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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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trat Panax zu Quentin. »Ich hoffe, du rettest uns alle wieder«, sagte er, »falls das notwendig werden sollte, was ich befürchte.«
    Er lächelte verkniffen, während er dies sagte, doch in seiner Stimme schwang kein Lächeln mit.

Kapitel 7
    Ahren Elessedil hockte in der dunkelsten Ecke eines verlassenen Lagerhauses, weit entfernt von der tödlichen Falle, der er entkommen war, und überlegte, was er nun tun sollte. Das Lagerhaus hatte die Ausmaße einer großen Halle, und drei der vier Wände waren durchlöchert. Das Dach war zum größten Teil noch in Ordnung, in Deckenhöhe befanden sich verrostete Türen, die auf Rollen zur Seite geschoben worden waren, und überall lag Schutt herum. Ahren hielt sich schon eine ganze Weile hier auf und drückte sich so dicht an die Wand, dass er langsam das Gefühl bekam, ein Teil davon geworden zu sein. Inzwischen hatte er sich alle Einzelheiten des Raums eingeprägt, für jede Eventualität eine Lösung gefunden und immer wieder über den schrecklichen Vorfall nachgedacht, der ihn hierher gebracht hatte. Draußen war die Sonne aufgegangen, beschien die zerstörte Stadt und jagte die Schatten der Nacht in die Wälder der Umgebung. Der Lärm des Tötens und Sterbens war vor langer Zeit verstummt, die Schlachtrufe, das Klirren der Waffen und das verzweifelte Stöhnen und Ächzen Schwerverwundeter, die dem Tode nah sind.
    Er hatte gelauscht und Ausschau gehalten, ob draußen noch jemand von seinen Gefährten unterwegs war, doch er hatte weder etwas gehört noch gesehen. Außerhalb des Lagerhauses herrschte Stille.
    Es war an der Zeit, das Versteck zu verlassen, aufzustehen und fortzugehen - oder zu rennen, wenn es sein musste -, solange sich offensichtlich eine Überlebenschance bot. Er konnte schließlich nicht ewig in dieser Ecke kauern und im Geiste wieder und wieder die schauerlichen Augenblicke durchleben.
    Dennoch gelang es ihm nicht, sich aufzuraffen. Er war einfach nicht in der Lage, etwas anderes zu tun, als sich zu wünschen, zwischen Stein und Metall zu verschwinden.
    Zu behaupten, er habe Angst, war eine große Untertreibung. Er litt unter solcher Furcht, dass er sich kaum mehr bewegen konnte. Zu dieser Angst gesellte sich Scham, denn der mutige Kerl, für den er sich stets gehalten hatte, war er bestimmt nicht.
    Erneut schloss er die Augen, um seine Gefühle zu verdrängen, und dabei dachte er an die zurückliegenden Ereignisse und suchte nach einem Hinweis, der ihm helfen würde, alles besser zu verstehen. Er sah seine Freunde und Gefährten, die in dem Labyrinth der Mauern und Unterteilungen dieses scheinbar leeren Platzes verteilt waren - seine Gruppe zur Rechten, Quentin Leahs auf der Linken und Beks in der Mitte. Elfenjäger beschützten sie, und es bestand kein Grund zu der Annahme, sie würden nicht mit allem fertig werden, was vor ihnen liegen mochte. Walker drang immer tiefer in das Labyrinth ein. Die sinkende Sonne tauchte die Umgebung in Schatten, doch kein Laut und keine Bewegung kündigte Gefahr an. Von dem, was bald geschehen würde, gab es kein Zeichen zu sehen.
    Dann tauchten die Feuerstrahlen auf, die zuerst nur den Druiden angriffen, dann jeden, der ihn zu erreichen versuchte, und am Ende sogar die, welche zurückgeblieben waren. Mit Ard Patrinell, Joad Rish und den drei Elfenjägern, die ihn begleiteten, duckte sich Ahren hinter eine Mauer, um nicht verbrannt zu werden. Rauch erfüllte den Platz, vermischte sich mit Dunst, und Augenblicke später war alles vernebelt. Er hörte Rufe von Quentins Gruppe, dazu das unerwartete Klirren und Scheppern von Metallteilen und die Schreie von der anderen Seite des Wegs. Hier hinter dieser Mauer wurde ihm voller Grauen und Panik bewusst, wie schlimm die Dinge standen.
    Als die Kriecher hinter ihm aufgetaucht waren, hätte er am liebsten gleich Reißaus genommen. Er konnte nicht erklären, was geschehen war, nur dass der Mut und die Entschlossenheit, die er kurze Zeit zuvor noch verspürt hatte, sich binnen Sekunden in nichts aufgelöst hatten. Und genau aus diesem Nichts schienen die Kriecher aufzutauchen, metallene Ungeheuer, die aus dem Nebel kamen. Messerscharfe Zangen ragten aus ihren Körpern und ließen Ahren deutlich vorhersehen, welches Schicksal den Gegner erwartete. Dennoch wich er zunächst nicht zurück, vielleicht auch nur, weil er sich nicht rühren konnte, und hielt das Schwert verteidigungsbereit, wenn auch vergeblich, vor sich hin. Die Kriecher griffen an, und der Elfenprinz verzog sich

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