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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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von Offizieren, die aus den Mannschaften aufgestiegen waren, dass sie bei ihren alten Regimentern dienten, und Wellesley fragte sich offensichtlich, ob Sharpe seine alten Kameraden als Peinlichkeit empfand. »Ich wage zu sagen, Sie werden zurechtkommen«, sagte der General, ohne auf eine Antwort zu warten. »Wie immer. Wallace sagte mir, er hat Sie für die Schützen empfohlen?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Das könnte zu Ihnen passen, Sharpe, sehr gut passen. Und je mehr Sie in der Zwischenzeit über Nachschub lernen, desto besser.«
    Die kalten blauen Augen blickten Torrance an, obwohl der General immer noch mit Sharpe redete. »In dieser Armee besteht die falsche Auffassung, dass Versorgung von geringer Bedeutung ist, wohingegen Kriege durch rasche Versorgung der Einheiten gewonnen werden, mehr als durch tapfere Taten. Deshalb will ich keine weiteren Verzögerungen.«
    »Es wird keine mehr geben, Sir«, sagte Torrance hastig.
    »Und wenn doch«, sagte Wellesley, »dann wird sich das Kriegsgericht damit befassen, darauf können Sie sich verlassen, Captain. Major Elliott?« Der General sprach den Ingenieur an, der bis jetzt ein Beobachter von Torrances Unbehagen gewesen war. »Erzählen Sie mir, was Sie brauchen, um unsere Straße anzulegen, Major.«
    »Hundert Ochsen«, sagte Elliott mürrisch, »und keines Ihrer lahmen Tiere, Torrance. Ich will hundert erstklassige Mysore-Ochsen, um Bauholz und Steine zu transportieren. Ich brauche jeden Tag Reis für ein halbes Bataillon Sepoys und die gleiche Zahl von Pionieren.«
    »Selbstverständlich, Sir«, sagte Torrance.
    »Und ich werde ihn nehmen ...«, Elliott zeigte auf Sharpe, »... weil ich jemanden brauche, der das Kommando über die Ochsen hat und weiß, was er tut.«
    Torrance öffnete den Mund, um zu protestieren, doch dann war er vernünftig genug, ihn wieder zu schließen.
    Wellesley blickte zu Sharpe. »Sie werden sich Major Elliott zur Verfügung stellen, Sharpe. Melden Sie sich morgen zu Tagesbeginn mit den Ochsen bei ihm, und Sie, Captain Torrance, werden sicherstellen, dass der tägliche Nachschub jeweils beim Morgengrauen auf der Straße ist. Und ich will keine weitere Schnellverurteilung zum Tod durch den Strick.«
    »Selbstverständlich nicht, Sir.« Torrance, erleichtert, so leicht davongekommen zu sein, verneigte sich linkisch.
    »Guten Tag Ihnen beiden«, sagte der General und schaute dann den beiden Offizieren nach, als sie das Zelt verließen. Er rieb sich die Augen und unterdrückte ein Gähnen. »Wie lange dauert es, um die Straße anzulegen, Elliott?«
    »Zwei Wochen«, schätzte der Major.
    »Sie haben eine Woche Zeit. Eine Woche!« Der General kam Elliotts Protest zuvor. »Ich wünsche einen guten Tag, Mister Elliott.«
    Der Ingenieur grollte etwas vor sich hin, als er sich in das schwindende Licht aus dem Zelt duckte. Wellesley verzog das Gesicht. »Kann man Torrance vertrauen?«, fragte er.
    »Er kommt aus einer guten Familie, Sir«, sagte Blackiston.
    »So war es auch bei Nero, wenn ich mich recht erinnere«, entgegnete Wellesley. »Aber Torrance hat wenigstens Sharpe bekommen, und selbst wenn Sharpe kein guter Offizier sein wird, hat er das Zeug zu einem anständigen Sergeant. Es war clever von ihm, diese Versorgungsgüter aufzuspüren.«
    »Sehr clever, Sir«, pflichtete Campbell bei.
    Wellesley lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Sein Gesicht nahm eine Spur von Abscheu an, als er sich an den schrecklichen Moment erinnerte, in dem er in Assaye aus dem Sattel geworfen worden war. Viel hatte er nicht von diesem Zwischenfall in Erinnerung, denn er war benommen gewesen, doch er erinnerte sich genau, wie er mitbekommen hatte, dass Sharpe die Feinde mit einer wilden Entschlossenheit tötete, die ihn erstaunt hatte. Er mochte es nicht, einem solchen Mann dankbar sein zu müssen, doch er wusste, dass Sharpe sein eigenes Leben riskiert hatte, um ihn zu retten.
    »Ich hätte Sharpe nie zum Offizier machen sollen«, sagte er reumütig. »Ein solcher Mann wäre ganz zufrieden mit einer finanziellen Belohnung gewesen. Mit einer vertretbaren. Das ist es, was unser Männer wünschen, Campbell, etwas, das für Rum oder Arrak ausgegeben werden kann.«
    »Er scheint ein nüchterner Mann zu sein, Sir«, sagte Campbell.
    »Vielleicht, weil er sich das Trinken nicht erlauben kann! In der Offiziersmesse ist es verdammt teuer, Campbell, wie Sie wissen. Ich belohne Sharpe, indem ich ihn in Schulden stürze, wie? Und Gott weiß, dass es bei den Schützen kein bisschen

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