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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Stoff spürte. Er nahm ein Messer und schlitzte den Rock auf. Die beiden Privates starrten ehrfürchtig, als er die glitzernden Juwelen aus dem eng genähten Saum herausklaubte. Es war halbdunkel im Zelt, doch die Steine glänzten hell. »Macht weiter!«, sagte Hakeswill. »Runter mit den restlichen Klamotten!«
    »Was tun Sie?« Sajit hatte sich ins Zelt geschlichen und starrte jetzt auf die Juwelen.
    »Das geht dich nichts an«, sagte Hakeswill.
    »Ihr habt Juwelen?«, fragte Sajit.
    Hakeswill nahm sein Bajonett und stieß es nach Sajit, bremste den Stoß im letzten Augenblick, bevor die Klinge den Hals der Schreibers berührte. »Die Juwelen gehen dich nichts an, Sajit. Die sind meine Sache. Deine Sache ist Sharpie, kapiert? Ich habe zugestimmt, ihn deinem verdammten Onkel zu überlassen, aber mir gehört, was er bei sich hatte.«
    »Mein Onkel wird gut für die Steine zahlen«, sagte Sajit.
    »Dein Onkel Jama ist ein verdammter Affe, der mich betrügt, wenn er nur furzt, also vergiss die verdammten Steine. Sie gehören mir.« Hakeswill steckte die ersten Juwelen in eine Tasche und begann den Rest von Sharpes Kleidung zu durchsuchen. Er schlitzte alle Säume auf, dann schnitt er Sharpes Stiefel auf und suchte nach einem großen Rubin. »Ich habe ihn gesehen. Der blöde Tippu hatte ihn an seinem Turban. Riesengroß. Sieh in seinem Haar nach.«
    Kendrick strich gehorsam durch Sharpes blutverkrustetes Haar. »Da ist nichts, Sarge.«
    »Dreh das Arschloch rum und such genau, du weißt schon wo.«
    »Nein, das mache ich nicht!«
    »Sei nicht so zimperlich! Und fessle seine Hände. Schnell jetzt! Du willst doch nicht, dass der Kerl aufwacht, oder?«
    Die Kleidung und die Stiefel enthielten dreiundsechzig Edelsteine. Da waren Rubine, Smaragde, Saphire und vier kleine Diamanten, aber kein großer Rubin. Hakeswill runzelte die Stirn. Hatte Sharpe den Rubin verkauft? Trotzdem, tröstete er sich, das ist ein Vermögen, und er konnte nicht der Versuchung widerstehen, all die kostbaren Steine auf eine Matte zu legen und sie anzustarren. »Ich liebe es, wenn es so glitzert«, murmelte er schwer atmend, und streichelte über die Juwelen. Er legte zehn der kleineren Steine auf einen Haufen, zehn andere auf einen zweiten und schob die beiden Haufen Kendrick und Lowry hin. »Das ist euer Anteil, Jungs. Damit könnt ihr euch für den Rest eures Lebens Huren kaufen.«
    »Vielleicht werde ich meinem Onkel von deinen Steinen erzählen«, sagte Sajit und starrte auf die Juwelen.
    »Das kann ich mir denken«, sagte Hakeswill. »Und weißt du, dass mich das kein bisschen juckt? Ich bin nicht so dämlich wie Sharpie. Mich werdet ihr nicht schnappen.«
    »Dann erzähle ich es vielleicht Captain Torrance.« Sajit hatte sich nahe an den Zeltzugang geschoben, sodass er flüchten konnte, sollte Hakeswill ihn angreifen. »Captain Torrance liebt Reichtum.«
    Ja, er ist geil darauf, dachte Hakeswill. Wenn Torrance von den Juwelen erfährt, wird er mir das Leben zur Hölle machen, bis er einen Anteil bekommt. Im Gesicht des Sergeants zuckte es krampfartig. »Du bist ein schlauer Junge, Sajit, nicht wahr?«, sagte er. »Du magst nur ein heidnischer Inder sein, aber du hast mehr als Ochsenscheiße im Gehirn, nicht wahr?« Er warf Sajit drei der Steine zu. »Das sollte deine Zunge beruhigen, und wenn du sie nicht hütest, schneide ich sie dir raus und fresse sie. Ich habe eine besondere Vorliebe für Zunge. Ein schönes Stück Zunge, gut gebraten mit einem Schlag Butter und etwas Soße. Das ist köstlich.« Er schob den Rest der Juwelen in seine Tasche und starrte dann auf Sharpes nackten, gefesselten Körper. »Er hatte mehr«, murmelte er mit einem Stirnrunzeln. »Ich weiß, dass er mehr davon hatte.« Er schnippte plötzlich mit den Fingern. »Was ist mit seinem Tornister?«
    »Welcher Tornister?«, fragte Lowry.
    »Der verdammte Tornister, den er mit sich rumschleppt, was nicht sein sollte, weil er ein Offizier ist, es jedenfalls zu sein meint. Wo ist sein Tornister?«
    Die Privates zuckten mit den Schultern. Sajit furchte die Stirn. »Er hatte keinen Tornister, als er zum Haus des Captains kam.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Er kam auf einem Pferd«, sagte Lowry. »Es war ein grauer Gaul, und er hatte keinen Tornister.«
    »Und wo ist das Pferd?«, fragte Hakeswill ärgerlich. »Wir sollten in seine Satteltaschen schauen!«
    Lowry runzelte die Stirn, versuchte, sich zu erinnern. »Ein verdammter Junge hatte es«, sagte er schließlich.
    »Wo ist

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