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Sharpes Feuerprobe

Titel: Sharpes Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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die zärtliche Geste und begrüßten sie mit höhnischen Pfiffen. Mary ignorierte sie. »Sie werden dich schnappen«, raunte sie, »dich einfangen und erschießen.«
    »Nicht, wenn wir weit genug wegrennen.«
    »Wir?«, fragte sie vorsichtig.
    »Ich möchte dich mitnehmen, Mädchen.«
    Mary ergriff seine Hand und drückte sie. »Hör zu!«, flüsterte sie. »Arbeite daran, Sergeant zu werden! Wenn du erst Sergeant bist, hast du es geschafft. Du könntest sogar ein Offizier werden! Lach nicht, Richard! Mister Lambert in Kalkutta war einst Sergeant, und davor war er Private. Sie machten ihn zum Ensign.«
    Sharpe lächelte und strich zärtlich über ihre Wange. »Du bist verrückt, Mary. Ich liebe dich, aber du bist verrückt. Ich kann kein Offizier sein! Man muss lesen können!«
    »Ich kann dich das lehren«, sagte Mary.
    Sharpe blickte sie überrascht an. Er hatte nicht gewusst, dass sie lesen konnte, und dieses Wissen machte ihn irgendwie nervös.
    »Ich möchte ohnehin kein Offizier sein«, sagte er verächtlich. »Hochnäsige Bastarde sind das.«
    »Aber du kannst Sergeant sein«, beharrte Mary, »und zwar ein guter. Aber lauf nicht von der Armee weg, Liebling. Was auch immer du tust, werde nicht zum Deserteur.«
    »Sind das nicht die Liebesvögel?«, ertönte Sergeant Hakeswills spöttische Stimme in ihre Unterhaltung. »Ah, ist das nicht süß? Ein verliebtes Paar zu sehen! Das gibt einem den Glauben an die menschliche Natur wieder.«
    Sharpe und Mary setzten sich auf und ließen ihre Hände los, als der Sergeant durch den Ring der Männer ans Feuer trat.
    »Ich will Sie, Sharpe«, sagte Hakeswill, als er bei ihm war. »Habe eine Botschaft für Sie.« Er tippte für Mary an seinen Feldhut. »Nicht Sie, Ma’am«, sagte er. »Dies sind Männergeschäfte, Mrs Bickerstaff. Soldatengeschäfte. Nichts für bibbis . Kommen Sie schon, Sharpie! Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit! Flott jetzt!« Er schritt davon und schlug mit seiner Pike auf den Boden, während er sich einen Weg zwischen den Feuern bahnte. »Habe Neuigkeiten für Sie, Sharpie!«, rief er über die Schulter. »Gute Neuigkeiten, Junge, gute Neuigkeiten.«
    »Kann ich heiraten?«, fragte Sharpe begierig.
    Hakeswill warf einen verschlagenen Blick über die Schulter, als er Sharpe zu den angepflockten Reihen Pferde der Offiziere führte. »Warum würde ein Junge wie Sie denn heiraten wollen? Warum all seinen Saft für eine bibbi verschwenden, wie? Der Abfall eines anderen Mannes, das ist alles, was Mary Bickerstaff ist. Sie sollten woanders säen, Junge. Sich Spaß machen, solange Sie noch jung sind.«
    Hakeswill bahnte sich einen Weg bis zu der dunklen Stelle zwischen den beiden Reihen angepflockter Pferde und drehte sich zu Sharpe um.
    »Gute Neuigkeiten, Sharpe. Sie können nicht heiraten. Die Erlaubnis ist verweigert. Wollen Sie wissen, warum, Junge?«
    Für Sharpe schien eine Welt zusammenzubrechen. In diesem Moment hasste er Hakeswill mehr denn je, doch sein Stolz zwang ihn, diesen Hass und seine Enttäuschung, dass seine Hoffnung zunichte gemacht worden war, nicht zu zeigen.
    »Warum?«, fragte er mit mühsam erzwungener Ruhe.
    »Ich will Ihnen sagen, warum, Sharpie«, erwiderte Hakeswill. »Und stillgestanden, Junge! Wenn ein Sergeant sich herablässt, mit Ihnen zu reden, stehen Sie still! Aach-tung! So ist es besser, Junge. Einem Sergeant sollte man ein bisschen Respekt zeigen!«
    In seinem Gesicht zuckte es, als er grinste.
    »Sie wollen wissen, warum, Junge? Weil ich nicht will, dass Sie sie heiraten, Sharpie, darum. Ich will nicht, dass Mrs Bickerstaff mit irgendjemandem verheiratet ist. Weder mit Ihnen noch mit mir, nicht mal mit dem König von England, Gott segne ihn.« Während Hakeswill sprach, ging er im Kreis um Sharpe herum. »Und wissen Sie, warum, Junge?« Er blieb vor Sharpe stehen und schob sein Gesicht zu ihm hoch, dass er fast Sharpes Kinn berührte. »Weil diese Mrs Bickerstaff eine bibbi ist, Sharpie, und sie eine große Zukunft vor sich hat.« Er grinste wieder, und sein Gesicht verzerrte sich unter Krämpfen. »Weißt du über Naig Bescheid? Über Nasty, das Ekelschwein? Antworte mir, Junge!«
    »Ich habe von ihm gehört«, sagte Sharpe.
    »Ein fetter Scheißkerl, Sharpie, das ist er. Fett und reich. Reitet einen Elefanten, und er hat ein Dutzend grüne Zelte. Einer der Zuhälter, die mit der Armee reisen, und so reich, wie man nur sein kann. Reicher, als Sie jemals sein werden, Sharpie, und wissen Sie, warum? Weil Ekel Naig die

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