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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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Konföderierte?«, sah der fünfjährige M’gomba seine Mutter fragend an.
    »Soldaten aus dem Süden«, antwortete sie. »Schlechte Menschen. Aber sie werden uns nichts mehr tun.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, meinte Kotowe. »Es herrscht Missgunst und Hass unter der Bevölkerung. Vielleicht mehr als zuvor.«
    Nogote warf ihm einen missbilligenden Blick zu. Sie wollte nicht, dass ihr Sohn solche Reden hörte. Er sollte nicht in Angst aufwachsen.
    »Die Nordstaatler sind auch nicht ohne«, hieb Kotowe in dieselbe Bresche. »Es gibt genügend marodierende Söldner, die seit dem Ende des Krieges durchs Land ziehen.«
    »Lasst es gut sein!«, sagte Nogote scharf. »Ich möchte nicht, dass ihr solche Gespräche vor meinen Kindern führt.«
    Kotowe lag eine Erwiderung auf der Zunge, doch er behielt sie für sich. Ohne es zu sagen, gab er der Frau recht und nickte lediglich.
    »Es ist spät geworden«, fügte er nach kurzem Schweigen hinzu. Er stieß Jegepe an. »Gehen wir heim.«
    Die Männer erhoben und verabschiedeten sich. Batwama brachte sie zur Tür.
    »Eine friedliche Nacht wünsche ich euch. Gebt auf euch Acht.«
    Kotowe und Jegepe tauchten in die Dunkelheit einer mondlosen Nacht ein. Batwama schloss die Tür, ging zu seiner Frau und nahm sie in den Arm.
    Ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit. Und es sollte ihn bis zum kommenden Morgen nicht mehr verlassen …
     
     
    Am nächsten Tag war M’gomba bereits früh wach, fand seine Eltern und seinen kleinen Bruder schlafend vor und ging vor die Tür, um dort nach Spielkameraden Ausschau zu halten. Ein Stück weit marschierte er suchend die Hüttenstraße entlang, bis er aus der Ferne Hufgetrappel und laute Stimmen vernahm. Neugierig beschleunigte er seinen Schritt, rannte schließlich und erreichte einen kleinen Platz. Was er bereits aus der Entfernung sah, versetzte ihm einen Stich in die Magengrube. Wie gelähmt stand er lange Augenblicke da, unfähig, das zu verarbeiten, was seine schreckgeweiteten Augen ihm zeigten. Bis er – einem inneren Impuls folgend – kehrtmachte, die Beine in die Hand nahm und zur Hütte seiner Eltern rannte.
    Polternd stürmte der Fünfjährige hinein.
    »Mutter! Vater! Wacht auf!« M’gomba schrie so laut, dass sein zweijähriger Bruder die Augen aufschlug, irritiert dreinschaute und sogleich zu schreien begann.
    »Was ist denn los?«, fragte Batwama, gähnte, und blickte seinen ältesten Sohn aus halb geöffneten Lidern an.
    »Männer sind ins Dorf gekommen! Auf Pferden! Sie schlagen den alten Chekete! Seine Frau liegt auf dem Boden und bewegt sich nicht!«
    »Was sind das für Männer?« Batwama rieb sich über das Gesicht; Nogote hatte sich auf ihre Ellbogen gestützt. Auf ihrer Miene spiegelte sich Besorgnis.
    »Weiße Männer!«, platzte M’gomba heraus. »Böse, weiße Männer!«
    »Hast du das auch wirklich gesehen?«, fragte seine Mutter. »Du denkst dir das doch wohl nicht nur aus …?«
    »Nein, Mama! Sie sind da! Und sie machen schlimme Dinge!«
    Batwama schwang sich aus dem Bett.
    »Zeig es mir«, sagte er nur. Er schlüpfte in eine Hose; das Nachthemd behielt er an. Von seinem Sohn ließ er sich an der Hand zur Tür zerren.
    »Ich bin gleich zurück«, beschwichtigte er seine Frau. »Aber ich will mir ansehen, was unser Junge zu sehen geglaubt hat.« Und an M’gomba gewandt fuhr er fort: »Hüte dich, falls du gelogen hast.«
    Schneller als ihm lieb war erfuhr Batwama die schreckliche Wahrheit. Und als er den kleinen Platz erreichte, auf dem wüster Aufruhr herrschte, stellte er sich schützend vor seinen Jungen und hielt ihn mit ausgestrecktem Arm zurück.
    Viele Familien standen im weiten Rund und mit gereckten Fäusten um mehrere weiße Männer, die gemeinsam auf den alten Chekete einschlugen und ihn traten. Einige Jüngere, die sich vorgewagt hatten, um helfend einzugreifen, waren brutal niedergestreckt worden. Die weißen Männer hatten Kanthölzer und Eisenrohre mitgebracht und sich nicht gescheut, diese einzusetzen. Batwama bezweifelte nicht, dass sie auch ihre Revolver ziehen würden, sollte der Widerstand zu groß werden. Trotz der unterschwelligen Gefahr rannte er vor und blieb in respektvollem Abstand zu den angreifenden Männern stehen. Als diese auf ihn aufmerksam wurden, ließen sie wie auf ein geheimes Kommando hin von dem sich am Boden windenden Alten ab.
    »Komm nur her!«, sagte der zuvorderst Stehende und funkelte Batwama kampflustig an. »Dann geht’s dir genau wie dem räudigen

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