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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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grinsend.
    »Bring ihm eine Tasse Tee, Brick«, befahl Torrance.
    Hakeswill beobachtete, wie Brick wieder in die Küche ging. »Eine reizende kleine Frau, Sir. Wie eine Blume, ja, das ist sie, eine Blume!«
    »Die Sie zweifellos gern pflücken möchten?«
    »Es ist an der Zeit, dass ich heirate«, sagte Hakeswill. »Ein Mann sollte einen Sohn hinterlassen, Sir, so steht es schon in der Bibel.«
    »Sie wollen also einen zeugen, wie?«, sagte Torrance. Dann runzelte er die Stirn, als es an die Tür klopfte. »Herein!«, rief er.
    Ein Infanterie-Captain, den weder Torrance noch Hakeswill kannten, trat ein und sah Torrance fragend an. »Captain Torrance?«
    »Das bin ich«, sagte Torrance.
    »Sir Arthur lässt grüßen«, sagte der Captain in einem Tonfall, der darauf schließen ließ, dass er die Grüße völlig überflüssig fand. »Gibt es irgendeinen Grund, weshalb das Versorgungsmaterial noch nicht nordwärts verlegt worden ist?«
    Torrance starrte den Mann an. Sekundenlang war er sprachlos. Dann fluchte er lautlos in sich hinein. »Meine Grüße an den General. Ich versichere ihm, dass der Ochsenzug unverzüglich auf den Weg gebracht werden wird.« Er wartete, bis der Captain gegangen war, und fluchte dann laut.
    »Was ist geschehen, Sir?«, fragte Hakeswill.
    »Die verdammten Lieferscheine sind noch hier! Dilip wollte sie heute Morgen abholen, aber ich habe gesagt, er soll verschwinden!« Er fluchte von Neuem. »Der verdammte Wellesley wird mir deshalb den Arsch aufreißen!«
    Hakeswill fand die Lieferscheine auf dem Tisch und ging zur Tür. Er hinterließ Blutflecke von seiner aufgestochenen Blase auf dem Boden. »Dilly! Dilly! Du schwarzes heidnisches Schwein! Hier, nimm das. Und mach dich auf den Weg!«
    »Verdammt!«, stieß Torrance hervor und ging wütend auf und ab. »Dreimal verdammt!«
    »Kein Grund zur Sorge, Sir«, sagte Hakeswill.
    »Das können Sie leicht sagen, Sergeant.«
    In Hakeswills Gesicht zuckte es. »Hängen Sie einfach die Schuld einem anderen an, Sir«, sagte er grinsend, »wie es für gewöhnlich in der Armee gemacht wird.«
    »Wem? Sharpe? Sie haben selbst gesagt, dass er Wellesleys lieber Junge ist. Soll ich ihm die Schuld geben? Oder vielleicht Ihnen?«
    Hakeswill versuchte, den Captain zu beruhigen. »Machen Sie Dilly zum Sündenbock, Sir, weil er ein heidnischer Bastard und so schwarz wie meine neuen Schuhe ist.«
    »Er wird einfach alles leugnen, wenn er verhört wird«, wandte Torrance ein.
    Hakeswill lächelte. »Er wird nicht in der Position sein, irgendetwas zu leugnen, wenn er ...« Er sprach nicht weiter, streckte die Zunge raus, riss die Augen weit auf und gab einen röchelnden Laut von sich.
    »Guter Gott, Sergeant«, sagte Torrance und erschauerte vor dem schrecklichen Bild, das er angesichts von Hakeswills verzerrtem Gesicht vor seinem geistigen Auge sah. »Außerdem ist er ein guter Schreiber! Es ist verdammt schwierig, gute Männer zu ersetzen.«
    »Es ist leicht, Sir. Jama wird uns einen Mann geben. Einen guten Mann.« Hakeswill grinste. »Es wird die Dinge viel leichter machen, Sir, wenn wir dem Schreiber so vertrauen können wie einander.«
    Torrance zuckte zusammen bei dem Gedanken, dass sich Obadiah Hakeswill auf eine Stufe mit ihm stellte, doch wenn er je seine Schulden bezahlen wollte, brauchte er die Kooperation des Sergeants. Und Hakeswill war fabelhaft tüchtig. Er konnte den Nachschub unterschlagen, immer sicherstellen, keinen Hinweis auf ihn zu hinterlassen, und es so zu drehen, dass immer ein anderer schuld sein musste. Und zweifellos hatte der Sergeant recht. Wenn Jama einen Schreiber vermitteln konnte, dann würde der dafür sorgen, dass die Bücher gut gefälscht waren. Und wenn Dilip die Schuld für die späte Ankunft des Pionierlagers erhielt, dann konnte er, Torrance, seine Hände in Unschuld waschen. Hakeswill fand anscheinend wie immer eine Lösung für die größten Probleme.
    »Überlassen Sie’s nur mir«, sagte Hakeswill. »Ich werde mich um alles kümmern, Sir.« Er grinste Clare an, die Tee brachte. »Sie sind die Blume der Weiblichkeit«, sagte er und beobachtete sie dann anerkennend, als sie in die Küche zurückkehrte. »Sie und ich, Sir, sind füreinander bestimmt. So steht es schon in der Bibel.«
    »Erst wenn Sharpe tot ist«, sagte Torrance.
    »Das wird er bald sein, Sir«, versprach Hakeswill. Der Sergeant erschauerte bei dem Gedanken an die Reichtümer, die nach Sharpes Tod auf ihn warteten. Nicht nur Clare Wall, sondern auch die

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