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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Ihnen lästig zu sein, Sahib«, sagte er demütig.
    »Kein Problem«, sagte Sharpe und folgte ihm. Ahmed ging hinter ihnen und führte die Stute des Majors.
    »Der Junge braucht nicht mitzukommen«, meinte Sajit und warf einen Blick zurück auf das Pferd, das ihn zu beunruhigen schien.
    »Dann sagen Sie ihm das«, sagte Sharpe. »Aber geben Sie mir nicht die Schuld, wenn er Sie erschießt. Er liebt es, Leute zu erschießen.«
    Sajit eilte weiter. »Ich glaube, ich weiß, wer der böse Mann ist, der uns betrügt, Sahib. Er kommt aus Mysore. Er gab mir viele Lieferscheine und schwor, dass Sie sie vor ihm abgezeichnet haben. Wenn Sie so freundlich wären, seine Geschichte zu bestätigen oder zu widerlegen, werden wir schnell fertig sein.«
    »Dann lass uns den Scheißer finden, damit wir es hinter uns haben.«
    Sajit führte Sharpe durch die Reihen der Ochsen, wo die Händler, die betucht genug waren, große Zelte errichtet hatten. Frauen kneteten Brotteig an kleinen Ochsendung-Feuern, und weitere Haufen von diesem Brennmaterial trockneten neben jedem Zelteingang in der Sonne. Sharpe hielt Ausschau nach Naigs großen grünen Zelten, konnte sie jedoch nicht entdecken. Er nahm an, dass der Nachfolger von Naigs Geschäft gepackt hatte und verschwunden war.
    »Dort, Sahib, das ist das Zelt des bösen Mannes.« Sajit führte Sharpe zu einem braunen Zelt, das ein wenig abseits von den anderen stand. Er war nervös. Ein paar Schritte vor dem Eingang blieb er stehen und senkte die Stimme. »Er heißt Ranjit, Sahib.«
    »Hol den Kerl«, sagte Sharpe, »und ich werde dir sagen, ob er lügt oder die Wahrheit sagt.«
    Sajit schien zu nervös zu sein, um Ranjit gegenüberzutreten, denn er zögerte. Doch schließlich nahm er all seinen Mut zusammen, klappte den Sonnenschirm zusammen und ließ sich auf den Boden nieder, um in das Zelt zu kriechen, das so tief eingesackt war, dass der Zugang kaum einem Menschen bis ans Knie reichte. Sharpe hörte gedämpfte Stimmen, dann wich Sajit eilig aus dem tiefen Zugang zurück. Er fiel mit seinem weißen Gewand in den Staub, sah zu Sharpe auf und war den Tränen nahe. »Er ist ein böser Mann, Sahib. Er will nicht rauskommen. Ich sagte ihm, ein Sahib ist hier, um mit ihm zu sprechen, doch er benutzte schmutzige Wörter!«
    »Ich sehe mir den Bastard an«, sagte Sharpe. »Das ist alles, was du brauchst, nicht wahr? Dass ich dir sage, ob ich ihn schon gesehen habe oder nicht?«
    »Bitte, Sahib«, sagte Sajit und wies zum Zelteingang.
    Sharpe nahm seinen Hut ab, damit er damit nicht hängen blieb, hob die Zeltplane am Eingang so hoch, wie er konnte und duckte sich dann unter dem schweren Segeltuch ins Zelt hinein.
    Er wusste sofort, dass es eine Falle war.
    Und er erkannte fast im selben Moment, dass er nichts dagegen tun konnte.
    Der erste Schlag traf seine Stirn, und vor seinen Augen schienen Lichtblitze zu zucken und Sterne zu explodieren. Er taumelte und fiel rückwärts hinaus in den Sonnenschein, doch sofort packte ihn jemand an den Knöcheln und zerrte ihn in den tiefen Schatten zurück. Er versuchte, um sich zu treten, sich an der Seite des Zelts aufzurichten, aber dann packte eine andere Hand sein zweites Bein, ein weiterer Hieb hämmerte gegen seine Schläfe und er nahm nichts mehr wahr.
 
    »Er hat einen dicken Schädel, unser Sharpie«, sagte Hakeswill grinsend. Er stieß Sharpes reglosen Körper an und erzielte keine Reaktion. »Er schläft tief.« Im Gesicht des Sergeants zuckte es. Er hatte Sharpe mit dem schweren, mit Messing beschlagenen Kolben einer Muskete niedergeschlagen und staunte, weil Sharpes Schädel nicht zersprungen war. Blut war in seinem Haar, und er würde in ein paar Stunden eine Beule so groß wie eine Mango haben, doch seine Schädeldecke schien heil geblieben zu sein. »Er war schon immer ein Dickschädel«, sagte Hakeswill. »Und jetzt zieht ihn aus!«
    »Ihn ausziehen?«, fragte Kendrick.
    »Wenn seine Leiche gefunden wird«, erklärte Hakeswill geduldig, »falls sie gefunden wird, könnt ihr euch darauf verlassen, dass verdammte Nigger ihn ausrauben und verstecken. Niemand soll sehen, dass er ein britischer Offizier ist, oder? Nicht, dass er ein Offizier ist. Er ist nichts als ein Stück Dreck. Also zieht ihn aus. Fesselt seine Hände und Füße und verbindet ihm die Augen.«
    Kendrick und Lowry rissen Sharpe den Uniformrock vom Körper und reichten ihn Hakeswill, der die Säume abtastete. »Da haben wir’s ja!«, stieß er hervor, als er etwas Hartes im

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