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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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gemeinsame Sache gemacht.«
    »Tatsächlich?«
    Torrance hörte die Ungläubigkeit in Sharpes Stimme. »Es gibt keine andere Erklärung, oder? Jemand muss Naig erzählt haben, welche Konvois die wichtigen Waren transportieren, und der Informant muss Dilip gewesen sein. Ich muss sagen, dass ich Wellesley für verdammt begriffsstutzig hielt. Es gibt wirklich keinen Grund, Skrupel zu haben, wenn man Eingeborene hängt. Daran gibt es ja keinen Mangel, nicht wahr?« Er lächelte.
    »Stimmt etwas nicht mit den Lieferscheinen?«, fragte Sharpe ziemlich rüde.
    »So ist es, Sharpe, so ist es. Unser neuer Schreiber hat die Unstimmigkeiten entdeckt. Er ist ein kluger, junger Kerl. Sajit!«
    Der junge Schreiber kam in den Raum, klatschte in die Hände und verneigte sich leicht vor Torrance. »Sahib?«
    »Dies ist Ensign Sharpe, Sajit. Er ist übrigens mein Stellvertreter und deshalb genauso Ihr Sahib wie ich.«
    Sajit verneigte sich vor Sharpe. »Es ist mir eine Ehre, Sahib.«
    »Vielleicht könnten Sie Mister Sharpe die problematischen Lieferscheine zeigen, Sajit?«, schlug Torrance vor.
    Sajit kehrte ins Vorzimmer zurück und kam einen Moment später mit einem Stapel schmuddeliger Zettel zurück. Er legte sie auf den Tisch und bat Sharpe, sie zu inspizieren. All die Lieferscheine hatten Sharpes Initialen in der rechten oberen Ecke, die meisten Paraphen in Bleistift, doch einige waren auch mit Tinte abgezeichnet, und Sharpe schob diese beiseite. »Die habe ich nicht abgezeichnet«, sagte er. »Ich habe keine Feder und Tinte.«
    »Sie hatten recht, Sajit!«, sagte Torrance.
    »Es ist mir eine Ehre, Sahib.«
    »Und jeder dieser Lieferscheine ist gefälscht«, sagte Torrance. »So müssen wir herausfinden, welche Ochsentreiber uns die gefälschten gegeben haben. Das ist das Problem, Sharpe.«
    »Es stehen Namen darauf«, sagte Sharpe und wies auf die Zettel. »Sie brauchten mich nicht extra kommen zu lassen, um zu erfahren, an wen sie ausgegeben wurden.«
    »Seien Sie bitte nicht so giftig, Sharpe«, sagte Torrance in wehleidigem Tonfall. »Seit sich der General auf uns eingeschossen hat, bin ich gezwungen, peinlich genau zu sein. Und die Namen bedeuten nichts! Gar nichts! Sehen Sie hier ...«, er nahm die Zettel und wedelte damit, »... mindestens ein Dutzend sind auf Ram ausgestellt, wer auch immer Ram sein mag. Es gibt vielleicht Dutzende Rams dort draußen. Ich will Folgendes, Sharpe: Sie gehen mit Sajit durchs Lager und stellen fest, welche Männer Waren bei Ihnen abgeliefert haben. Dann kann Sajit die Ochsentreiber identifizieren, die falsche Lieferscheine vorgelegt haben.«
    Sharpe runzelte die Stirn. »Warum nimmt sich Sajit nicht einfach die Männer vor, die in die Hügel hinaufbefohlen worden sind? Sie müssen ihre Lieferscheine von ihm ausgestellt bekommen haben.«
    »Ich will sichergehen, Sharpe, völlig sichergehen!«
    »Meiner Aussage würde nicht geglaubt werden, Sahib«, warf Sajit ein, »aber niemand würde das Wort eines englischen Offiziers anzweifeln.«
    Sharpe fluchte. Das Letzte, was er wollte, war, durch ein Ochsenlager zu schlendern und die Treiber zu identifizieren. Er war sich ohnehin nicht sicher, dass ihm das gelingen würde. »Und warum bestellen wir die Ochsentreiber nicht her?«, fragte er.
    »Die Betrüger würden fortlaufen, statt herzukommen, Sahib«, sagte Sajit.
    »Besser, sie in ihrem Lager zu überraschen, Sharpe«, meinte Torrance.
    »Ich werde mein Bestes tun«, murrte Sharpe.
    »Das wusste ich doch!« Torrance wirkte erleichtert. »Tun Sie es jetzt gleich, Sharpe, und vielleicht können Sie mir bei einem späten Mittagessen Gesellschaft leisten. Sagen wir, um halb zwei?«
    Sharpe nickte. Dann kehrte er in den Sonnenschein zurück, um auf Sajit zu warten. Kendrick und Lowry waren verschwunden, vermutlich mit Hakeswill. Ahmed hatte einen Eimer mit Wasser gefunden, und Stokes Stute soff gierig. »Du kannst hier bleiben, Ahmed«, sagte Sharpe, doch der Junge schüttelte den Kopf. »Also gut, dann bist du mein verdammter Schatten«, grollte Sharpe.
    »Schatten?«
    Sharpe wies auf seinen Schatten im Sonnenschein. »Schatten.«
    Ahmed grinste, und seine Zähne blitzten weiß im schmuddeligen Gesicht. Er liebte das Wort. »Sharpes Schatten!«, sagte er.
    Sajit tauchte mit einem pinkfarbenen Sonnenschirm aus dem Haus auf, den er Sharpe anbot. Sharpe lehnte ihn ab, und der Schreiber, der seine Schürze abgelegt hatte, schützte sich dankbar selbst vor der grellen Mittagssonne. »Es tut mir leid,

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