Mondlicht floß von Norden herab, und der Himmel voller Sterne war klar und hell. Die Hitze des Tages war abgekühlt, und Wind blies aus den Bergen herab.
    Irgendwo in den Bäumen des Waldes hinter ihnen schrie eine Eule und wurde dann still.
    Da es ausreichend hell war, den Pfad zu begehen, und sie gut erholt waren, eilten der Talbewohner und das Mädchen weiter. Die Nacht war gut für ihre Reise geeignet, sogar in den Bergen, und sie gewannen viel Zeit, während sie von den unteren Hängen in den Paß hinaufkletterten. Während sie weiterzogen, stieg die Nacht herab, und die Stille vertiefte sich. Der Wald und seine Bewohner blieben in einem Teich der Dunkelheit hinter ihnen zurück, die Felsen schlossen sich um sie herum und wurden zu Silhouetten, die sich gezackt und starr vom Himmel abhoben. Ihre Schuhe schabten und knirschten auf dem losen Gestein, und ihr Atem wurde mühsamer, aber jenseits dieser unmittelbaren Geräusche war die Welt ruhig und leer.
    Die Zeit verging, und Mitternacht näherte sich. Sie waren jetzt bereits ein gutes Stück in den Paß hineingelangt und näherten sich seinem Scheitelpunkt, von wo aus der Pfad wieder abwärts in das dahinterliegende Tal führen würde. Das Licht vor ihnen schien heller als das Licht hinter ihnen, was sich weder der Talbewohner noch das Mädchen erklären konnten, und sie wechselten mehrmals fragende Blicke. Erst als sie tief in den Berggipfeln den Scheitelpunkt erreicht hatten und der Weg vor ihnen als langer, breiter Gang durch den Fels verlief, erkannten sie, daß das, was sie sahen, nicht das Licht des Mondes war, sondern der Widerschein von Wachfeuern, die direkt vor ihnen brannten.
    Überrascht wechselten sie einen vorsichtigen Blick. Warum brannten hier Wachfeuer? Und wer hatte sie errichtet?
    Sie gingen vorsichtiger voran als zuvor, hielten sich tief in den Schatten auf der dunklen Seite des Passes und blieben häufig stehen, um auf das zu lauschen, was vielleicht vor ihnen wartete. Dennoch übersahen sie beinahe die Wächter, die mehrere hundert Meter weiter vor ihnen auf einem Hügel postiert waren, so aufgestellt, daß sie einen guten Blick auf jedermann hatten, der vorbeizuschlüpfen versuchte. Die Wächter waren Soldaten, und sie trugen Föderationsuniformen. Par und Damson verschmolzen sofort mit den Schatten und blieben außer Sicht.
    »Was tun sie hier?« flüsterte das Mädchen in Pars Ohr.
    Der Talbewohner schüttelte den Kopf. Für ihn war kein Grund ersichtlich, warum sie hier waren. Die Geächteten waren weit weg vom Kennon. Der Firerim Reach lag weit im Osten. Jenseits lag nur das Tal, und in dem Tal war nichts gewesen, seit…
    Sein Geist gefror, und seine Augen weiteten sich.
    …seit Paranor verschwunden war.
    Er atmete tief ein und hielt den Atem an und dachte an die Aufgabe, die Allanon für Walker Boh gehabt hatte. War es möglich, daß Walker Boh es geschafft hatte…?
    Er beendete den Gedanken nicht. Er erlaubte es sich nicht. Er wußte, er traf übereilte Schlüsse, wußte, daß die Anwesenheit der Soldaten in dem Paß

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