Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
Vom Netzwerk:
spurtete los. Schüsse hallten zu ihm herüber, doch er hetzte weiter, bis er den rettenden Wald erreichte. Irgendwann sank er keuchend auf die Knie. Nachdem er sich vergewissert hatte, nicht verfolgt zu werden, schlich er zurück zum Waldrand und äugte im Schutz einiger Büsche zur elterlichen Hütte hinüber. Suchend wanderten seine Augen den Weg auf und ab, doch seine Mutter konnte er nirgends entdecken. Dafür eine Menge bewaffneter Männer, die gelassen das Gebäude umstanden oder auf dem Weg marschierten und an einer Stelle stehen blieben, die M’gomba nicht einsehen konnte. Er reckte den Hals vor, um ein besseres Sichtfeld zu haben. Sein Herzschlag verdoppelte sich, als er das weiße Bündel im Staub liegen sah. Es war das Nachthemd seiner Mutter Nogote. Ein paar Schritte weiter sah er sie endlich, wie sie von zwei Männern an den Armen gepackt wurde. Nackt stand sie zwischen ihnen, wehrte sich heftig und erhielt jedes Mal derbe Faustschläge, bis ihr Widerstand erstickt war. Brutal wurde sie zu Boden geworfen, und dann fielen die Kerle über sie her. Vier, fünf Weiße schändeten sie der Reihe nach, spreizten gewaltsam ihre Beine und befriedigten sich an ihr. Als sie fertig waren, knallten sie Nogote wie ein tollwütiges Tier ab, bis die Trommeln ihrer Revolver leergeschossen waren, und ergötzten sich an dem Zucken und Aufbäumen des Leichnams.
    Bakaris Decke lag abseits. Der Zweijährige war herausgekrabbelt und kroch schreiend über den Boden. Einer der Männer packte ihn und zerrte ihn am ausgestreckten Arm in die Luft. Er sagte etwas zu seinen Kumpanen und begann dreckig zu lachen.
    M’gomba zog den Kopf ein und lehnte sich an einen Baumstamm. Die Tränen konnte er nicht mehr zurückhalten, und er schluchzte gequält.
    Die Nacht verbrachte er im Wald …
     
     
    »Tags darauf wurde ich von Feldarbeitern aufgelesen und kam bei einer Familie unter«, beendete M’gomba seine Erzählung. »Benson und sein namenloser Anführer verschwanden, als Bundesagenten Garrison Monate später in Gewahrsam nahmen. Ich wuchs heran, und je älter und kräftiger ich wurde, desto mehr staute sich mein Hass auf. Man erzählte mir, dass mein Bruder noch lebte, aber verschleppt worden sei. Vor fünf Jahren verließ ich Natchitoches und folgte jedem Hinweis, der mich einer Spur der Bande und ihrer Rädelsführer näher brachte. Viele Dörfer und Städte habe ich aufgesucht, einen nach dem anderen von den Blutgeiern umgebracht, die meine Familie töteten und meinen Bruder entführten. Immer erhielt ich einen Hinweis, der mich die Fährte erneut aufnehmen ließ und mich schließlich nach Wyoming verschlug. Benson habe ich erwischt. Doch es gab immer noch einen, der im Hintergrund die Fäden gezogen hatte und niemals in Erscheinung getreten war. Im Gegensatz zu meinem Bruder, den ich wohl niemals wiedersehen werde, habe ich ihn nun gefunden …« M’gomba machte eine kurze Pause. Dann hob er die Rechte und deutete mit dem Finger auf den Mann hinter Shannice. »Es ist Denford Castle!«
    »Lüge!«, kreischte Castle. Seine Trunkenheit machte ihm noch zu schaffen, doch der Adrenalinausstoß half ihm, die Betäubung zu überwinden. »Dafür gibt es keine Beweise!«
    »Ich habe deinen Namen von einem Mann in Copperfield«, meinte M’gomba ruhig. »Es war das letzte, was er mir sagte, bevor ich mein Messer in sein Herz rammte. Du hast deinen Namen mehrmals geändert, was die Suche erschwerte. Aber der Kreis zog sich immer enger. Und nun bin ich hier, um dich zu töten.«
    Der Schwarze griff unter seinen Mantel und brachte eine lange Klinge zum Vorschein.
    »Es ist genug!«, rief Shannice scharf. »Heute sind schon zu viele Menschen gestorben.«
    »Nur einer noch wird ihnen folgen.« M’gomba verzog das Gesicht unter Schmerzen. Er wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Der Blutverlust durch den Kopfschuss war zu hoch, die Verletzung nicht mehr heilbar. Es war ein Wunder, dass er es bis hierher geschafft hatte. Bevor er sich jedoch in einem letzten Kraftakt auf Denford Castle stürzen konnte, ergriff dieser die Flucht. Sekunden darauf wurde der angrenzende Korridor von hallenden Schüssen erschüttert.
    »Das war nicht Castle«, schloss Shannice augenblicklich. »Der Sheriff und Catacca müssen sich befreit haben!«
    Mit gezogenem Colt rannte sie in den Gang und brauchte bloß den Schussgeräuschen zu folgen, die in rascher Reihenfolge ertönten. Sie ahnte Böses. Nachdem sie den Gang zur Hälfte durchquert hatte,

Weitere Kostenlose Bücher