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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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als fünfhundert Indianer getötet hatte.
    Sie schleppten sich zum Ranchgebäude, der Reverend mehr schlecht als recht. Sein gesunder Arm war taub und baumelte wie ein Fremdkörper hin und her. Als sie das Foyer erreichten und den angrenzenden Flur entlanggingen, in dem Steamboat Jack sich auf dem Erdboden wand, war irgendetwas anders als beim ersten Mal. Shannice brauchte einige Sekunden, um den Unterschied zu bemerken.
    »Es ist ruhig«, sagte sie leise. »Geradezu totenstill …«
    Am Ende des Flurs gelangten sie zur Hintertür. Angespannt öffnete Shannice sie und blickte hinaus …
     
     
    Als sie auf der Rückseite des riesigen Anwesens ins Freie stürmten, empfing Conaghan und seine Geliebte das Chaos einer unerbittlich wütenden Schlacht. Das Blut der Erschossenen tränkte den Boden, wohin sie auch sahen.
    »Wir müssen fliehen!«, war Miles Conaghans erster Gedanke. Schüsse peitschten, und Pulverdampf schwängerte gleich Morgennebel die Luft.
    »Das sieht dir ähnlich«, fauchte Judy Garrett. »Gehst immer den Problemen aus dem Weg und setzt auf Sicherheit. Aber das ist nicht meine Sache. Wenn es hier zu Ende gehen soll, dann werde ich nicht kneifen!«
    »Du bist angeschossen!«, versuchte Conaghan ihr Vernunft beizubringen. »Selbst unverletzt kannst du es nicht mit fünfzig Gewehren aufnehmen!«
    Judy Garrett gab einen verächtlichen Laut von sich. Erneut lag in ihrem Blick Verachtung für Conaghan. Sie trat einige Schritte vor und duckte sich hinter einen Felsenwall. Gleich neben ihr lag ein toter Wachposten, der mehrere Einschüsse im Gesicht hatte.
    »Sei keine Närrin!«, schrie Miles Conaghan. Er warf sich auf den gefrorenen Grund, als ein halbes Dutzend Kugeln zu seinen Füßen einschlugen. »Ich werde deinen Wahnsinn nicht unterstützen!«
    »Dann hau ab!«, warf die Garrett ihm entgegen. »Lieber gebe ich mein Leben für meine Ideale, als mich feige zu verstecken!«
    »Du schreist ja förmlich nach dem Tod!«, entgegnete Conaghan. »Ich aber will leben! Ich habe das alles nicht aufgebaut, um elend zu verrecken!«
    Die blonde Frau riss den Coltarm hoch und gab mehrere Schüsse ab.
    »Slaine würde nicht so reden wie du«, versetzte sie. »Er ist ein richtiger Mann!«
    »Er ist ein Werkzeug ohne Verstand«, konterte Conaghan. »Nicht von dem Schlag wie wir.« Er zögerte und stemmte sich auf die Knie. »Doch wenn du so viel von ihm hältst, war es vielleicht falsch, mich mit dir einzulassen …«
    Eine Sekunde darauf donnerten mehrere Salven in den Steinwall. Kleine Brocken spritzten auf und vernebelten Judy Garrett die Sicht. Jedoch war sie von ihrem einsamen Kampf nicht mehr abzuhalten. Und daher nahm sie von Miles Conaghan auch keinerlei Notiz mehr. Während um sie herum ein Posten nach dem anderen den Gewehren der Unionstruppen zum Opfer fiel, feuerte sie wie besessen auf die Soldaten. Daher bemerkte sie auch nicht, dass Conaghan hinter ihr in die Hocke gegangen war und ebenfalls seinen Revolver gezogen hatte. Allerdings zeigte die Mündung nicht auf die Uniformierten, sondern auf Judy Garretts ungeschützten Rücken.
    »Es wird enden, Judy«, sagte er leise und bestimmt. »Jetzt gleich …!«
    Gnadenlos jagte er drei Kugeln aus dem Lauf in den Rücken seiner Geliebten. Judy Garrett flog nach vorne über die Brüstung des Walls; ihr Colt polterte meterweit den abschüssigen Hang hinunter. Starren Blicks wandte Conaghan sich ab und verschwand durch den Hintereingang im Haus. Er wollte sich über einen geheimen Fluchtweg absetzen und neue Pläne schmieden. Eventuell gelang es ihm, Kontakt mit Dylan Slaine aufzunehmen und erneut sein räuberisches Unwesen zu treiben.
    Aber das war eine Angelegenheit, die er in aller Ruhe kalkulieren würde …
     
     
    »Überall Tote«, meinte Reverend Troy. »Und Uniformierte.«
    Sie gingen weiter. Nicht lange, und die ersten Soldaten wurden auf sie aufmerksam.
    »Nicht schießen!«, rief Shannice. »Wir gehören nicht dazu!«
    Ein einzelner Soldat löste sich aus dem Pulk. Offenbar hatte er erkannt, dass von Shannice und Troy keine Gefahr ausging.
    »Ich bin Lieutenant Osborne«, stellte er sich vor. »Sie sehen aus, als hätten Sie einiges durchgemacht.«
    »Die Untertreibung des Jahres«, entgegnete Shannice und schaffte es sogar, ein Lächeln aufzusetzen. »Man hat uns gefangen gehalten und misshandelt. Wären Sie nicht gekommen …«
    »Schon gut, Miss. Dafür sind wir da.«
    »Haben Sie die Bande erwischt?«
    Der Lieutenant schürzte die

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