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Sharpes Feuerprobe

Titel: Sharpes Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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eine Kugelsalve durch die Blätter über seinem Kopf raste. »Was ist mit Sergeant Green?«
    »Drückt sich vermutlich, Sir. Würde mich nicht wundern, wenn er sich verkrochen hat und seine kostbare Haut versteckt.«
    »Wir drücken uns verdammt alle«, sagte Morris der Wahrheit entsprechend.
    »Ich nicht, Sir! Nicht Obadiah Hakeswill, Sir. Habe meine Pike richtig feucht, Sir. Wollen Sie fühlen, Sir?« Hakeswill hielt ihm die Klingenspitze hin. »Heidenblut, Sir, noch warm.«
    Morris erschauerte bei der Vorstellung, die Klinge zu berühren. Er fand es tröstlich, dass Hakeswill an seiner Seite war.
    Der tope war erfüllt von Rufen, als eine Gruppe von Tippus Soldaten angriff. Musketen hämmerten. Eine Rakete explodierte in der Nähe, während eine andere durch Büsche fetzte und in einen Baumstamm krachte. Ein Mann schrie, doch der gellende Schrei endete abrupt. Morris fluchte.
    »Vielleicht sollten wir uns zurückziehen?«, schlug Ensign Hicks vor. »Zurück durch den Aquädukt?«
    »Das geht nicht, Sir«, sagte Hakeswill. »Die Scheißkerle sind hinter uns.«
    »Sind Sie dessen sicher?«, fragte Morris.
    »Ich habe dort selbst gegen die schwarzen Scheißer gekämpft. Konnte sie nicht aufhalten. Ein ganzer Haufen dieser Bastarde, Sir. Habe mein Bestes getan und einige gute Männer verloren.« Hakeswill sagte es fast schluchzend in einer gespielten Gefühlsaufwallung.
    »Sie sind ein tapferer Mann, Hakeswill«, sagte Morris mit rauer Stimme.
    »Ich folge nur Ihrer Führung, Sir«, sagte Hakeswill, dann duckte er sich, als eine weitere Salve des Feindes über sie hinwegpeitschte. Hurrarufe ertönten, gefolgt vom Kreischen der Raketen, als Tippus Verstärkungen, von der Stadt geschickt, kämpfend in den Wald vordrangen, um die letzten der Feinde daraus zu vertreiben.
    »Verdammt noch mal!«, stieß Hakeswill hervor. »Aber keine Sorge. Ich kann nicht sterben, Sir. Ich bin unsterblich!«
    Hinter ihm ertönten Jubelrufe, als der Rest des 33. Regiments endlich den Aquädukt durchquert hatte.
    »Vorwärts!«, schrie eine Stimme irgendwo hinter den verstreuten Flüchtenden der Leichten Kompanie. »Vorwärts!«
    »Wer, zum Teufel, ist das?«, fragte Morris.
    »Dreiunddreißigstes!«, rief die Stimme. »Zu mir! Zu mir!«
    »Bleibt, wo ihr seid!«, rief Morris ein paar eifrigen Männern zu, und so duckten sie sich in die warme Dunkelheit zurück, die vom Krachen der Musketen und vom Wimmern der Sterbenden erfüllt war, vom Geruch nach Pulver und Blut, das an einem dunklen Ort vergossen worden war, der von Chaos und Furcht beherrscht wurde.
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KAPITEL 7
 
    »Sharpe! Sharpe!« Es war Colonel Gudin, der bei Einbruch der Nacht in die Kasernenstube stürmte. »Kommen Sie mit, schnell! Wie Sie sind! Beeilung!«
    »Und was ist mit mir, Sir?«, fragte Lawford. Der Lieutenant hatte in der Bibel gelesen, die auf seinem Feldbett lag.
    »Kommen Sie, Sharpe!« Gudin ignorierte Lawford und rannte aus der Stube durch die Kaserne und in den Hof hinaus auf die Straße, die das Quartier der europäischen Soldaten vom Hindu-Tempel trennte. »Schnell, Sharpe!«, rief der Franzose, als er an einem Stapel Ziegel vorbeilief, der an der Straßenecke lag.
    Sharpe, bekleidet mit dem tigergestreiften Waffenrock und Stiefeln, doch ohne Hut, Kreuzgurt, Munitionstasche oder Muskete, rannte hinter dem Colonel her. Er sprang über einen halb nackten Mann, der mit übereinander geschlagenen Beinen an der Tempelwand saß, schob eine Kuh aus dem Weg, bog an der Ecke ab und eilte hinter Gudin her zum Maisur-Tor.
    Lawford hatte im Lesen innegehalten und seine Stiefel angezogen und war Gudin und Sharpe gefolgt, doch als er die Straße neben dem Tempel erreichte, war Sharpe bereits verschwunden.
    »Können Sie reiten?«, rief Gudin Sharpe zu, als sie das Tor erreichten.
    »Ich bin schon ein paar Mal geritten«, sagte Sharpe und verzichtete darauf, zu erklären, dass die Tiere ungesattelte Zugpferde gewesen waren, die gefügig im Kreis herumgegangen waren.
    »Sitzen Sie bei einem auf!«, sagte Gudin und wies auf eine kleine erregte Stute, die von einem indischen Infanteristen mit Gudins eigenem Pferd gehalten wurde. »Sie gehört Captain Romet, seien Sie also um Himmels willen vorsichtig damit«, rief Gudin, während er sich in den Sattel schwang.
    Captain Romet war einer von Gudins beiden Stellvertretern, doch weil beide jüngeren französischen Offiziere die

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