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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Hügeln und Bergen an der spanischen Grenze zum Stillstand gekommen, denn Maréchal Masséna hatte beschlossen, sich hier zum Kampf zu stellen. Hier wollte er die Briten schlagen, und es war ein guter Ort dafür, denn seinen Rücken deckten die beiden mächtigen Festungen von Badajoz und Ciudad Rodrigo. Dank dieser beiden spanischen Zitadellen war die Grenze so gut wie unüberwindbar, doch Sharpes größte Sorge galt im Augenblick nicht dem harten Feldzug, der sie erwartete, sondern dem geheimnisvollen grauen Reiter.
    Lieutenant Price war inzwischen bis auf halbe Höhe den Hügel hinaufmarschiert, und dort gingen seine Rotröcke nun in Deckung, während Sharpe seinen Riflemen winkte, vorzurücken. Der Hang war steil, doch die Grünröcke kletterten schnell, denn wie alle Infanteristen hatten sie eine gesunde Furcht vor Kavallerie, und je steiler ein Hang war, desto sicherer waren sie davor.
    Sharpe stieg an den sich ausruhenden Rotröcken vorbei zu dem Kamm hinauf, der die beiden Täler voneinander trennte. Kurz bevor er dort ankam, winkte er seinen Grünröcken, sich ins kurze Gras zu ducken, während er selbst das letzte Stück auf dem Bauch weiterkroch. Schließlich konnte er in das kleinere Tal hinabsehen, in dem der graue Reiter verschwunden war.
    Und zweihundert Fuß unter sich sah er Franzosen.
    Die Männer trugen allesamt graue Uniformen, doch Sharpe wusste, dass es sich um Franzosen handelte, denn einer der Kavalleristen hatte einen Guidon dabei, ein kleines Fähnchen, das an einer Lanze befestigt in der Hitze der Schlacht als Sammelpunkt diente, und dieses spezielle, schäbige Fähnchen war im Rot-Weiß-Blau des Feindes gehalten.
    Der Standartenträger saß auf seinem Pferd in der Mitte einer kleinen, verlassenen Siedlung, während seine abgesessenen Kameraden ein halbes Dutzend Steinhütten durchsuchten. Die mit Reet gedeckten Gebäude dienten den Tieflandbauern vermutlich als Unterschlupf, wenn sie ihre Herden in den Sommermonaten auf die Hochweiden trieben.
    Insgesamt war nur ein halbes Dutzend Reiter in der Siedlung, doch sie wurden von einer Hand voll französischer Infanteristen begleitet, die ebenfalls schlichte graue Mäntel trugen und nicht ihr übliches Blau. Sharpe zählte insgesamt achtzehn Mann zu Fuß.
    Harper kroch neben Sharpe. »Jesus, Maria und Josef«, sagte er, als er die Infanterie sah. »Graue Uniformen?«
    »Vielleicht hast du ja recht«, sagte Sharpe. »Vielleicht ist den Kerlen ja wirklich die Farbe ausgegangen.«
    »Ich wünschte, ihnen würden auch die Kugeln ausgehen«, bemerkte Harper. »Und was tun wir jetzt?«
    »Wir verpissen uns«, antwortete Sharpe. »Es ist sinnlos, mit aller Gewalt den Kampf zu suchen.«
    »Amen, Sir.« Harper kroch wieder zurück. »Wir gehen doch sofort, oder?«
    »Gib mir eine Minute«, sagte Sharpe und tastete auf seinem Rücken nach dem Fernrohr, das er immer in einer Tasche aus französischem Leder bei sich trug. Dann zog er die Hülle des Fernrohrs weit genug nach vorn, damit sich das Sonnenlicht nicht in der Linse spiegelte, und richtete es auf die winzigen Hütten.
    Sharpe war alles Mögliche, aber mit Sicherheit nicht reich, doch das Fernrohr war ein exzellentes und teures Gerät von Matthew Berge in London. Das Okular war in Messing gefasst, und auf einer kleinen Plakette auf dem Wallnussrohr stand »In Dankbarkeit, AW. 23. September 1803«. AW stand dabei für Arthur Wellesley, den jetzigen Viscount Wellington, Lieutenant General und Oberkommandierender der britischen und portugiesischen Streitkräfte, die Maréchal Masséna bis zur spanischen Grenze verfolgt hatten. Doch am 23. September 1803 war der Ehrenwerte Sir Arthur Wellesley, damals noch Major General, in Indien zu nahe an die feindlichen Linien herangeritten. Ein Lanzenträger hatte sein Pferd niedergestochen, und Sir Arthur war zwischen die Feinde gestürzt. Sharpe erinnerte sich noch gut an die schrillen Triumphschreie der Inder, als ihnen der Rotrockgeneral vor die Füße gefallen war, doch die Sekunden danach waren irgendwie verschwommen. Dabei waren es genau die paar Sekunden gewesen, die ihn vom einfachen Soldaten zum Offizier gemacht hatten.
    Jetzt richtete Sharpe Wellingtons Geschenk auf die Franzosen und beobachtete, wie ein Kavallerist einen Stoffeimer voll Wasser vom Bach herauftrug. Ein, zwei Sekunden lang glaubte Sharpe, dass der Mann das Wasser zu den angebundenen Pferden bringen wollte, doch dann blieb er zwischen zwei Häusern stehen und schüttete das Wasser auf den

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