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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Rauch aus und erkannte, dass es keine höfliche Formulierung für seine Zweifel gab. Also sagte er rundheraus: »Ich habe noch nicht gegen die Briten in der Schlacht gekämpft, Major, aber wie ich gehört habe, sind sie schier unglaublich stur, wenn sie etwas verteidigen.« Loup tippte auf die Karte. »Ich kenne diese Gegend dort gut. Sie ist voller Hügelketten und Flusstäler. Geben Sie Wellington einen Hügel, und Sie werden eher an Altersschwäche sterben, als dass Sie den Kerl da runterbekommen. Jedenfalls habe ich das so gehört.« Loup zuckte mit den Schultern, als sei er mit seiner eigenen Meinung unzufrieden.
    Ducos lächelte. »Brigadier, nehmen wir einmal an, Wellingtons Armee sei von innen verfault, was dann?«
    Loup dachte kurz darüber nach. »Dann wird sie einfach auseinanderfallen«, erklärte er schlicht.
    »Gut! Und genau das ist der Grund, warum ich Ihnen Doña Juanita vorstellen wollte«, sagte Ducos, und die Edelfrau lächelte den Dragoner an. »Doña Juanita wird auf die andere Seite gehen«, fuhr Ducos fort, »und bei unseren Feinden leben. Von Zeit zu Zeit wird sie sich wegen bestimmter Dinge an Sie wenden, Brigadier, die Sie von mir zur Verfügung gestellt bekommen. Und ich möchte, dass Sie es als Ihre oberste Pflicht betrachten, diese Dinge an Doña Juanita weiterzuleiten.«
    »Dinge?«, hakte Loup nach. »Was denn für Dinge? Waffen? Munition?«
    Doña Juanita antwortete für Ducos. »Nichts, was nicht in den Tragekorb eines Maultiers passen würde, Brigadier.«
    Loup schaute zu Ducos. »Glauben Sie etwa, es sei leicht, von einer Armee zur anderen zu reiten? Himmel, Ducos, die Briten haben einen Schutzschirm aus Kavallerie, und dann wären da noch die Guerilleros, unsere eigenen Flankentrupps und Gott weiß wie viele britische Wachen. Das ist schon etwas anderes, als einfach mal so in den Bois de Boulogne zu reiten.«
    Ducos schien das keine große Sorge zu bereiten. »Doña Juanita wird den Übergang selbst arrangieren, und ich habe vollstes Vertrauen in ihre Fähigkeiten, was das betrifft. Sie, Brigadier, müssen sie nur mit Ihrem Wolfsbau vertraut machen. Sie muss wissen, wo sie Sie finden kann und wie. Ist das möglich?«
    Loup nickte und schaute dann zu der Frau. »Können Sie mich morgen begleiten?«
    »Wann immer Sie es wünschen, Brigadier.«
    »Dann reiten wir morgen los«, sagte Loup, »und vielleicht auch noch mal übermorgen. Was meinen Sie?«
    »Vielleicht, mon Général, vielleicht«, erwiderte die Frau.
    Wieder unterbrach Ducos den Flirt. Es war schon spät. Das Abendessen wartete auf ihn, und er hatte noch Papierkram zu erledigen. »Ihre Männer«, sagte er zu Loup, »sind jetzt die Augen und Ohren der Armee. Deshalb möchte ich, dass Sie vor allem auf die Ankunft einer neuen Einheit in der britischen Armee achten.«
    Loup verzog beleidigt das Gesicht. »Auf so etwas achten wir immer, Major. Wir sind Soldaten, schon vergessen?«
    »Ich möchte, dass Sie besonders darauf achten, Brigadier.« Loups Entrüstung kümmerte Ducos nicht. »Es geht um eine spanische Einheit, die Real Compañía Irlandesa. Sie wird sich den Briten schon bald anschließen, und ich will wissen, wann genau sie ankommen und wo sie stationiert werden. Das ist sehr wichtig, Brigadier.«
    Loup schaute zu Doña Juanita. Er nahm an, dass die Real Compañía Irlandesa in irgendeiner Verbindung zu ihrer Mission stand, doch ihr Gesicht verriet ihm nichts. Egal, dachte Loup, die Frau würde ihm schon bald alles sagen. Er drehte sich wieder zu Ducos um. »Wenn auch nur ein Hund im britischen Lager furzt, Major, werden Sie davon erfahren.«
    »Gut!«, sagte Ducos. Damit war das Gespräch für ihn beendet. »Aber jetzt will ich Sie nicht länger aufhalten, Brigadier. Ich bin sicher, Sie haben heute Abend schon was vor.«
    Loup schnappte sich seinen Helm mit dem nassen grauen Rosshaarschweif. »Doña«, sagte er, als er die Tür zur Treppe erreichte, »ist das nicht der Titel für eine verheiratete Frau?«
    »Mein Ehemann, mon Général, liegt in Südamerika begraben.« Doña Juanita zuckte mit den Schultern. »Gelbfieber.«
    »Und meine Frau, Madame«, sagte Loup, »ist in ihrer Küche in Besançon begraben.« Er streckte den Arm in Richtung Tür aus und bot Doña Juanita so an, sie nach unten zu begleiten, doch Ducos hielt die Spanierin zurück.
    »Sind Sie bereit zu gehen?«, fragte Ducos Doña Juanita, als Loup außer Hörweite war.
    »So bald schon?«, erwiderte Doña Juanita.
    Ducos zuckte mit den Schultern.

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