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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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ein verdammter Offizier! Ich sage Ihnen, Sir, die Armee ist nicht mehr das, was sie mal war. Ist vor die Hunde gegangen.« Er zog das Tuch von seinem linken Fuß und betrachtete stirnrunzelnd die Zehen. »Ich habe sie im August gewaschen«, sagte er erstaunt, »aber so sehen sie gar nicht aus, oder?«
    »Es ist jetzt Dezember, Sergeant«, sagte Torrance tadelnd.
    »Eine gute Wäsche sollte wenigstens für sechs Monate reichen, Sir.«
    »Einige von uns treiben regelmäßigere Körperpflege«, sagte Torrance.
    »Ihnen glaube ich das, Sir, denn Sie sind ein Gentleman. Die Sache ist die, Sir, normalerweise würde ich die Fußtücher nicht abnehmen, wenn da keine Blase wäre.« Hakeswill runzelte die Stirn. »Hatte seit Jahren keine Blasen mehr! Der arme Naig. War ein Halsabschneider, aber kein so schlechter Typ.«
    Naig, dachte Torrance, war eine so üble Kreatur auf der Erde wie jede andere, doch er lächelte milde zu Hakeswills Worten. »Wir werden ihn gewiss vermissen, Sergeant.«
    »Ein Jammer, dass Sie ihn aufhängen lassen mussten, Sir, aber was blieb Ihnen denn anderes übrig? Wenn man nur die Wahl zwischen dem Teufel und einem Haufen Scheiße hat! Trotzdem tut es mir um Naig leid.« Hakeswill blickte Torrance traurig an. »Sie hätten Sharpie aufhängen sollen, Sir. Schade, dass Sie das nicht tun konnten! Er hätte baumeln sollen, wie er es verdient, dieser mörderische Bastard!« Der empörte Hakeswill erzählte Captain Torrance, wie Sharpe ihn fast getötet hätte, wie er ihn Tippus Tigern zum Fraß vorgeworfen hatte, wie er ihn in einem Hof vor einen Elefanten gestoßen hatte, der darauf dressiert gewesen war, Menschen zu Tode zu trampeln.
    »Die Tiger waren nicht hungrig, weil sie gefüttert worden waren, und bei dem Elefanten hatte ich mein Messer dabei. Ich habe es in seinen Fuß gehackt.« Er mimte ein Zustechen. »Tief rein! Das hat ihm gar nicht gefallen, Sir. Ich kann nicht sterben, Sir, ich bin unsterblich!« Der Sergeant sprach heiser, überzeugt von jedem Wort. Er war als Kind aufgehängt worden, hatte den Galgen jedoch überlebt und glaubte seither, durch seinen Schutzengel vor dem Tod sicher zu sein.
    Verrückt, dachte Torrance, die Einbildung eines Wahnsinnigen. Dennoch war er von Obadiah Hakeswill fasziniert. Auf den ersten Blick wirkte der Sergeant wie ein perfekter Soldat. Es war das Zucken seines Gesichts, das verriet, dass etwas Interessanteres hinter seinen blauen Augen verborgen war. Torrance hatte erkannt, dass hinter diesen kindlichen Augen atemberaubende Boshaftigkeit lauerte, die durch ein gleichfalls erstaunliches Selbstvertrauen begleitet wurde. Hakeswill würde ein Baby ermorden und dafür eine Rechtfertigung finden.
    »Sie mögen also Mister Sharpe nicht?«, fragte Torrance.
    »Ich hasse ihn, Sir, und es macht mir nichts aus, das zuzugeben. Ich habe ihn beobachtet, wie er sich von den Mannschaften nach oben gewunden hat wie ein verdammter Aal.« Hakeswill hatte ein Messer genommen, vermutlich das, mit dem er auf den Elefanten eingestochen hatte, und jetzt legte er seinen rechten Fuß auf das linke Knie und hielt die Messerklinge an die Blase.
    Torrance schloss die Augen, um sich den Anblick von Hakeswills Chirurgie zu ersparen. »Naigs Bruder möchte sich mit Mister Sharpe unterhalten, Sergeant.«
    »So? Das ist gut.« Hakeswill stach zu. »Sehen Sie sich das an, Sir. Ziemlich wenig Eiter. Wird bald heilen. Hatte schon seit Jahren keine Blase mehr! Ich nehme an, es muss von den neuen Schuhen gekommen sein.« Er spuckte auf die Messerklinge und stocherte wieder in der Blase. »Ich werde die Schuhe mit Essig tränken, Sir. Jama will also Sharpes Eier?«
    »Buchstäblich, anscheinend, ja.«
    »Dann muss er sich hinten anstellen.«
    »Nein!«, sagte Torrance scharf. »Es ist wichtig für mich, Sergeant, dass Mister Sharpe Jama überlassen wird. Lebend. Und dass sein Verschwinden nicht zu Nachforschungen führt.«
    »Sie meinen, keiner soll davon etwas merken?« In Hakeswills Gesicht zuckte es, während er sich das durch den Kopf gehen ließ. Dann zuckte er mit den Schultern. »Das ist nicht schwierig, Sir.«
    »Nicht?«
    »Ich werde mit Jama sprechen, Sir. Dann können Sie Sharpie einige Befehle erteilen, und ich werde ihn erwarten. Es wird leicht sein, Sir. Das tue ich gern für Sie.«
    »Sie sind mir eine große Hilfe, Sergeant.«
    »Das ist mein Job, Sir«, sagte Hakeswill. Dann schielte er lüstern zur Küchentür, wo Clare Wall auftauchte. »Sonnenschein meines Lebens«, sagte er

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