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Sharon: die Frau, die zweimal starb

Sharon: die Frau, die zweimal starb

Titel: Sharon: die Frau, die zweimal starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Willow Glen - nicht nur diejenigen Helens - auf und entschädigt die Leute für Verluste bis zu einer gewissen Grenze.«
    »Man bezahlt sie dafür, dass sie keine Äpfel ernten.«
    »Eine amerikanische Tradition«, sagte er. »Sie sollten Wendys Honig und Cider probieren. Unsere Angestellten sind davon begeistert.«
    Ich erinnerte mich an Helens Klage:
    Sie wollen nicht verkaufen … Deshalb kann Willow Glen sich nicht entwickeln.
    Um Shirlee und Jasper und ihren kleinen Schützling vor neugierigen Augen zu verbergen.
    »Wie viel weiß Helen?«, fragte ich.
    »Ihr Wissen ist sehr beschränkt. Zu ihrem eigenen Vorteil.«
    »Was wird aus den Ransoms werden?«
    »Nichts wird sich ändern«, sagte er. »Sie werden weiter ein wundervolles, einfaches Leben führen. Haben Sie irgendwelche Anzeichen von Leiden in ihren Gesichtern gesehen, Doktor? Es fehlt ihnen an nichts, nach den Maßstäben der meisten Leute würde man sie als wohlhabend betrachten. Helen kümmert sich um sie. Bevor sie dazu kam, habe ich es getan.«
    Er gestattete sich ein selbstzufriedenes Lächeln.
    »Na gut«, sagte ich. »Sie sind Mutter Teresa. Wie kommt es dann, dass Leute sterben?«
    »Manche Leute«, erwiderte er, »verdienen es zu sterben.«
    »Klingt wie ein Zitat vom Vorsitzenden Belding.«
    Keine Antwort.
    »Was ist mit Sharon?«, fragte ich. »Verdiente sie den Tod, weil sie zu erfahren versuchte, wer sie war?«
    Er stand auf, starrte auf mich herab. Alle Selbstzweifel waren fort, wieder war er der Generalbevollmächtigte.
    »Worte können nicht alles ausdrücken«, sagte er. »Kommen Sie mit.«
    Wir gingen hinaus in Richtung Wüste. Er richtete den Lichtstrahl einer Taschenlampe auf den Boden, der die löchrige Erde, tierähnliche Gebüschgruppen und hoch aufragende Saguaro-Kakteen beleuchtete.
    Nach ungefähr einer halben Meile traf der Strahl ein kleines, stromlinienförmiges Fiberglasvehikel - den Golfkarren, den ich mir während der Fahrt mit Hummel vorgestellt hatte. Dunkle Farbe, Rennwagendesign, dicke Reifen für Geländefahrten. Ein vorwärtsgeneigtes M auf der Tür.
    Er setzte sich hinters Steuer und winkte mir einzusteigen. Keine Augenbinde für diese Fahrt. Entweder er vertraute mir, oder ich war zum Tode verurteilt. Er knipste zahlreiche Schalter an. Scheinwerfer. Das Surren eines Elektromotors. Noch ein Knipser, und die Frequenz des Summens erhöhte sich. Wir bewegten uns mit überraschender Geschwindigkeit vorwärts, doppelt so schnell, wie ich auf meiner Holpertour mit Hummel gefahren war - dem Sadisten. Schneller als ich es bei einem Elektrofahrzeug für möglich gehalten hätte. Aber schließlich befand ich mich auf Hightech-Gelände. Auf der Patente-Ranch.
    Wir fuhren über eine Stunde, ohne ein Wort miteinander zu wechseln, segelten über Flächen kalkigen Wüstenlandes. Die Luft war immer noch heiß und wurde würziger, ein milder Duft nach Kräutern.
    Vidal hustete viel, als das Fahrzeug Wolken feinen Kalkstaubs aufwirbelte, aber er steuerte lässig weiter. Die Granitberge waren schwache Markierungen auf einer schwarzen Konstruktionszeichnung.
    Er knipste noch einen Schalter an und ließ den Mond erscheinen, gigantisch, milchig weiß und erdgebunden.
    Gar nicht der Mond, sondern ein riesiger, von innen erleuchteter Golfball.
    Eine geodätische Kuppel von vielleicht zehn Meter Durchmesser.
    Vidal fuhr darauf zu und parkte. Die Oberfläche der Kuppel bestand aus sechseckigen weißen Plastikflächen, die von weißen Metallröhren umrahmt waren. Ich suchte nach der Zelle, die Seaman Cross beschrieben hatte - in der er gesessen hatte, als er mit Belding kommunizierte. Aber der einzige Zugang zu dem Gebäude war eine weiße Tür.
    »Der amputierte Milliardär«, sagte ich.
    »Ein dummes kleines Buch«, meinte Vidal. »Leland setzte es sich in den Kopf, dass jemand eine Chronik über ihn schreiben müsse.«
    »Wie kam er auf Cross?«
    Wir stiegen aus dem Karren. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Ich sagte ihnen ja schon, dass er mir seine Gedanken nie mitgeteilt hat. Ich war auch nicht im Lande, als er den Deal mit ihm auskochte. Später änderte er seine Meinung und verlangte, dass Cross gegen eine Geldzahlung von dem Projekt Abstand nahm. Cross steckte das Geld ein, schrieb das Buch aber weiter. Leland war sehr verärgert.«
    »Wieder ein Auftrag: Cross finden und vernichten.«
    »Alles wurde legal gehandhabt - über die Gerichte.«
    »Der Einbruch in seinen Tresor war nicht gerade legal. Haben Sie dieselben Leute für

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