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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Hochländer hat uns gerettet. Hätten wir ihn und dieses Schwert nicht gehabt, wäre es mit uns zu Ende gegangen.«
    Tamis warf Quentin einen ironischen Blick zu. »Das muss in der Familie liegen. Aber ihr lauft in die falsche Richtung. Dort entlang kommt man weiter landeinwärts, nicht zur Bucht.«
    »Wir sind einfach blindlings geflohen«, gestand Quentin. Er blinzelte die Fährtenleserin verwirrt an. »Was meinst du mit ›das muss in der Familie liegen‹? Worauf willst du hinaus?«
    »Der junge Bek hat uns ebenfalls gerettet. Ohne ihn hätten wir nicht aus dem Labyrinth herausgefunden. Er hat diese Kriecher zermalmt, als wären sie aus Papier. So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    Quentin starrte sie an. »Bek? Bek hat Kriecher zermalmt?«
    Sie betrachtete ihn aufmerksam. »Hat er dir davon nie etwas erzählt? Oder hat er das auch für sich gerade erst entdeckt? Er wirkte nicht allzu sicher bei dem, was er tat, das kann ich dir bestätigen. Aber eine solche Kraft zu besitzen und nichts davon zu wissen… Na ja, möglicherweise. Jedenfalls ist Folgendes passiert…«
    Sie berichtete die Einzelheiten ihrer Flucht, wie sie den Ausweg aus den Ruinen gesucht hatten, die drei Elfenjäger, Ryer Ord Star und Bek, bis die Kriecher sie umzingelt hatten. Die anderen zwei Elfen waren bald gefallen, doch sie und die Seherin hatte Bek gerettet, indem er seine Stimme benutzte, um damit Magie zu beschwören.
    »Es war ausgesprochen unheimlich«, räumte sie ein. Ihr Blick hielt Quentins stand. »Er sang, ein eigenartiger Laut, doch die Kriecher wurden dadurch zerfetzt, als würde der Wind oder eine Waffe durch sie hindurchfegen. Im einen Moment wollten sie uns noch töten, im nächsten waren sie Schrott.« Sie nickte feierlich. »Bek hat uns gerettet. Und du hast nichts darüber gewusst, was ich gerade erzählt habe?«
    Quentin dachte nach. Bek besaß Magie? Wie konnte das sein? Er schüttelte den Kopf. »Nein, nichts.«
    Plötzlich wunderte er sich selbst über Beks Herkunft. Er war das Kind eines Vetters, aber welches Vetters? Oder waren sie überhaupt nicht miteinander verwandt? Coran Leah hatte sich nie besonders über Beks Abstammung ausgelassen, aber so ging er mit allem um, was er über andere wusste, und Bek hatte nie nachgebohrt. Aber wenn Bek tatsächlich Magie besaß…
    Bek und Magie?
    Schlagartig wurde Quentin klar, dass Walker eigentlich Bek hatte mitnehmen wollen. Nicht, weil er Quentins Cousin war. Sondern weil ihm eine Magie zur Verfügung stand, die so mächtig war wie das Schwert von Leah. Für diese Expedition war Bek genauso von Bedeutung wie Quentin. Vielleicht sogar von noch größerer. Er bezweifelte keine Sekunde lang, dass Walker von Anfang an darüber in Kenntnis gewesen war. Stattdessen fragte er sich lediglich, was der Druide darüber hinaus noch wusste, aber für sich behielt.
    »Wir müssen los«, meinte Tamis und riss ihn aus seinen Gedanken. »Ich möchte Bek und die Seherin nicht allzu lange allein lassen. Trotz der Magie, die ihn schützt, fehlt es ihm an Erfahrung.«
    Damit ging es weiter durch die Ruinen. Tamis führte sie an. Auf Panax’ Frage hin, auf welche Schwierigkeiten sie unterwegs gestoßen seien, berichtete sie von Kriechern, die wahrscheinlich überall in den Ruinen lauern würden, jedoch nur auf bestimmte Dinge reagierten und sich dann zeigten. Vielleicht auf ein Signal irgendeiner Art. Oder nur, wenn Eindringlinge verbotene Bereiche betraten. Möglicherweise befehligte sie jemand - oder etwas. Aber auf ihrem Weg zu Quentin und seiner Gruppe hatte sie keinen einzigen gesehen.
    Der Zwerg grunzte und antwortete, viel mehr Schaden könnten sie sowieso nicht anrichten. Der Druide war verschwunden, und die Expedition stand kurz vor dem Scheitern. Dass sie überhaupt noch lebten, grenzte an ein Wunder.
    Quentin allerdings bekam davon nichts mit. Er dachte immer noch über Bek nach. Sein Cousin stellte plötzlich ein Rätsel für ihn dar, erschien als eine vollkommen andere Person als zuvor. Quentin hatte keinen Grund, Tamis’ Bericht in Zweifel zu ziehen. Aber was hatte das alles zu bedeuten? Wenn Bek über Magie verfügte, insbesondere eine Magie, die mit seiner Stimme zusammenhing, woher stammte sie? Er musste sie geerbt haben, eine andere Möglichkeit fiel Quentin nicht ein. Wer also war seine wahre Familie? Bestimmt nicht irgendwelche entfernten Vettern der Leahs, so viel war ihm klar. Kein Leah hatte je über Magie verfügt. Nein, Bek stammte von anderen Eltern ab. Und der

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