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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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Eiswasser und ließ ihn unweigerlich erstarren.
    »Was siehst du?«, rief Nogote zur Schwelle hinüber.
    Es dauerte einen Moment, ehe Batwama antwortete.
    »Reiter«, flüsterte er kaum hörbar. Und etwas lauter: »Jede Menge Reiter.«
    Die heranjagende Meute zeichnete sich als verschwommener Schattenriss gegen den flirrenden Ball der Sonne ab. Einzelne Gestalten waren nicht auszumachen. Dicht an dicht preschten die Berittenen über das Land wie dunkle Vorboten des Todes.
    Wie in Trance stand Batwama in der Tür. Der Kälte, die seinen Körper durchströmt hatte, folgte ein Hitzeschub. Er machte einen Satz zurück in die Hütte und warf die Tür zu.
    »Wir müssen fort!«, rief er in den Raum, obwohl er wusste, wie unsinnig seine Aussage war. Es gab kein Entkommen mehr.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Nogote und drückte Bakari an sich. »Wer kommt denn da? Und was wollen diese Leute von uns?«
    »Es sind dieselben Männer, die Chekete aufgehängt haben«, erwiderte Batwama. Er hatte zwar kein Gesicht erkennen können, war sich aber sicher, dass sein Gefühl ihn nicht trog. »Sie werden uns töten!«
    »Aber warum denn?« Nogote war aufgestanden. Ihre Unruhe übertrug sich auf Bakari, der eingeschlagen in eine Decke in ihren Armen lag. Er strampelte mit den Beinen und stöhnte leise. »Wir haben doch niemandem etwas getan.«
    »Das ist jetzt nicht wichtig! Steig zum hinteren Fenster hinaus und suche Deckung. Versteck dich mit Bakari irgendwo!«
    Auch M’gomba war aufgesprungen und lief zu seinem Vater.
    »Ich habe Angst«, sagte er weinerlich und drückte sich an Batwama.
    »Bleib zurück!« Sein Kopf ruckte zur Tür. Der trommelnde Hufschlag war nun dermaßen laut, dass Batwama dachte, die Reiter würden direkt hindurchbrechen.
    Nogote folgte der Aufforderung ihres Mannes, begab sich zum Fenster im hinteren Teil der Hütte und stieg umständlich über die Brüstung. Krampfhaft hielt sie ihr Zweijähriges fest. Batwama löste die ihn umschlingenden Arme M’gombas.
    »Geh deiner Mutter nach!«, sagte er scharf. Als M’gomba sich nicht bewegte und ihn lediglich aus großen, verständnislosen Augen anblickte, stieß er ihn von sich fort. »Beeil dich!«
    Das Donnern der Pferdehufe verebbte. Für einen Augenblick herrschte gespenstische Stille. Dann wurden schwere Stiefeltritte laut, und einen Lidschlag darauf flog die Tür auf, als hätten die Fremden sie aufgesprengt. Vier Bewaffnete stürmten gleichzeitig in den Raum. Einen von ihnen erkannte Batwama auf Anhieb.
    »Benson!«, stieß er aus. »Was immer Sie von mir wollen, lassen Sie meine Familie heraus!«
    Bensons Revolver zeigte auf Batwamas Brust. Auch die anderen drei hatten ihre Colts bereits gezogen.
    »Zu spät, Nigger«, entgegnete Benson kalt. »Du hättest dir früher überlegen sollen, ob du es dir mit uns verscherzt. Garrison kann keine Quertreiber auf seinem Grund und Boden dulden.«
    »Master Garrison?«, keuchte Batwama. »Er steckt dahinter?«
    »Unser Auftraggeber ist ein wenig besorgt, dass du ihm Unionstruppen auf den Hals hetzt. Deshalb sind wir hier. Wir können nicht zulassen, dass du für unnötigen Wirbel sorgst.«
    Bensons Geständnis glich einem Todesurteil. Batwama spürte die Stiche in den Eingeweiden, noch während sein Gegenüber sprach. Er setzte zu einer Erwiderung an, doch da brüllte bereits ansatzlos Bensons Colt auf. Die Kugel durchschlug die Brust des Schwarzen und schleuderte ihn zurück. Bensons Begleiter drückten ebenfalls ab. Noch bevor Batwama auf die Dielen knallte, war er von einem halben Dutzend Einschüssen durchsiebt.
    »Batwama!«, schrie Nogote auf. Sie sah von draußen durchs Fenster. Bakari hielt sie an sich gepresst; der fünfjährige M’gomba klammerte sich an sie.
    »Schnappt euch die Frau!«, wies Benson seine Kumpane an. »Wir können nicht riskieren, dass einer dummes Zeug verbreitet. Danach kümmern wir uns um die restlichen Anwohner. Wer sich nicht einschüchtern lässt, frisst Blei!«
    Die drei Männer jagten hinaus, sammelten weitere Schießer der Bande ein und rannten ums Haus.
    »Renn weg, M’gomba!«, schrie Nogote und stieß den Jungen beiseite. Es tat ihr einen Stich ins Herz. »Lauf zu den Bäumen und versteck dich dort!« Sie selbst lief die schmale Schneise entlang, die vom Hüttendorf zu den Baumwollfeldern führte.
    M’gomba stand unter Schock. Er sah seine Mutter in wilder Flucht davonrennen und wusste, dass er allein war. Die Angst verlieh ihm fast übermenschliche Kräfte, und er

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