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Sharpes Feuerprobe

Titel: Sharpes Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Offiziere mit Frauen versorgt. Und ich rede nicht von den verkommenen Schlampen, die andere Heiden euch dreckigen Soldaten verkaufen, ich rede von begehrenswerten Frauen, Sharpie. Von reizvollen.« Er grinste. »Naig hat eine ganze Herde von teuren Huren, Sharpie, die alle in diesen geschlossenen Wagen mit den farbigen Vorhängen fahren. Die rollenden Puffs sind voller Fleisch für die Offiziere, fette, schlanke, dunkle, helle, schmutzige und saubere, große und kleine, alle Sorten, und alle sind hübscher, als Sie es sich je erträumen können, aber keine sieht so hübsch wie Mrs Bickerstaff aus, und keine ist so weiß wie die kleine Mrs Bickerstaff, und wenn ein englischer Offizier im Ausland eines will, um sich eine Weile zu amüsieren, Sharpie, dann ist es ein Stück weißes Fleisch. Das ist der Kitzel, den Morris braucht, Sharpie. Er ist süchtig darauf, aber das unterscheidet ihn nicht von den anderen. Sie langweilen sich mit dem schwarzen Fleisch, Sharpie. Und erst die indischen Offiziere! Naig sagte mir, dass sie den Sold eines Monats für eine Weiße zahlen. Können Sie mir folgen, Sharpie? Sie und ich marschieren im Gleichschritt, nicht wahr?«
    Sharpe sagte nichts. Er hatte alle Selbstdisziplin aufgewandt, um den Sergeant nicht zu schlagen, und Hakeswill wusste es und verspottete ihn, provozierte ihn noch zusätzlich. »Na los, Sharpie! Schlagen Sie mich!« Als Sharpe sich nicht regte, lachte der Sergeant. »Es fehlt Ihnen der Mumm, nicht wahr?«
    »Ich werde den Platz und die Zeit bestimmen«, sagte Sharpe ärgerlich.
    »Platz und Zeit. Hört das Großmaul!« Hakeswill kicherte und begann wieder um Sharpe herumzugehen. »Wir haben eine Abmachung, Ekel-Naig und ich. Wir sind wie Brüder, wir beide, wie Brüder. Wir verstehen einander, und Naig ist richtig scharf auf deine kleine Mary. Da ist Profit drin, weißt du, Junge? Und ich werde einen Anteil davon bekommen.«
    »Mary bleibt bei mir, Sarge«, sagte Sharpe hart, »ob verheiratet oder nicht.«
    »Oh, Sharpie, du meine Güte, Sie verstehen nicht, wie? Sie haben mir nicht zugehört, mein Junge. Ekel-Naig und ich, wir haben einen Handel gemacht, betrunken wie wir waren, und nicht mit Arrak, sondern mit dem feinen Brandy von Gentlemen. Ich gebe ihm Mrs Bickerstaff, und er gibt mir das halbe Geld von dem, was er mit ihr verdient. Er wird mich natürlich betrügen, aber sie wird so viel vögeln, dass es nicht ins Gewicht fällt. Sie wird keine Wahl haben, Sharpie. Sie wird auf dem Marsch geschnappt und einem von Ekel-Naigs Männern gegeben werden. Einem der ganz üblen Sorte. Sie wird eine Woche lang vergewaltigt und jede Nacht ausgepeitscht werden, und am Ende wird sie alles tun, was man ihr sagt. So funktioniert das Geschäft, Sharpie, das steht schon in der Bibel, und wie willst du das stoppen? Beantworte mir das, Junge. Wirst du mir mehr zahlen, als mir Ekel-Naig geben wird?«
    Hakeswill blieb vor Sharpe stehen und wartete auf die Antwort. Als keine kam, schüttelte er höhnisch den Kopf.
    »Sie sind ein Junge, der Männerspiele spielen will, Sharpie, und Sie werden verlieren, weil Sie kein Mann sind. Sind Sie Manns genug, um hier gegen mich zu kämpfen? Um mich fertig zu machen? Um zu behaupten, ein Pferd hätte mich in der Nacht getreten? Sie können es versuchen, Sharpie, aber Sie sind dazu nicht Manns genug, oder?«
    »Sie schlagen, Sergeant?«, sagte Sharpe. »Und dann wegen Angriffs auf einen Vorgesetzten ausgepeitscht werden? Ich bin doch nicht blöde.«
    Hakeswill machte eine Schau daraus, nach links und rechts zu blicken. »Niemand außer Ihnen und mir sieht es, Sharpie. Wir sind ganz unter uns!«
    Sharpe widerstand der Versuchung, seinem Peiniger die Faust ins Gesicht zu donnern.
    »Ich bin nicht blöde«, wiederholte er und stand weiterhin still.
    »Aber das sind Sie, Junge. Saublöde. Begreifen Sie nicht? Ich biete Ihnen den Ausweg des Soldaten an! Vergessen Sie die verdammten Offiziere, blöder Junge. Sie und ich, Sharpie, sind Soldaten, und Soldaten regeln ihren Streit mit den Fäusten. Steht schon in der Bibel. Also schlagen Sie mich jetzt, schlagen Sie mich hier und jetzt in einem offenen Kampf, und wenn Sie mich schlagen, garantiere ich Ihnen, dass Sie Mrs Bickerstaff ganz für Ihren Kleinen haben können.« Er grinste in Sharpes Gesicht. »Das ist ein Versprechen, Sharpie. Bekämpfen Sie mich jetzt, fair und ehrenhaft, und unser Streit ist beendet. Aber dazu sind Sie nicht Manns genug. Sie sind nur ein Jüngelchen.«
    »Ich falle nicht

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