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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Schwierigkeiten immer vermeiden.«
    Das rauhe Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. »Trefft Ihr sie heute abend?«
    »Wahrscheinlich noch in dieser Stunde.«
    »Habt Ihr etwas dagegen, wenn ich mich dazusetze? Und ein wenig dabei helfe, Schwierigkeiten zu vermeiden?«
    Sie warf ihm einen dankbaren Blick zu. »Danke, Tiger Ty. Die Flugreiter sollten dabei auch vertreten sein. Ihr könnt höchstwahrscheinlich teilnehmen.«
    Sie wandte sich dann ab, als Triss und die anderen Mitglieder der Bürgerwehr herankamen. Erleichterung lag auf den harten Gesichtern.
    »Mylady, seid Ihr wohlauf?« fragte Triss leise. Das war seine übliche Begrüßung. Er hatte von Morrowindl noch immer Kratzer und Quetschungen von ihrem Kampf mit dem Wisteron. Sein gebrochener linker Arm war geschient worden und ruhte in einer Stoffschlinge. Aber sein hageres Gesicht zeigte wieder Stärke, und Zuversicht und Entschlossenheit spiegelten sich in seinen Augen. Es war ihm besser gelungen als ihr, die Zerreißprobe auf Morrowindl zu verarbeiten.
    »Es geht mir gut«, antwortete sie, auch das war ihre übliche Erwiderung. »Ich möchte, daß Ihr die Mitglieder des Hohen Konzils zusammenruft, Triss. Sie alle, noch in dieser Stunde.«
    »Ja, Mylady«, bestätigte er, wandte sich ab und verschwand über die Klippe.
    Wren winkte kurz Tiger Ty zu und ging dann hinter Triss her. Sie beschrieb einen Bogen auf die Gärten des Lebens und den Elessedilpalast zu. Die Schatten vertieften sich, und die Luft war angefüllt von quälenden Essensgerüchen. Sie griff in ihre Tunika und holte Faun hervor, um ihn auf ihre Schulter zu setzen, während sie weiterging. Sie atmete die Waldluft ein und streckte sich über die Essensgerüche hinweg nach den Baum- und Grasdüften aus, die dahinter lagen. Kühl und tröstlich in der ersterbenden Hitze des Tages wehte eine Brise vom Fluß herauf.
    Mitglieder der Bürgerwehr verteilten sich um sie herum. Sie würden jetzt bei ihr bleiben, wo auch immer sie hinging, vollständig verschmolzen mit der Dunkelheit, unsichtbare Beschützer gegen jede Art von Bedrohung. Sie lächelte. Sie sorgten sich so um ihre Sicherheit, und doch war sie eher in der Lage, sich gegen Gefahren zu schützen als sie, besser geübt und besser ausgerüstet. Sie hielten sich für notwendig, und sie tat nichts, um diesen Glauben zu entkräften. Aber sie wußte immer, wo sie waren, und konnte sie immer dort draußen spüren, während sie über sie wachten. Sogar in der tiefsten Nacht. Sie war darin geübt, sich solcher Dinge bewußt zu sein, seit sie ein Kind gewesen war. Dafür hatte sie den besten Lehrer gehabt.
    Garth. Die Erinnerungen drangen auf sie ein, und sie verdrängte sie. Garth war tot.
    Sie erreichte den Eingang zu den Gärten des Lebens. Die Schwarze Wache stand in Habachtstellung, als sie sich näherte. Sie beschützte den Ellcrys, den Baum des Verbotenen. Ihre Augen folgten ihr, während sie vorbeiging, obwohl sie sie nicht beachtete. Sie betrat die Gärten und lauschte in deren Abgeschiedenheit auf das Zirpen und Klicken erwachender Insekten, roch die Blumen und Gräser hier deutlicher, den reichen Duft der schwarzen Erde und sah die Dunkelheit herabsinken. Sie kletterte den Hügel hinauf zu der Stelle, an der der Ellcrys stand, und blieb davor stehen. Sie tat dies jede Nacht, und es war zu einem Ritual geworden. Manchmal tat sie nichts anderes, als dort zu stehen, zu schauen und nachzudenken. Manchmal streckte sie die Hand aus und berührte den Baum, als wolle sie ihn wissen lassen, daß sie da war. Den Ellcrys zu besuchen, schien ihr neue Kräfte zu verleihen, frische Entschlossenheit, ihr Leben weiterzuführen. Die Verwandtschaft, die sie dem Baum gegenüber empfand, gegenüber der Frau, die er einst gewesen war, gegenüber seiner Kraft, stärkte sie. Von Fleisch und Blut zu Blättern und Zweigen, von Frau zu Baum, von sterblichem zu ewigem Leben. Auf ihrer Schulter rieb sich Faun an ihrem Hals, als wolle er ihr versichern, daß alles in Ordnung sei.
    Alle Rassen benötigten ein Heilmittel, sann sie, indem sie das Thema wechselte, wenn nicht sogar die Stimmung, und dachte erneut an die Armee, die sich näherte, an die Bedrohung durch die Schattenwesen, die sie beenden mußte. Dafür mußte sie einen Weg finden. Es würde mehr notwendig sein, als die Elfen bieten konnten, um das zu vollbringen, das wußte sie. Soviel hatte Allanon den Ohmsfords gesagt, als er sie zur Erfüllung ihrer verschiedenen Aufgaben ausgesandt hatte - Par, um das

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