Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
Schwert von Shannara zu finden, Walker Boh, um die Druiden und Paranor zu finden, und Wren, um die Elfen zu finden. Hatten Par und Walker genauso viel Erfolg gehabt wie sie? Waren jetzt alle Aufgaben erfüllt? Sie wußte, daß sie es herausfinden mußte. Irgendwie mußte sie mit den anderen, die sich am Hadeshorn versammelt hatten, in Verbindung treten. Einerseits mußte sie erfahren, was aus ihnen geworden war, und andererseits mußte sie sie davon in Kenntnis setzen, was ihr widerfahren war. Sie mußte ihnen die Wahrheit über die Schattenwesen sagen, daß die Schattenwesen Elfen waren, die die alte Feenmagie wiederentdeckt hatten und auf die gleiche Weise wie fünfhundert Jahre zuvor der Dämonenlord und seine Schädelträger durch sie vernichtet worden waren. Wie sie diese Magie entdeckt hatten und wie sie sie unterstützte, blieb ein Geheimnis. Aber das Wissen, das sie hatte, mußte an die anderen weitergegeben werden. Sie spürte es instinktiv. Bis das vollbracht war, würde jegliches Heilmittel gegen die Krankheit der Schattenwesen unerreichbar bleiben.
    Was aber war zu tun? Einige unter den Elfen waren bereits aus Arborlon hinaus in weiter entfernte Gebiete des Westlands gezogen, um dort neue Heime zu errichten. Farmer hatten begonnen, sich im Sarandanon niederzulassen, in dem fruchtbaren Tal, das dem Elfenvolk jahrhundertelang als Kornkammer gedient hatte. Fallensteller und Jäger hatten begonnen, nördlich zur Breakline und südlich zum Rock Spuren zu ziehen. Handwerker waren bestrebt, neue Märkte für ihre Waren zu eröffnen. Überall drängte man darauf, alte Heimstätten und Städte erneut aufzusuchen. Und am wichtigsten von allem war, daß die Heiler und ihre Gehilfen ausgezogen waren, um jene Stellen aufzusuchen, an denen die Krankheit des Westlands am schlimmsten war und um dort zu versuchen, ihre Verbreitung einzudämmen - womit sie eine Elfentradition fortführten, die bereits seit Anbeginn der Zeit bestand. Denn die Elfen waren schon immer Heiler gewesen, ein Volk, das eins mit der Erde zu sein glaubte, in die es hineingeboren worden war, die Künder jener Philosophie, daß der Welt die sie ernährte, etwas zurückgegeben werden mußte. Wie sich auch die Elfenheiler in Storlock um die Menschen der Erde sorgten, waren die Elfen im Gegenzug der Erde der Menschen verschrieben.
    Aber sie und die Farmer, Fallensteller, Jäger, Händler und andere waren im Westland in Gefahr, es sei denn, das Elfenheer beschützte sie vor der von außen aufkommenden Bedrohung. Wenn die Königin der Elfen keinen Weg finden konnte, die Föderation lang genug in Schach zu halten, um den Schattenwesen ein Ende bereiten zu können…
    Sie ließ den Gedanken unbeendet und wandte sich angewidert von dem Ellcrys ab. So vieles war notwendig, und sie konnte es, so sehr sie es auch versuchte, sicher nicht allein bewerkstelligen.
    Der Himmel über den Bäumen im Westen war scharlachrot gestreift, ein bunter Fleck vor dem gebirgigen Horizont, der blutrot leuchtete. Oder zumindest war das das Bild, das in Wren Elessedils Geist aufflammte.
    Deine Erinnerungen werden dich niemals verlassen, dachte sie - selbst jene nicht, von denen du es dir wünschst, selbst jene nicht, von denen du dir wünschen würdest, daß sie nie gewesen wären.
    Sie ging aus den Gärten hinaus hinunter, den Blick auf den Boden vor sich gerichtet. Sie fragte sich, was mit Stresa geschehen war. Es war Tage her, seit sie den Stachelkater zuletzt gesehen hatte. Anders als Faun fühlte sich Stresa eher in der Wildnis zu Hause und zog die Wälder der Stadt vor. Er hatte sein Heim irgendwo in der Nähe von Arborlon errichtet und tauchte hin und wieder unerwartet auf, weigerte sich aber beharrlich, im Heim der Elessedilfamilie zu leben. Stresa war zufrieden mit seiner neuen Heimat und glücklich in seinem einsamen Leben, und er hatte mehr als einmal versprochen, daß er dasein würde, wenn sie ihn jemals brauchte. Das Problem war, daß sie ihn mehr brauchte, als sie zugeben mochte. Aber Stresa hatte für sie bereits viel durchgemacht, und er war jetzt glücklich. Sie hatte nicht das Recht, neuerliche Forderungen an ihn zu stellen, nur um ihre eigene Unsicherheit zu lindern.
    Dennoch vermißte sie ihn sehr. Stresa, dieses seltsame, geheimnisvolle Wesen aus der Welt, die die Elfen soviel gekostet hatte, würde immer ihr Freund sein.
    Es war jetzt dunkel, denn die Sonne war vollständig unter dem westlichen Horizont verschwunden. Die Sterne waren ein Gewirr punktförmiger

Weitere Kostenlose Bücher