Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
Wellington und starrte wütend zu dem Graben, in dem man nun die nackten Franzosen ohne große Zeremonie aufreihte. »Und die Junta? «, fragte er. »Was ist mit der Junta? «
    Die Junta in Cadiz war der Rat, der das unbesetzte Spanien in Abwesenheit des Königs regierte. Und an der Vaterlandsliebe dieser Männer bestand kein Zweifel. Von ihrer Effizienz konnte man das jedoch nicht behaupten. Die Junta war berüchtigt für ihre inneren Streitigkeiten und ihren Stolz, und nur wenige Dinge hatten diesen Stolz so schwer verletzt wie die diskrete, aber nachdrückliche Bitte, Arthur Wellesley, den Viscount Wellington, zum Generalissimus aller spanischen Armeen zu ernennen. Großmarschall der portugiesischen Armee und Oberkommandierender der britischen Streitkräfte in Portugal war er bereits, und niemand, der auch nur annähernd bei Verstand war, zweifelte daran, dass er der fähigste General auf alliierter Seite war, vor allem, weil er als Einziger ständig Siege einfuhr. Und es zweifelte auch niemand daran, dass die alliierten Truppen in Portugal und Spanien unter einem Kommando vereint werden mussten. Dennoch zögerte die Junta , Wellington diese Macht zu übertragen. Die spanischen Armeen, protestierten sie, müssten von einem Spanier geführt werden. Dass noch kein Spanier einen siegreichen Feldzug gegen die Franzosen geführt hatte, war ihnen dabei egal. Ein besiegter Spanier war ihnen immer noch lieber als ein siegreicher Ausländer.
    »Die Junta , Mylord«, antwortete Hogan vorsichtig, »wird glauben, das sei das schmale Ende eines sehr breiten Keils. Sie werden das für eine britische Intrige halten, um die spanischen Armeen Stück für Stück zu übernehmen. Sie werden uns mit Adleraugen beobachten, Mylord, und sich genau anschauen, wie wir die Real Compañía Irlandesa behandeln.«
    »Und der Adler, dem diese Augen gehören«, bemerkte Wellington säuerlich, »wäre dann wohl Don Luis.«
    »Genau, Mylord«, bestätigte Hogan. General Don Luis Valverde war der offizielle Beobachter, den die Junta den britischen und portugiesischen Armeen zugeteilt hatte, und der Mann, dessen Empfehlung Wellington brauchte, wenn er je Generalissimus werden wollte. Doch solch eine Empfehlung war mehr als unwahrscheinlich, denn General Valverde war ein Mann, in dem sich ausschließlich der Stolz der Junta widerspiegelte, von Vernunft keine Spur.
    »Gottverdammt noch mal«, fluchte Wellington wieder, als er an Valverde dachte. »Nun denn – Hogan? Sie werden dafür bezahlt, mich zu beraten. Jetzt ist die Gelegenheit, sich Ihren Sold zu verdienen.«
    Hogan sammelte kurz seine Gedanken. »Ich fürchte, wir werden Lord Kiely und seine Männer willkommen heißen müssen«, sagte er nach ein paar Sekunden, »auch wenn wir ihnen misstrauen. Anschließend können wir nur versuchen, ihnen den Aufenthalt so unangenehm wie möglich zu gestalten, bis sie irgendwann zurück nach Madrid oder nach Süden in Richtung Cadiz marschieren.«
    »Wir sollen sie verjagen?«, hakte Wellington nach. »Wie?«
    »Teilweise, Mylord, indem wir sie so nahe an den Franzosen stationieren, dass potenzielle Deserteure es leicht haben. Um das zu rechtfertigen, sagen wir, wir würden sie aufgrund ihres Rufes als Kämpfer an solch einer gefährlichen Stelle postieren. Die Real Compañía Irlandesa mag als Palastwache ja ganz hervorragend sein, aber ich wage zu bezweifeln, dass sie im Kampf gegen die Franzosen genauso glänzen wird. Deshalb sollten wir darauf bestehen, dass sie sich einer strengen Ausbildung unterziehen und zwar unter der Aufsicht von jemandem, bei dem wir darauf vertrauen können, dass er ihnen das Leben zur Hölle macht.«
    Wellington lächelte grimmig. »Wir sollen diese Spielzeugsoldaten also ein wenig Demut lehren, ja?«
    »Genau, Mylord. Ich hege keinerlei Zweifel daran, dass sie erwarten, mit Respekt oder sogar privilegiert behandelt zu werden. Also müssen wir sie enttäuschen. Wir müssen ihnen einen Verbindungsoffizier zuteilen, der im Rang hoch genug ist, um Lord Kiely zu schmeicheln und General Valverdes Misstrauen zu zerstreuen. Aber warum sollen wir ihnen nicht auch einen Zuchtmeister schicken? Einen Tyrann, aber einen, der klug genug ist, ihnen ihre Geheimnisse zu entlocken.«
    Wellington lächelte und drehte sein Pferd dann wieder in Richtung seiner Adjutanten. Er wusste genau, an wen Hogan dachte. »Ich bezweifele, dass Mister Sharpe unserem Lord Kiely gefallen wird«, sagte der General.
    »Ich denke, das wird auf Gegenseitigkeit

Weitere Kostenlose Bücher